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Gerresheimer +++ PharmaSGP +++ Francotyp Postalia

  • Nach monatelangem Hin und Her hat der Glasverpackungs-Hersteller Gerresheimer einer Übernahme durch Finanzinvestoren eine Absage erteilt. Der Vorstand habe „entschieden, die Gespräche mit Private-Equity-Investoren über ein potenzielles Übernahmeangebot zu beenden“, teilte das Unternehmen mit. Weitere Gespräche seien nicht im Interesse des Unternehmens, seiner Aktionäre und Mitarbeiter. Das MDAX-Unternehmen hatte unter anderem deshalb Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil der Konzern auch Pens herstellt, die zur Injektion von Medikamenten zur Gewichtsabnahme wie Wegovy von Novo Nordisk verwendet werden.

Spekulationen um einen möglichen Verkauf des Unternehmens an eine oder mehrere Beteiligungsgesellschaften hielten sich seit Jahresbeginn. Zunächst galten die Investoren Warburg Pincus und KKR als interessiert, die Rede war von einer Offerte von etwa 90 € je Aktie. Nach dem Ausstieg von KKR hatte sich Warburg Pincus mit KPS Capital Partners verbündet. Berichten zufolge wollten sie ein Gebot „in den 70ern“ abgeben. KPS hatte im Juni Berichte dementiert, wonach der Investor aus dem Bieterkreis ausgestiegen sei.

„Unser Fokus liegt weiterhin klar auf dem operativen Geschäft und der konsequenten Umsetzung unserer Unternehmensstrategie, um das Unternehmen auf einen nachhaltig profitablen Wachstumskurs zu führen“, sagte Vorstandschef Dietmar Siemssen zuletzt. Wie es mit der Formglas-Sparte (Moulded Glass) weitergehen soll, will Gerresheimer spätestens im Oktober auf einem Strategietag mitteilen.

Zunächst ist die Luft aus der Gerresheimer-Aktie zwar raus, mittelfristig ist hier jedoch mit einer deutlichen Kurserholung zu rechnen; (B+).

  • Die Aktionäre der PharmaSGP Holding können ihre Aktien noch bis zum 11. August 2025 im Rahmen des öffentlichen Delisting-Erwerbsangebots der Future GmbH zum Preis von 28,00 € je Aktie andienen. Ob das Delisting-Angebot jedoch tatsächlich dazu führt, dass die Aktie vollständig vom Handel verschwindet, bleibt abzuwarten. In der Vergangenheit wurde der Handel nach ähnlichen Transaktionen oftmals im Freiverkehr an der Börse Hamburg fortgesetzt – ob das auch im Fall von PharmaSGP so sein wird, ist derzeit offen.
     
  • Die Saltarax GmbH und der Schweizer Unternehmer Hans‑Herbert Döbert planen, bis zu 2,42 Mio. Aktien (rund 14,85 % des Grundkapitals) der Francotyp-Postalia Holding über ein freiwilliges öffentliches Teilangebot zu erwerben. Eine vollständige Übernahme ist laut Angaben der Bieter nicht beabsichtigt. Ziel sei es, das Unternehmen im Sinne der Aktionäre und Mitarbeiter weiterzuentwickeln, das bestehende Geschäftsmodell auszubauen und künftig eine nachhaltige Dividendenpolitik zu etablieren.