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Neues aus den USA

Trotz hoher Nachfrage nach PCs und Co. vor dem Hintergrund des Homeoffice-Booms musste der weltgrößte Computerhersteller HP Inc. in den vergangenen 9 Monaten leichte Rückgänge verbuchen. Allerdings übertraf der Konzern dennoch seine eigenen Prognosen. So verbuchte HP Inc. im Berichtszeitraum Umsatzerlöse von 41,38 (43,35) Mrd. $. Unter dem Strich stand derweil ein Gewinn in Höhe von 2,18 Mrd. $ in der Bilanz. Im Vorjahr hatte der PC-Hersteller hier noch ein Ergebnis von 2,76 Mrd. $ erzielt. Für das lfd. Gesamtjahr visieren die Amerikaner ein Ergebnis je Aktie in der Bandbreite von 1,83–1,87 $ an.

HP Inc. bietet trotz PC-Boom aktuell keine Kaufreize; (B+). 

Salesforce hat in der Coronakrise von einer robusten Nachfrage von Unternehmenskunden profitiert und schraubt daher seine Erwartungen für das Gesamtjahr nach oben. Statt 20 Mrd. $ sollen nun im Gesamtjahr bis zu 20,8 Mrd. $ erlöst werden. Dies entspricht einer Steigerung von rd. 22 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Gewinn je Aktie soll 2020 sogar eine Bandbreite zwischen 3,12–3,14 $ erreichen. Zuvor hatte Salesforce sogar mit leichten Verlusten im Gesamtjahr gerechnet. Im 2. Quartal kletterte der Umsatz derweil um 29 % auf 5,15
Mrd. $ und konnte damit sogar die Analystenerwartungen übertreffen. Der Gewinn nach Steuern schnellte sogar von 91 Mio. $ im Vorjahr auf 2,63 Mrd. $. „Es erfüllt mich mit Demut, dass Salesforce eines der besten Quartale der Firmengeschichte hinter sich hat, obwohl mehrere Krisen unsere Gesellschaften auf der ganzen Welt deutlich belastet haben“, so CEO Marc Benioff.

Bei Salesforce kann man einmal über erste Gewinnabsicherungen nachdenken; (B+).

Der Edeljuwelier Tiffany wurde vor allem zu Beginn des Jahres hart von der Coronapandemie getroffen. Der Umsatz brach im 2. Quartal um 29 % auf 747 Mio. $ ein. Nach Steuern verzeichnete das Unternehmen zudem einen deutlich geringeren Gewinn von 31,9 Mio. $. Im Vorjahr stand hier noch ein Ergebnis von 136,3 Mio. $ in der Bilanz. Unterdessen lässt die im vergangenen November vereinbarte milliardenschwere Übernahme durch den Luxuskonzern LVMH noch länger auf sich warten. Tiffany teilte nunmehr mit, man habe eine Option genutzt und die Frist für den ursprünglich bereits für August geplanten Zusammenschluss bis zum 24. November verlängert. LVMH hat sich unterdessen das Recht vorbehalten, diese Verlängerung anzufechten. Die Übernahme muss derzeit noch von der EU-Kommission und den Wettbewerbsbehörden in Japan, Taiwan und Mexiko genehmigt werden. Die Übernahme ist mit vereinbarten 16,2 Mrd. $ der teuerste Deal in der Geschichte des französischen Unternehmens.

Bei Tiffany behält man den Übernahmepoker im Auge; (B). 

Die anhaltend schwierige Integration von Wella hat dem Kosmetikkonzern Coty die Bilanz verhagelt. Die Umsätze nahmen dabei im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 von 6,29 Mrd. $ im Vorjahr auf 4,72 Mrd. $ ab. U.a. dank eines robusten Parfümgeschäfts und des Konzernumbaus verringerte sich jedoch der Verlust nach Steuern auf –1,01 (–3,78) Mrd. $. Zwar lief das Geschäft im Juli noch recht schleppend. Doch im August gab es bereits wieder einen deutlichen Überschuss. „Wir werden bereits im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres wieder Gewinne schreiben“, so CEO Peter Harf.

Coty hat noch einen langen Weg aus dem Kurskeller vor sich; (B). 

Der Videokonferenzen-Anbieter Zoom gehört ganz klar zu den Profiteuren der Coronakrise. Allein im jüngst abgelaufenen 2. Quartal schossen die Umsatzerlöse um ganze 355 % auf 663,5 Mio. $ nach oben. Auch nach Steuern konnte das Unternehmen seinen Gewinn von 5,52 Mio. $ im Vorjahr massiv auf 185,74 Mio. $ steigern. Angesichts der guten Annahme des Dienstes geht Zoom auch langfristig von einem anhaltenden Nutzerzuwachs aus. Entsprechend peilt der Konzern für das Gesamtjahr einen Umsatz in der Bandbreite von 2,37–2,39 Mrd. $ an.

Zoom ist eine der Erfolgstorys der Coronakrise. Wer sich früh bereits Stücke sichern konnte, lässt diese zunächste einfach weiterlaufen; (B+). 

Trotz Pandemie-Einflüssen hat der Computer-Konzern Dell die Markterwartungen übertreffen können. Insgesamt konnte das Unternehmen in den ersten 6 Monaten Gesamterlöse in Höhe von 44,63 (45,28)
Mrd. $ erzielen. Höhere Kosten und verschobene Aufträge haben den Gewinn nach Steuern allerdings von 4,56 Mrd. $ im Vorjahr auf 1,28 Mrd. $ absinken lassen. Angesichts der noch immer schwer einschätzbaren Situation gibt das Unternehmen vorerst weiter keine konkrete Ergebnisprognose für das lfd. Gesamtjahr aus.

Dell bleibt dennoch weiter auf der Beobachtungsliste; (B+).