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Neues aus den USA

Geschlossene Bars und Restaurants haben dem Getränkeriesen Coca-Cola zwar das 2. Quartal verhagelt, allerdings wurde am Markt ein deutlich schlechteres Ergebnis erwartet. Insgesamt gingen die Erlöse um 28 % auf 7,15 Mrd. $ zurück. Und auch unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit 1,78 (2,61) Mrd. $ deutlich weniger als noch im Vorjahr. Anders als andere Konsumgüterkonzerne ist Coca-Cola vor allem auf gewerbliche Kunden angewiesen, welche besonders vom Lockdown betroffen waren. Angesichts der noch immer unsicheren Lage, gibt der Konzern auch weiter keine konkrete Prognose heraus.    

MD-Wert Coca-Cola ist dennoch ein guter, defensiver Depot-Titel; (A–).     

Zwar konnte der Foto-App-Anbieter Snap die Zahl seiner täglichen Nutzer im 2. Quartal erneut von 229 Mio. auf 238 User steigern. Nach dem deutlichen Zuwachs im Q1 hatte der Konzern jedoch höhere Quoten in Aussicht gestellt. Die Umsatzerlöse legten um 17 % auf 454,2 Mio. $ zu. Nach Steuern weitete sich der Verlust indes auf –326 (–255) Mio. $ aus. Snap verwies unter anderem auf einmalige Sondererlöse vor einem Jahr.

Angesichts der bisher durchaus beachtenswerten Kurs-Performance, können Teilgewinne nicht schaden; (B). 

In der Coronakrise hat vor allem die lange schwächelnde Microsoft-Sparte mit PCs wieder Rückenwind durch Notebook-Käufe für Heimarbeit bekommen. Zugleich verlangsamte sich das Wachstum von Microsofts Cloud-Plattform Azure binnen drei Monaten von 59 % auf 47 %. Dennoch liefen die Geschäfte für den Softwareriesen erneut glänzend. Insgesamt legten die Umsätze im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 auf 68,04 (66,07) Mrd. $ zu. Nach Steuern beschleunigte sich der Gewinn von 39,24 Mrd. auf 44,28 Mrd. $. Für das Q1 gibt sich der Konzern jedoch etwas vorsichtiger. So soll der Umsatz zwischen 35,2 und 36,1 Mrd. $ erreichen. Im abgelaufenen Quartal hatte Microsoft noch 38 Mrd. $ umgesetzt.

MD-Wert Microsoft lässt man einfach weiterlaufen; (A–).

Angesichts von Produktionsausfällen und Absatzeinbußen in der Coronakrise musste Tesla im Q2 zwar einen Umsatzrückgang auf 5,18 (5,38) Mrd. $ verzeichnen. Unter dem Strich stand jedoch erneut ein Gewinn von 104 Mio. $ und damit das 4. Quartal in Folge ein positives Ergebnis. Im Vj. war hier noch ein Verlust von –408 Mio. $ angefallen.   

Tesla ist bereits außer Reichweite gefahren. Wer sich jedoch frühzeitig Stücke gesichert hat, fährt hier einfach weiter mit; (B+).

Nachdem im Q2 ein Verlust anfiel, weitet Dow Inc. sein Kostensenkungsprogramm aus. Die Kosten sollen demnach nun um 500 Mio. $ reduziert werden, bislang peilte das Management 350 Mio. $ an. Zudem sollen
6 % der Stellen gestrichen und Unternehmensteile verkauft werden. Insgesamt erzielte das Chemieunternehmen im Q2 einen Umsatz von 8,35 (11,01) Mrd. $. Nach Steuern stand ein Fehlbetrag von –217 Mio. $ in den Büchern. Im Vorjahr hatte Dow hier noch einen Gewinn von 90 Mio. $ erzielt.

Bei Dow bleibt man zunächst in der Beobachterrolle; (B). 

Sinkende Werbeeinnahmen aufgrund der Coronapandemie setzen Twitter zu. Im 2. Quartal fiel der Umsatz im Jahresvergleich um 19 % auf 683 Mio. $. Grund war vor allem, dass Anzeigenkunden sich in der Krise zurückhielten. Die Werbeerlöse brachen um 23 % auf 562 Mio. $ ein. Unterm Strich stand ein Verlust von –1,2 Mrd. $, was jedoch hauptsächlich an einem hohen negativen Steuereffekt lag. Im Vorjahr hatte Twitter noch 1,1 Mrd. $ erzielt. Vorstandschef Jack Dorsey betonte indes, dass sich Twitter großer Beliebtheit erfreue und abgesehen von der Finanzlage sehr starkes Wachstum verzeichne. So nahm die Zahl der täglichen Nutzer um mehr als ein Drittel auf 186 Mio. zu, womit das Unternehmen seine bislang stärkste jährliche Wachstumsrate erreichte.

Bei Twitter zwitschert man zunächst weiter mit; (B+).

Vor allem die Ausfälle bei den Werbeeinnahmen haben auch dem Medienkonzern AT&T im 2. Quartal die Bilanz verhagelt. Während die Umsätze mit 41 Mrd. $ „nur“ um gut 8,9 % absanken, krachte der Gewinn nach Steuern um ganze 67 % auf 1,2 Mrd. $ ein. Angesichts noch immer massiv steigender Infektionszahlen in den USA gibt das Unternehmen weiter keinen Ausblick auf das Gesamtjahr.   

Bei AT&T bleibt man an der Seitenlinie; (B). 

Zwar steigerte Intel im 2. Quartal seine Umsätze um 20 % auf 19,7 Mrd. $. Und auch der Gewinn nach Steuern verbesserte sich mit 5,1 Mrd. $ ebenfalls um 22 %. Dennoch bekam das Unternehmen einen Dämpfer verpasst. Bei der Entwicklung der neuen Prozessoren-Generation hinkt Intel nach eigenen Angaben Monate hinter den Plänen. Bereits bei dem Vorgänger hatte das Unternehmen mit jahrelangen Verzögerungen zu kämpfen.   

In Intel steckt viel Potenzial. Allerdings darf der Konzern jetzt die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen; (A–).

Trotz Lockdowns und einer allgemein höheren Nachfrage nach Gesellschaftsspielen steckt Mattel noch immer tief in den roten Zahlen. Der Umsatz des Spielzeugherstellers ging in den ersten 6 Monaten auf 1,33 (1,55) Mrd. $ zurück. Nach Steuern rutschte das Unternehmen mit –319,9 Mio. $ weiter in die Verlustzone. Im Vorjahr hatte Mattel noch einen Fehlbetrag in Höhe von –284,3 Mio. $ verzeichnet.   

Mattel hatte bereits vor Corona mit sinkenden Absätzen zu kämpfen, und bislang scheint sich keine Besserung einzustellen. Daher bleibt man bei Mattel auf Abstand; (B–).