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Neues aus den USA

Trotz höherer Kosten für Logistik und Personal konnte der Onlinegigant Amazon im jüngst abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 Umsatz und Ergebnis erneut massiv steigern. Das lag jedoch vor allem am schnell wachsenden Cloudgeschäft AWS. Alleine hier lagen die Erlöse 2021 bei 62,20 (45,37) Mrd. $. Auf kozernebene schnellten die Umsätze von 386,06 Mrd. $ im Vorjahr auf 469,82 Mrd. $ hoch. Der Gewinn nach Steuern kam derweil auf 33,36 (21,33) Mrd. $. „Wie erwartet, hatten wir höhere Kosten, angetrieben durch Engpässe am Arbeitsmarkt und Inflationsdruck“, so Amazon-Vorstandschef Andy Jassy.

Auch wenn Amazon die jüngste Tech-Korrektur ebenfalls deutlich zu spüren bekam, ist die Aktie nach wie vor kein Schnäppchen; (B+). 

Neben dem anhaltenden „Do-it-Yourself“-Trend profitierte der Werkzeuganbieter Stanley Black & Decker im vergangenen Geschäftsjahr 2021 zudem von der guten Konjunktur in der Baubranche. Mit 15,62 Mrd. $ verbesserten sich die Erlöse um 20 %. Nach Steuern erzielte der Werkzeugspezialist einen Gewinn in Höhe von 1,69 (1,23) Mrd. $. Für das lfd. Jahr visiert Stanley nunmehr einen Gewinn je Aktie von 10,10–10,70 (10,16) $ an.

Stanley Black & Decker hat aktuell mit den Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. Dennoch bleibt der Wert langfristig eine spannende Investmentoption; (A–).

Auch wenn die weltweite Chipkrise den Autobauer Ford vor allem im Schlussquartal leicht ausbremste, konnte das Unternehmen auf Jahressicht dennoch weiter von der anhaltend hohen Nachfrage profitieren. Die Umsätze verbesserten sich im Gesamtjahr 2021 auf 136,3 (127,1) Mrd. $. Nach Steuern verzeichnete Ford zudem einen Gewinn von 17,9 Mrd. $, nach einem Verlust von –1,3 Mrd. $ im Vorjahr. Dabei profitierte der Autobauer auch von einem über 8
Mrd. $ schweren Sondererlös durch eine Beteiligung am Elektroautobauer Rivian, der im November an die Börse gegangen war.

Ford sollte man angesichts des kleinen Kursknicks einmal genauer unter die Lupe nehmen; (A–). 

U.a. ein gutes TV-Geschäft und die positiven Verkaufszahlen zu Blockbustern wie den Marvel-Filmen haben Hasbro
trotz Lieferengpässen weiter beflügelt. Im vergangenen Jahr erhöhten sich die Umsätze um 17 % auf 6,4 Mrd. $. Doch vor allem nach Steuern machte sich das wieder anziehende Spielegeschäft positiv bemerkbar. Nachdem die Coronapandemie noch deutlich auf dem Ergebnis lastete, schnellte dieses nun um ganze 93 % auf 428,7 Mio. $ nach oben. Für das lfd. Geschäftsjahr geben sich die Amerikaner angesichts dieser Entwicklung ebenfalls optimistisch und visieren für Umsatz- und Betriebsgewinn einen Zuwachs im niedrigen einstelligen Prozentbereich an.

Hasbro ist zurück im Spiel. Auch wenn der Wert kursseitig zuletzt einiges an Boden abgeben musste, bleiben die Amerikaner zunächst weiter auf der Beobachtungsliste; (B+). 

Der Ausbau seiner Angebote u.a. im Bereich Augmented Reality hat dem Fotodienst Snap im vergangenen Jahr einen deutlichen Schub verschafft. So kletterte der Umsatz 2021 um 64 % auf 4,12 Mrd. $. Netto stand zwar weiterhin ein Verlust in der Bilanz, dieser konnte jedoch um ganze 48 % auf –487,96 Mio. $ verringert werden. Für das lfd. 1. Quartal visiert das Unternehmen derweil einen Umsatz in der Bandbreite von 1,03–1,08 Mrd. $ an.

Snap bleibt dennoch nach wie vor nur etwas für spekulative Anleger; (B). 

U.a. dank eines guten internationalen Geschäfts fuhr der Hersteller von Diesel- und Gasmotoren, Cummins, im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 24,02 (19,81) Mrd. $ ein. Und nach Steuern gab der Gewinn auf 2,13 (1,79) Mrd. $ Gas. Für das lfd. Geschäftsjahr will der Konzern aber nicht von der Überholspur abkommen und visiert ein Umsatzplus von knapp 6 % an.

Auch wenn der Kursverlauf von Cummins zeitweise einer Achterbahnfahrt glich, bleibt man hier angesichts der langfristigen Aussichten zunächst dabei; (B+).

Zwar konnte der Spiele-Publisher Electronic Arts in den ersten 9 Monaten seinen Umsatz erneut auf 5,17 (4,28)
Mrd. $ steigern. Doch die wachsende Konkurrenz und die eher mäßig ausgefallenen Verkaufszahlen der Gaming-Fortsetzung Battlefield ließen den Gewinn nach Steuern auf 564 (761) Mio. $ zurückgehen.

Aktuell brodelt es gewaltig in der Gaming-Szene, nicht zuletzt seit der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft. Auch über Electronic Arts gab es in den letzten Wochen einige Gerüchte, wonach der Konzern als heißer Übernahmekandidat gehandelt wird. Dies dementierte EA nun vehement und gab an, sein Geschäft selbst durch etwaige Zukäufe stärken zu wollen. Details nannte das Unternehmen jedoch nicht.

Electronic Arts bleibt vorerst nur auf der Watchlist; (B+).