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Akt. aus der Automobilbranche

Der im Zuge der Pandemie zum Erliegen gekommene Automobilmarkt hat dem Zulieferer Norma schwer zu schaffen gemacht. In den ersten 6 Monaten sanken die Umsätze auf 445,0 (564,7) Mio. €. Das Ebita hielt sich mit 3,1 (69,7) Mio. € geradeso im positiven Bereich. Unterm Strich fuhren die Hessen dennoch einen Verlust in Höhe von –16,8 (34,8) Mio. € ein. Für das Gesamtjahr traut sich der Konzern aufgrund der bestehenden Unsicherheiten weiter keine Prognose zu; (B).

Im 2. Quartal zwang die COVID-19-Krise den Autobauer BMW in die Knie. Die Erlöse fielen auf 19,97 (25,72) Mrd. € ab, und das Ebit rutschte mit –666 Mio. (2,2 Mrd.) € in die Verlustzone. Absatzeinbrüche von rund
25,3 % und Produktionsstopps sorgten für einen Konzernverlust von –212 Mio. € nach noch einem Gewinn von 1,48 Mrd. € im Vorjahreszeitraum. Dank eines gut angelaufenen Geschäfts in China und einer langsamen Erholung bestätigte BMW zumindest seinen Ausblick und erwartet eine Ebit-Marge zwischen 0 und –10,4 % sowie einen deutlichen Rückgang des Ergebnisses vor Steuern; (B+).

Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten traut sich der Automobilzulieferer Continental weiterhin keine Prognose zu. Zwar erwartet der Vorstand, dass Absatz und Umsatz deutlich absinken werden, für exakte Berechnungen seien die Unberechenbarkeiten der Entwicklung von COVID-19 aber zu groß. Finanzvorstand Wolfgang Schäfer hofft, „dass das Gesamtjahr auf bereinigter Ebit-Basis positiv sein wird“; (B+).

Auch der Zulieferer für Fahrzeuge Schaeffler litt im ersten Halbjahr deutlich unter der Pandemie und fuhr in die roten Zahlen. Die Erlöse fielen um 22,9 % auf 5,57 Mrd. € ab. Beim operativen Ergebnis (Ebit) verzeichnete Schaeffler sogar ein Minus von –223 (483) Mio. € in der Bilanz. Auch beim Konzernergebnis stand ein Fehlbetrag von –353 Mio. € zu Buche. Im Vorjahr erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn von 273 Mio. €. Zwar verzeichnet Schaeffler seit Juni eine Belebung der Nachfrage, dennoch verzichtet der Vorstand weiterhin auf eine Prognose; (B+).

Die weltweiten Produktionsstillstände verhagelten dem Automobilzulieferer ElringKlinger das erste halbe Jahr. Der Auftragsbestand sackte um 40,4 % auf 547,5 Mio. € ab. Das Ebit rutschte mit –16,4 (16,6) Mio. € tief in den Verlustbereich. Auch beim Periodenergebnis nach Minderheiten weitete der Konzern seinen Verlust auf –33,5 (–10,1) Mio. € deutlich aus. Auf Basis der vorliegenden Zahlen, bekräftigte ElringKlinger seinen Ausblick und rechnet mit einer Ebit-Marge erkennbar unter dem Vorjahreswert (2019: 3,7 %); (B).

Der Auto- und Luftfahrtdienstleister Bertrandt gibt wegen der anhaltend hohen coronabedingten Unsicherheit weiter keine Prognose aus. „Eine hinreichende Bewertung der konkreten Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie ist zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin nicht möglich“, so der Konzern. Im bisherigen Jahresverlauf belastete die Coronakrise derweil wie erwartet Umsatz und Gewinn. Die Umsatzerlöse sanken in den ersten 9 Monaten demnach um 9 % auf 714 Mio. €. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug der Rückgang 58 % auf 19,4 Mio. €. Nach Steuern verringerte sich der Gewinn mit 9,12 Mio. € sogar um rd. 70 %; (B+).