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14.000 Punkte im Visier

Wall Street im Aufwind

Nachdem der dt. Leitindex zuletzt die 13.900 Punkte-Marke übersprungen hat, nahmen die Bullen zwischenzeitig die 14.000 Zähler ins Visier. Rückenwind kommt dabei von der Wall Street, wo die Leitindizes nach guten Geschäftsergebnissen von Walmart und Home Depot fester schlossen. Der Dow Jones schloss 0,7 % höher bei 34.152 Punkten. Der S&P 500 legte 0,2 % auf 4.305 Zähler zu. Die Technologiebörse Nasdaq gab dagegen 0,2 % auf 13.102 Punkte nach. Unternehmensgewinne über den Erwartungen hatten bereits in den vergangen Tagen US-Aktien angetrieben. Dem Datenanbieter Refinitiv zufolge haben 77,6 % der Unternehmen im S&P 500 mit ihren Quartalszahlen die Markterwartungen übertroffen. Wichtige Konjunktur- und Notenbanksignale aus den USA könnten ab dem Nachmittag die Weichen an den Aktienmärkten noch einmal neu stellen. US-Einzelhandelsumsätze für den Monat Juli werden erwartet. Am Abend steht dann noch das Protokoll der vergangenen Sitzung der US-Notenbank zur Veröffentlichung an.

Der Essenslieferdienst Delivery Hero stach zwischenzeitig mit einem Kurssprung von bis zu 14,4 % heraus. Delivery Hero sieht sich bei seinem Profitabilitätsziel auf Kurs. Im 3. Quartal dürfte das Geschäft rund um die Vermittlung und Auslieferung von Essensbestellungen auf Basis des bereinigten Ebitda schwarze Zahlen schreiben, kündigte das MDAX-Unternehmen an. Allerdings rechnet Delivery Hero mit einer Konsumflaute in den kommenden Monaten. Der Bruttowarenwert (GMV) des 3. Quartals dürfte laut den Angaben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur noch um 7 % auf 10,6 Mrd. € steigen.

Der angeschlagene Energiekonzern Uniper sieht nach einem Milliardenverlust im Zuge ausbleibender russischer Gaslieferung Besserung erst in den kommenden Jahren. Für das laufende Jahr erwartet Uniper infolge der deutlich reduzierten russischen Gaslieferungen ein negatives Ergebnis. Der Konzernfehlbetrag belief sich im 1. Halbjahr auf über –12 Mrd. €. Das Unternehmen muss wegen der Drosselung der Lieferungen und einer starken Abhängigkeit von Gas aus Russland nun teureres Gas auf dem Markt kaufen, um Verträge zu erfüllen. Das führte zu Liquiditätsproblemen, weil Uniper die Preissteigerungen bislang nicht weitergeben konnte. Uniper beliefert mehr als 100 Stadtwerke und Industriefirmen. Um den Konzern zu stützen, wurde ein milliardenschweres Rettungspaket geschnürt. Es sieht unter anderem vor, dass der Bund mit 30 % bei dem Düsseldorfer Unternehmen einsteigt.

Der größte US-Autobauer General Motors (GM) muss aufgrund möglicher Defekte an den Sicherheitsgurten zahlreiche SUV reparieren. Betroffen sind laut Angaben der US-Verkehrsbehörde 484.155 große Stadtgeländewagen der Modelle Cadillac Escalade, Chevrolet Suburban und Tahoe sowie GMC Yukon der Baujahre 2021 und 2022. Bei den Wagen könnte es Mängel bei der Anbringung der Sicherheitsgurte in der dritten Sitzreihe geben, die möglicherweise den Austausch von Bauteilen erfordern, teilte GM der Verkehrssicherheitsaufsicht mit.

Im Blickpunkt standen die US-Einzelhandelsriesen Walmart und Home Depot, die Zahlen vorlegten. Besonders Walmart beruhigte die Anleger mit einem geringeren Rückgang beim Jahresgewinn als zuletzt befürchtet. Der Einzelhandelsriese konnte die durch die Inflation gebeutelten Kunden mit Rabatten locken. Erst vergangenen Monat hatte Walmart Investoren mit einer herabgesetzten Gewinnprognose erschreckt.

Auch der Baumarktkonzerns Home Depot überzeugte die Anleger mit einem Rekordquartal. "Im 2. Quartal haben wir den höchsten Quartalsumsatz und -gewinn in der Geschichte unseres Unternehmens erzielt", freute sich Unternehmenschef Ted Decker. Das Unternehmen profitiert von einer anhaltend hohen Heimwerker-Nachfrage.