Eigentlich dürfte es niemanden mehr überraschen und dennoch sorgte Tech-Milliardär Elon Musk in der vergangenen Woche erneut für Kursturbulenzen. Diesmal zwar nicht bei seiner eigenen Tesla-Aktie, sondern bei seinem jüngsten Übernahmekandidaten Twitter. Musk hatte die Aktie auf Talfahrt geschickt, indem er den Deal zum Twitter-Kauf für „vorläufig ausgesetzt“ erklärte. Er wolle erst Berechnungen dazu abwarten, dass Accounts, hinter denen keine echten Nutzer stecken, tatsächlich weniger als 5 % ausmachten. Unklar ist nach wie vor, ob Musk aus rechtlicher Sicht seine Vereinbarung mit dem Twitter-Verwaltungsrat überhaupt auf Eis legen kann.
Doch hinter dem Hin und Her des Milliardärs könnte auch Kalkül stecken. Denn jüngst brachte Musk einen günstigeren Preis für seinen Übernahmeversuch bei Twitter ins Gespräch. Ein Deal zu einem niedrigeren Gebot sei „nicht außer Frage“, so der Manager. Bisher stand ein Angebot von 54,20 $ je Aktie im Raum. Musk hatte sich letztlich mit dem Twitter-Verwaltungsrat eigentlich auf einen rd. 44 Mrd. $ schweren Deal dennoch geeinigt. Er ist aber noch darauf angewiesen, dass ihm genug Aktionäre ihre Anteile abtreten wollen. Twitter und Musk wollten die Übernahme bislang bis Jahresende abschließen.
Wie es mit der Kaufoption nun weitergeht ist unklar. Eines dürfte jedoch klar sein: es wird nicht die letzte kursbewegende „Aussage“ Elon Musks gewesen sein – ob kalkuliert oder nicht.