06.08.2020
Die Adler Modemärkte AG hat ihre Zahlen für das erste Halbjahr 2020 veröffentlicht. Im Mai konnte sich das Unternehmen umfangreiche Finanzierungszusagen sichern. Bislang wurden davon 20 Mio. Euro genutzt, so dass die Gesellschaft zum Halbjahr eine Liquidität von 44,4 Mio. Euro auswies. Darüber hinaus verbleiben mehr als 40 Mio. Euro aus dem durch Landesbürgschaften gesicherten Konsortialkredit. Das Management strebt zudem an, den Onlineumsatz deutlich über die geplanten 30 Mio. Euro auszuweiten. Die Schließung sämtlicher 171 Verkaufsfilialen über mehrere Wochen führte zu deutlichen Auswirkungen auf die Umsatz- und Ergebnisseite. So verringerte sich der Umsatz um über 40 Prozent auf 138,1 Mio. Euro. Trotz Bemühungen die negativen Effekte kostenseitig aufzufangen, vermeldete die Gesellschaft ein EBITDA von minus 19,7 Mio. Euro nach 25,0 Mio. Euro vor Jahresfrist. Durch weitere Wertberichtigungen brach das Konzernergebnis von minus 4,9 auf minus 49,4 Mio. Euro ein. Durch die Verluste ging auch das ausgewiesene Eigenkapital von 66,1 auf 16,6 Mio. Euro zurück. Die Eigenkapitalquote sank entsprechend von 16,1 auf nur noch 4,4 Prozent. Auch der Free Cashflow verschlechterte sich von 22,5 auf minus 24,9 Mio. Euro. Für den Rest des Jahres erwartet der Vorstand eine sukzessiv steigende Nachfrage, jedoch werde der Umsatz im zweiten Halbjahr wohl nicht das Vorjahresniveau erreichen. Hierbei rechnet der Vorstand auch mit einer deutlichen Verbesserung beim EBITDA. Beim Nachsteuerergebnis prognostiziert das Management einen deutlichen Verlust. Im Fokus der Aktivitäten steht vor allem die Sicherung der Liquidität und eine Verbesserung des Eigenkapitals.
