Auch der deutsche Halbleiterhersteller fuhr aufgrund der makroökonomischen Risiken in den letzten Monaten auf Sicht. In der umsatzstärksten Sparte Automotive hielt sich Infineon im Gegensatz zu vielen Automobilzulieferern und Autoproduzenten nach dem starken Wachstum im Vorjahr immer noch relativ stabil. Chips für assistiertes Fahren und Elektroautos treiben nach wie vor das Geschäft an, hatte Vorstandschef Reinhard Ploss anlässlich der Zahlen für die ersten 9 Monate 2018/19 berichtet. Außerdem gelang es, weitere Marktanteile dazuzugewinnen. In 2018 kam der Chipproduzent im Autosegment auf einen Marktanteil von 11,2 % und belegte damit Platz 2.
Interessant wird nun, dass die US-Regierung einen möglichen Verzicht auf Strafzölle für Importwagen angedeutet hat. Nach positiven Gesprächen mit Autobauern in der Europäischen Union (EU), Japan und Korea könnten die USA Abstand von angedachten Zusatzabgaben nehmen, sagte Handelsminister Wilbur Ross gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Es bestehe die Hoffnung, dass die Verhandlungen mit den Autobauern über deren Investmentpläne Früchte trügen und deshalb die 232 Zölle nicht in Kraft treten müssten.
Kurz vor dem Stichtag für die Autozölle wird Infineon am 12. November seine jüngsten Quartalsergebnisse präsentieren. Nach den ersten 9 Monaten zogen die Umsätze um 7,5 % auf 5,97 Mrd. € an. Das Segmentergebnis stieg dabei von 953 Mio. € auf 1 Mrd. €. Unter Strich gab der Gewinn jedoch auf 709 (933) Mio. € nach.
Für die Übernahme des US-Konkurrenten Cypress greift Infineon mit 9 Mrd. € tief in die Tasche. Das kam bei den Aktionären teilweise auch nicht gut an, zumal für die weitere Finanzierung auch eine Kapitalerhöhung nicht ausgeschlossen wird. Mit Cypress bekommt Infineon Zugang zu Kommunikationschips für die vernetzte Welt, nicht zuletzt für die Industrie 4.0. Diese selbst zu entwickeln, wäre sehr kostspielig und zeitaufwendig gewesen. Nachdem die EU-Kommission grünes Licht für den Deal gegeben hat, wartet Infineon nun noch auf die Zustimmung der zuständigen US-Behörde.
Die Infineon-Aktie steht vor ihrem Comeback. Jetzt abspeichern!
ISIN: DE0006231004
WKN: 623100