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Neues aus den USA

Der Trend zum Heimwerken setzt sich bei Stanley Black & Decker weiter durch. Die Umsatzerlöse legten im Q3 auf 3,85 (3,63) Mrd. $ zu. Nach Steuern verbesserte sich der Gewinn zudem von 230,5 Mio. auf 385,5 Mio. $. Einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr gab der Werkzeugmacher indes nicht aus.    

Stanley Black & Decker gehört ins Heimwerker-Depot; (B+).

Das boomende Cloud-Geschäft hat Microsoft auch zwischen Juli und September weiter vorangeschoben. Allein die Azure-Plattform steigerte ihre Erlöse um 48 %. Insgesamt wuchs der Umsatz im Q1 um 12 % auf 37,2 Mrd. $ an. Der Gewinn nach Steuern legte um 30 % auf 13,9 Mrd. $ zu.  „Die Nachfrage nach unseren Cloud-Angeboten führte zu einem starken Start in das Geschäftsjahr“, so Finanzchefin Amy Hood. Das Wachstum soll sich entsprechend auch im kommenden Q2 fortsetzen. Einen ersten Blick auf das lfd. Jahr 2020/21 gab der IT-Riese indes nicht.

MD-Wert Microsoft ist nicht zu stoppen; (B+).

Der kriselnde Mischkonzern General Electric bekommt die Coronaauswirkungen weiter zu spüren. Während der Umsatz zwischen Juli und September um 17 % auf 19,4 Mrd. $ zurückging, stand nach Steuern erneut ein Verlust in der Bilanz. Der Fehlbetrag lag auch wegen Abschreibungen auf Immobilien und im Energiebreich bei –1,2 Mrd. $. Damit fiel das Minus in etwa so hoch aus wie im Vorjahr. Einen detaillierten Ausblick auf das Gesamtjahr gab GE derweil nicht.

GE bleibt reizlos; (B–).

Wegen der deutlich gebremsten Auslieferungen und des anhaltenden Flugverbots für den Mittelstreckenjet 737 MAX stand bei   Boeing auch im Q3 ein dicker Verlust von –466 Mio. $ in der Bilanz. Im Vorjahr hatte der Flugzeugbauer noch einen Gewinn von 1,2 Mrd. $ eingefahren. Der Umsatz brach um 29 % auf 14,1 Mrd. $ ein. Das Management um Boeing-Chef Dave Calhoun hofft darauf, dass die Luftfahrtbehörden das Startverbot bald aufheben wird und sieht weitere Fortschritte auf dem Weg zur Wiederzulassung. Dennoch gehen die Stellenstreichungen zunächst weiter. Bis Ende 2021 soll die Beschäftigtenzahl auf gut 130.000 reduziert werden. Anfang 2020 hatte Boeing noch rd.160.000 Angestellte.

Boeing dürfte es noch lange nicht aus dem Kurstief herausschaffen; (B–). 

Geringere Ausgaben und der Einbruch der Auslandszahlungen im Zusammenhang mit der Coronakrise haben beim Kreditkartenanbieter Visa erneut zu einem Gewinneinbruch geführt. Zwischen Juli und September erzeilte der Konzern einen Nettogewinn von 2,1 Mrd. $ und damit ganze 29 % weniger als im Vorjahr. Die Erlöse sanken um 17 % auf 5,1 Mrd. $.

Visa leidet aktuell massiv unter der Coronakrise. Doch das dürfte sich langfristig wieder umkehren; (A–).

Vor allem gute Geschäfte mit SUVs und der Finanzsparte haben Ford zwischen Juli und September gestützt. Der Umsatz erhöhte sich leicht um 1 % auf 37,5 Mrd. $. Nach Steuern schoss der Gewinn indes deutlich von 425 Mio. $ im Vorjahr auf 2,39 Mrd. $. Einen konkreten Blick auf das Gesamtjahr gab Ford dennoch nicht.

Ford bietet derzeit trotzdem keine langfristigen Kaufreize; (B). 

Der Online-Boom hat den Umsatz der Handelsplattform Ebay im Q3 um ein Viertel auf 2,6 Mrd. $ beschleunigt. Das gesamte abgewickelte Verkaufsvolumen nahm um 22 % auf 25 Mrd. $ zu. Unter dem Strich erzielte Ebay mit einem Ergebnis von 621 (210) Mio. $ ebenfalls mehr. „Ich bin sehr zufrieden mit den Ergebnissen“, so Vorstandschef Jamie Iannone. Vor diesem Hintergrund hebt der Konzern seine Umsatzprognose für 2020 an und erwartet nunmehr Erlöse in der Bandbreite von 10,04–10,11 (zuvor: 9,59–9,78) Mrd. $.   

Ebay bleibt im Depot; (B+).

Auch Mastercard leidet unter den verringerten Zahlungen via Kreditkarte. Vor allem die lukrativen Hotel- und Flugbuchungen sind aufgrund der Pandemie beinahe völlig ausgefallen. Im Q3 fiel der Gewinn nach Steuern um 28 % auf 1,5 Mrd. $ ab. Die Erlöse gingen um 14 % auf 3,8 Mrd. $ zurück. Vor diesem Hintergrund traut sich der Konzern weiterhin keine konkrete Prognose für das Gesamtjahr zu.   

Mastercard wandert angesichts des Einstiegsmoments auf die Watchlist; (A–). 

Die Coronakrise hat Caterpillar auch im Q3 belastet. Der Umsatz sackte um fast ein Viertel auf 9,9 Mrd. $ ab. Unter dem Strich erzielte der Baumaschinenhersteller mit 668 Mio. $ u.a. auch aufgrund von Pensionsbelastungen mehr als die Hälfte weniger. Im Vorjahr hatte hier noch ein Ergebnis von gut 1,49 Mrd. $ in der Bilanz gestanden. Konzernchef Jim Umpleby sprach dennoch von Ergebnissen, die im Rahmen der Erwartungen des Unternehmens gelegen hätten. Caterpillar sehe sich zudem durch einige positive Signale aus bestimmten Industrien und Regionen der Welt ermutigt und sei bereit, schnell zu reagieren, sobald die Marktbedingungen sich wieder änderten, verdeutlichte Umpleby.    

Caterpillar bleibt dennoch eine gute Halteposition; (B+).

Eine wieder anziehende Nachfrage hat dem Chipkonzern AMD im Q3 einen ordentlichen Umsatz- und Ergebnisschub beschert. Die Erlöse legten von 1,80 Mrd. $ im Vorjahr auf 2,80 Mrd. $ zu. Nach Steuern konnte das Ergebnis mit 390 (120) Mio. $ sogar mehr als verdreifacht werden. Zudem plant AMD, seinen Konkurrenten Xilinx in einem Aktien-Deal für rd. 35 Mrd. $ zu übernehmen.    

Bei AMD lässt man den Restbestand erstmal weiterlaufen; (B+). 

 

Der Start auf dem russischen Markt hat den Streaminganbieter Spotify nochmals nach vorn katapultiert. Allein die Zahl der zahlenden Abo-Kunden stieg binnen drei Monaten von 138 auf 144 Mio. User. Der Umsatz wuchs zwischen Juli und September um 14 % auf knapp 2 Mrd. €. Unterm Strich verbuchte Spotify aufgrund höherer Steuerabgaben in Schweden jedoch erneut einen Verlust von –101 Mio. €. Im Vorjahr fiel hier noch ein Gewinn von 241 Mio. € an. Einen konkreten Ausblick auf das lfd. Jahr gibt das schwedisch-amerikanische Unternehmen indes nicht.    

Spotify entwickelt sich zum Langspieler; (B+).

Zwar konnte Twitter u.a. aufrgund des US-Wahlkampfes zwischen Juli und September gut 1 Mio. neue Nutzer verzeichnen. Diese Zahl lag jedoch deutlich unter den Markt-erwartungen. Den Umsatz steigerte Twitter unterdessen um 14 % auf 936 Mio. $. Der Gewinn nach Steuern sank im Q3 indes um gut ein Fünftel auf rund 28,7 Mio. $, was u.a. auf geringere Werbedeals zurückzuführen ist.   

Twitter bleibt langfristig dennoch im Depot; (B+).

Wenn es einen Coronaprofiteur gibt, dann ist es Amazon. Allein im Q3 kletterte der Umsatz um 37 % auf 96,1 Mrd. $. Dabei machte sich vor allem das Cloud-Geschäft positiv bemerkbar. Die Plattform AWS, die von vielen Unternehmen und Apps genutzt wird, erhöhte die Erlöse hier um 29 % auf 11,6 Mrd. $. Der Nettogewinn verdreifachte sich sogar auf den Rekordwert von 6,3 Mrd. $. Amazon stellte für das laufende Q4 Erlöse zwischen 112–121 Mrd. $ in Aussicht, ein Plus von 28–38 %.    

Wer Amazon sein Eigen nennen kann, gibt die Titel auf keinen Fall aus der Hand; (B+). 

In den drei Monaten bis Ende September brach der Gewinn von Starbucks nach Steuern um 51 % auf 393 Mio. $ ein. Die Erlöse sanken um gut 8 % auf 6,2 Mrd. $. Gründe für das Minus sind u.a. Filialschließungen, eingeschränkten Öffnungszeiten und ein geringeres Kundenaufkommen durch die Pandemie. Entsprechend traut sich der Kaffeekonzern für 2020 vorerst keinen detaillierten Ausblick zu.

Starbucks gehört leider zu den Unternehmen, die besonders unter den Coronamaßnahmen leiden. Wem die Aussichten zu trüb sind, der steigt hier vorzeitig aus; (B). 

Dank wieder anziehender Werbedeals konnte Facebook seinen Umsatz in den 3 Monaten bis Ende September um 22 % auf 21,2 Mrd. $ steigern. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 7,85 Mrd. $ übrig, das entspricht einem Plus von 29 %. Die Zahl der täglich aktiven User stieg zudem um ganze 30 Mio. auf rd. 1,82 Mrd. an. Trotzdessen gibt sich Facebook zunächst vorsichtig und erwartet auch im kommenden Geschäftsjahr weiterhin mit Unsicherheiten aus der Coronakrise konfrontiert zu sein.

MD-Wert Facebook birgt weiterhin Aufholpotenzial; (B+).

Trotz verspäteter Vorstellung des neuen iPhone 12 steigerte Apple im jüngst abgelaufenen Gesamtjahr 2019/20 den Umsatz um 5,5 % auf 274,5 Mrd. $. Der Jahresgewinn verbesserte sich dabei um 4 % auf 57,4 Mrd. $. Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten gibt der Konzern vorerst keine Prognose aus.   

Bei Apple steht das lukrative Weihnachtsgeschäft bevor. Unter Beobachtung halten; (A–).

Florierende Werbeeinnahmen haben der Google-Mutter Alphabet im vergangenen Quartal einen deutlichen Gewinnschub beschert. Das Nettoergebnis schoss um fast 60 % auf 11,2 Mrd. $ in die Höhe. Die Erlöse wuchsen um 14 % auf 46,2 Mrd. $. Trotz Erfolgsquartal gibt Alphabet zunächst weiter keine konkrete Prognose aus.    

Alphabet läuft und läuft und läuft; (B+). 

Der Bezahldienst PayPal profitierte auch weiterhin vom Onlineshopping-Trend. Im 3. Quartal stiegen allein die Erlöse um gut ein Viertel auf 5,5 Mrd. $. Das gesamte abgewickelte Zahlungsvolumen wuchs um 36 % auf knapp 247 Mrd. $. Der Nettogewinn schnellte sogar um ganze 121 % auf gut 1 Mrd. $ nach oben. Vor diesem Hintergrund hebt der Konzern seine Jahresprognosen an und stellt für 2020 nun ein Umsatzwachstum zwischen 20–21 % sowie einen Anstieg des Nettogewinns pro Aktie zwischen 37 und 38 % in Aussicht.   

PayPal ist nicht zu stoppen. Dennoch dürften auch erste Gewinnsicherungen nicht schaden; (B+).

Der Traditionskonzern Harley Davidson hat sich im Q3 deutlich besser geschlagen als erwartet. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum kletterte der Gewinn nach Steuern um 39 % auf 120,2 Mio. $. Insgesamt sanken die Erlöse jedoch um 8 % auf 1,2 Mrd. $. Die Geschäfte litten im vergangenen Vierteljahr zwar weiter unter der Coronapandemie, doch Kostensenkungen und niedrigere Steuern sorgten für eine kleine Entlastung. Die Lage bleibt angesichts von Handelsstreitigkeiten und sinkenden Absätzen jedoch weiterhin schwierig. Daher verwundert es wenig, dass der Motorradbauer auch weiterhin keine Prognose für 2020 ausgibt.   

Für Harley Davidson kommt die Coronakrise zu den bestehenden Problemen hinzu. Hier hält man Abstand; (B–). 

Dank einer höheren Nachfrage aus dem Gesundheitssektor hat 3M im vergangenen Quartal zurück in die Wachstumsspur gefunden. Der Konzernumsatz stieg demnach von Juli bis September um 4,5 % auf 8,4 Mrd. $. Unter dem Strich blieben mit 1,4 Mrd. $ dennoch fast 11 % weniger als vor einem Jahr. Der Grund sind u.a. höhere Kosten im Tagesgeschäft. Für das Gesamtjahr traut sich Konzernchef Mike Roman wegen der Unsicherheiten aufgrund der Coronapandemie weiterhin keine genauen Prognosen zu.   

Bei 3M bleibt man dennoch vorerst weiter an der Seitenlinie; (B).