Der Traditions-Jeanshersteller Levi‘s Strauss hat es trotz Coronapandemie zurück in die schwarzen Zahlen geschafft. Im 3. Quartal stand demnach nach Steuern ein Gewinn von 27 Mio. $. Damit verdiente Levi‘s zwar 78 % weniger als ein Jahr zuvor, schaffte nach einem hohen Verlust im Vorquartal aber zumindest wieder ein positives Ergebnis. Überraschend stark entwickelte sich der Online-Handel, hier legten die Erlöse im Jahresvergleich um 52 % zu. Die Schwäche im klassischen Filialgeschäft, das pandemiebedingt weiter unter ausbleibender Kundschaft und Ladenschließungen litt, konnte dies aber nicht kompensieren. Insgesamt sank der Umsatz um 27 % auf 1,1 Mrd. $. Einen konkreten Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf gab das Unternehmen indes nicht.
Levi‘s Strauss scheint sich langsam aber sicher wieder aus dem Coronatief herauszuarbeiten; (B+).
Die Citigroup muss eine hohe Strafe wegen verschiedener Regelverstöße in den Vereinigten Staaten zahlen. Die Zentralbank Federal Reserve (FED) warf dem Geldhaus u.a. anhaltende Mängel im konzernweiten Risikomanagement vor. Aufgrund dessen wurde ein Bußgeld in Höhe von 400 Mio. $ verhängt. Die Citigroup räumte in einer Stellungnahme Schwächen ein.
Citigroup ist aktuell wenig überzeugend; (B).
Boeing rechnet wegen der Coronakrise in den nächsten zehn Jahren mit einem deutlich geringeren Bedarf an neuen Verkehrsflugzeugen. Die Nachfrage dürfte sich demnach erst bis zum Jahr 2039 wieder erholen. So gehe es im weltweiten Passagierverkehr nach dem Einbruch infolge der Coronapandemie zwar langsam wieder aufwärts. Eine vollständige Erholung werde allerdings Jahre dauern. Boeing erwartet demnach, dass in den Jahren 2020 bis 2029 rund 18.350 neue Passagier- und Frachtjets ausgeliefert werden. Das sind 11 % weniger als in der vorigen Marktprognose vom Juni 2019 vorhergesagt.
Boeing fliegt auch weiter in tiefen Kurshöhen; (B–).
Der US-Chiphersteller Broadcom hat im Streit mit der EU-Kommission im Verfahren um die mutmaßlich illegale Ausnutzung seiner Marktmacht gegenüber Großkunden eingelenkt. Es geht dabei um Klauseln in Verträgen, durch die etwa Hersteller von TV-Set-Top-Boxen, Modems und weiterer Kommunikationstechnik zur Abnahme von Broadcom-Produkten verpflichtet wurden. „Sie werden sicherstellen, dass bestehende Chipsatz-Hersteller und potenzielle neue Martktteilnehmer mit Broadcom konkurrieren können“, so EU-Kommissarin Margrethe Vestager. Die EU-Wettbewerbshüter hatten von Broadcom im vorigen Jahr verlangt, die Praxis verpflichtender Kaufklauseln bei der Belieferung von Abnehmern zu stoppen. Vorteile wie Rabatte oder der frühzeitige Zugang zu Technologie seien davon abhängig gemacht worden, dass ein Kunde bestimmte Teile allein von Broadcom beziehe.
Broadcom lässt man getrost weiterlaufen; (B+).
Nach dem Kauf der Firma Grohmann aus Prüm in der Eifel in 2016 interessiert sich der E-Autobauer Tesla für ein weiteres rheinland-pfälzisches Unternehmen. Beim Bundeskartellamt hat Tesla einen „Vermögenserwerb/Kontrollerwerb“ für den Neuwieder Autozulieferer ATW angemeldet. Das Vorhaben taucht auf ihrer Internetseite in einer Liste von „laufenden Fusionskontrollverfahren“ auf. ATW und Grohmann äußerten sich nicht dazu, auch Tesla antwortete vorerst nicht auf eine Anfrage. ATW (Assembly & Test Europe GmbH) gehört bislang dem kanadischen Hersteller ATS Automation Tooling Systems. Dieser habe vor einem Monat die Schließung des Standorts in Rheinland-Pfalz angekündigt.
Tesla ist nicht zu bremsen; (B).
Ersten Berechnungen zufolge muss die Großbank Goldman Sachs von ihren gesteckten Zielen für 2020 abrücken. Der Umbau des Konzerns und die Entwicklung einzelner Geschäftsbereiche käme aufgrund der Coronakrise langsamer voran, als bislang erwartet. Konkrete Zahlen wurden indes bisher nicht bekannt. Goldman Sachs legt am 14. Oktober Zahlen für das jüngst abgelaufene 3. Quartal vor (nach Redaktionsschluss). Dann dürften sich die Amerikaner auch konkreter zur Prognose äußern.
Goldman Sachs leidet deutlich unter der Coronakrise. Derzeit eher uninteressant; (B).