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Sanofi produziert Impfstoff

27. Januar 2021

Der französische Pharmakonzern Sanofi will ab Sommer mehr als 125 Mio. Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffes für die Europäische Union liefern. Sanofi wolle dem Mainzer Unternehmen Biontech Zugang zu seiner Produktionsinfrastruktur gewähren, hieß es in einer Mitteilung. Ziel sei es, "Fertigungsschritte der späten Phase" zu übernehmen, um die Lieferung des COVID-19-Impfstoffs zu unterstützen. Die ersten Lieferungen sollen im Sommer 2021 aus den Produktionsanlagen von Sanofi in Frankfurt geliefert werden. 
Sanofi-Generaldirektor Paul Hudson hatte sich dazu bereits geäußert. Er sprach im Interview mit der französischen Zeitung "Le Figaro" konkret davon, beim Abfüllen des Impfstoffes helfen zu wollen. Dies müsse in einer sterilen Umgebung und bei einer sehr niedrigen Temperatur erfolgen, sagte er. Da die Sanofi-Produktionsstätte in Frankfurt nahe des Biontech-Hauptsitzes in Mainz liege, werde das die Sache erleichtern. "Wir sollten in der Lage sein, bis Ende des Jahres mehr als 100 Mio. Dosen zu liefern, die für die Europäische Union und damit teilweise für Frankreich bestimmt sind", hatte er in dem Gespräch erklärt. 
Gleichzeitig will das Unternehmen weiter an seinen beiden COVID-19-Impfstoffen arbeiten. Die Corona-Impfstoffentwicklung von Sanofi und dem britischen Pharmakonzern GSK hatte sich zuletzt verzögert. Sollten weitere Studien erfolgreich sein, rechnet Sanofi mit einer Zulassung des rekombinanten Impfstoffs auf Proteinbasis etwa Ende 2021. Gleichzeitig entwickelt Sanofi in Partnerschaft mit der US-Firma Translate Bio einen mRNA-Impfstoff. "An Aufgeben ist nicht zu denken", sagte Hudson.