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Showdown im Übernahme-Krimi

„Und täglich grüßt das Musk-Getier“ hieß es schon im ES 15-16/22 und so langsam scheint sich das Szenario zu bewahrheiten. Denn Elon Musk droht erneut mit dem Ausstieg aus seiner für 44 Mrd. $ geplanten Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter. In einem Schreiben seiner Anwälte heißt es, dass Twitter seine Verpflichtungen bzgl. des Deals „eindeutig verletzt“ habe. Musk behalte sich daher alle Rechte vor, die Fusionsvereinbarung zu kündigen.

Der Tesla-Gründer hatte bereits Mitte Mai erklärt, er werde den Deal vorübergehend auf Eis legen, und dies damit begründet, erst genaue Daten über den Anteil gefälschter Twitter-Konten haben zu wollen. Dem Kurznachrichtendienst zufolge liegt die Zahl unter 5 %, während Musk von mindestens einem Fünftel der Nutzer ausgeht. Musk hatte vor diesem Hintergrund zusätzliche Daten angefordert, nach eigener Aussage, um Berechnungen zur Anzahl der Fake-Konten durchzuführen.

Twitter hatte darauf mit einem Brief vom 1. Juni geantwortet und angeboten, weitere Details zur eigenen Zählweise bereitzustellen. Angesichts der aktuellen Meldungen, scheint sich Musk damit nicht zufriedengegeben zu haben – ganz im Gegenteil: Das jüngste Angebot von Twitter komme einer Ablehnung der Datenanfrage gleich, heißt es in dem Schreiben von Musks Anwälten. Der Kurznachrichtendienst setze darauf „zu vernebeln und zu verwirren“.

Das letzte Wort dürfte hier jedoch noch lange nicht gesprochen sein. Daher stellen sich Twitter-Aktionäre in den kommenden Wochen auf weitere Turbulenzen ein.