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Abwarten vor Fed-Sitzung

DAX mit leichten Verlusten

Der dt. Leitindex konnte zuletzt die 14.000 Punkte-Marke zurückerobern. Rückenwind kam dabei vor allem von der Wall Street wo sich die Anleger angesichts der begonnenen Zinssitzung insgesamt zurückhielten. Die Ergebnisse dieser Sitzung werden heute Abend erwartet. Im gestrigen Handelsverlauf wechselten die US-Leitindizes mehrfach die Vorzeichen. Positive Impulse kamen dabei sowohl von weiteren Quartalsberichten sowie von frischen Konjunkturdaten. Die Auftrge der US-Industrie stiegen im März stärker als erwartet. Am Ende schloss der Dow Jones 0,2 % höher bei 33.128 Punkten. Für den S&P 500 ging es auf 4.175 Zähler hoch und die Technologiebörse Nasdaq beendete den Handel mit einem leichten Plus von 0,11 %. 

Die Coronaimpfung und die Pille Paxlovid gegen einen schweren Verlauf von COVID-19 sorgten für deutliches Wachstum bei Umsatz und Gewinn bei Pfizer. Allein aus der gemeinsam mit dem Biotechunternehmen BioNTech vermarkteten mRNA-Impfung Comirnaty erlöste der Arzneimittelriese mehr als 13 Mrd. $. Konzernweit erhöhte sich der Umsatz im 1. Quartal im Vergleich zum Vorjahr um fast 80 % auf nahezu 25,7 Mrd. $.

Leicht bergauf ging es zwischenzeitig für die Papiere des BASF-Konkurrenten DuPont. Hohe Kosten unter anderem für Rohstoffe bremsten im 1. Quartal das operative Ergebnis, auch wenn der Umsatz deutlicher anzog. Für das Gesamtjahr blickt der Chemiekonzern optimistischer auf den Umsatz, aber vorsichtiger auf die Gewinnmarge.

Positive Daten kommen von der Dt. Post. Der Bonner DAX-Konzern bleibt auch nach dem Rekordjahr 2021 weiter auf Wachstumskurs. Der Umsatz sei von Januar bis März um 19,8 % auf 22,6 Mrd. € gestiegen. Das Ebit stieg von 1,9 auf 2,2 Mrd. €. Die Ziele für 2022 bekräftigte der Konzern. Der boomende Online-Handel und der anziehende Welthandel hatten die Dt. Post in der Vergangenheit von Rekord zu Rekord getragen. Nun verlor zwar das Paketgeschäft an Tempo, doch konnte das weltweite Express- und Frachtgeschäft zulegen.

Steigende Kosten und der Corona-Lockdown in China haben dem Kunststoffhersteller Covestro bei seinen Jahreszielen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Für 2022 rechnet Covestro nun mit einem Ebitda zwischen 2,0 und 2,5 Mrd. €. Bislang hatte der Konzern einen Rückgang des operativen Ergebnisses auf 2,5 bis 3,0 (2021: 3,1) Mrd. € erwartet. Im 1. Quartal konnte Covestro den Umsatz aber deutlich von 3,3 auf 4,68 Mrd. € steigern. Der Nettogewinn betrug 416 Mio. €, nach 393 Mio. € im Vergleichszeitraum. 

VW hat im 1. Quartal trotz eines Verkaufsrückgangs und der Folgen des Ukraine-Kriegs nahezu doppelt so viel verdient wie ein Jahr zuvor. Das Ergebnis nach Steuern stieg im Jahresvergleich von 3,4 Mrd. auf 6,7 Mrd. €. Auch im eigentlichen Geschäft lief es dank höherer Verkaufspreise vor allem bei den teureren Marken gut: Obwohl VW wegen des Chipmangels insgesamt gut ein Fünftel weniger Fahrzeuge an die Kunden auslieferte, stieg der Umsatz um 0,6 % auf 62,7 Mrd. € – auch dank der Übernahme des US-Truckherstellers Navistar.

Dem Medizin- und Krankenhauskonzern Fresenius machen die Schwierigkeiten seiner Tochter Fresenius Medical Care (FMC) weiterhin zu schaffen. In den ersten 3 Monaten brach der Gewinn des Dialyseanbieters um fast 40 % ein – erneut wegen hoher Kosten und der Übersterblichkeit seiner Patienten. Dadurch wurde auch der Jahresauftakt bei Fresenius überschattet. Zudem hätten neben der Pandemie auch der Krieg in der Ukraine, Engpässe in den Lieferketten und teils erheblich gestiegene Ausgaben das Quartal belastet, teilte Fresenius mit. Der Konzern wies zwar dank Verbesserungen bei der Infusionstochter Kabi und im Klinikgeschäft für das Quartal ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr von 8 % auf rund 9,7 Mrd. € aus, das um Sondereffekte bereinigte Ebit sank jedoch um 1 % auf 996 Mio. €. Unter dem Strich konnte Fresenius den Rückgang ausgleichen, das bereinigte Konzernergebnis zog um 6 % auf 462 Mio. € an. 

Der Verkauf von Corona-Schnelltests beflügelt das Geschäft des Medizintechnikunternehmene Siemens Healthineers auch zwischen Januar und März. Der Konzern hob seine Umsatz- und Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 daher nun erneut an: Der Umsatz werde per Ende September auf vergleichbarer Basis um 5,5 bis 7,5 % über dem Vorjahresniveau liegen. Bisher hatte die Siemens-Tochter mit 3 bis 5 % gerechnet. Allein die Antigen-Tests sollen 1,3 Mrd. € beisteuern, 600 Mio. mehr als gedacht. Das bereinigte Ergebnis je Aktie werde mit 2,25 bis 2,35 (bisher 2,18 bis 2,30) € ebenfalls höher ausfallen.

Der KlöCo hat auch im neuen Jahr dank der drastisch gestiegenen Werkstoffpreise zugelegt. Die Erlöse seien im 1. Quartal um rund 60 % auf 2,4 Mrd. € geklettert. Das Konzernergebnis konnte auch durch den Verkauf von Immobilien und Standorten in Frankreich und der Schweiz gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 172 Mio. € verdoppelt werden. 

Der Softwareanbieter TeamViewer hat im Q1 unter anderem dank Fortschritten im Geschäft mit großen Unternehmen operativ mehr verdient als erwartet. Damit arbeitet sich das Unternehmen weiter aus der Krise heraus. Das um Sondereffekte bereinigte Ebitda ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um 8 % auf 83,2 Mio. € zurück. Die sogenannten Billings legten um 12 % auf 163,5 Mio. € zu. Bei den Billings handelt es sich um die in einem Zeitraum in Rechnung gestellten Umsätze der kommenden 12 Monate. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt.

Dank eines starken Autogeschäfts auf dem amerikanischen Kontinent ist der Verbindungstechnik-Spezialist Norma in den ersten 3 Monaten weiter gewachsen. Das SDAX-Unternehmen steigerte seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,3 % auf 304 Mio. €. Das bereinigtes Ebit sank um knapp 18 % auf 30,3 Mio. €. Seine Prognose für dieses Jahr bestätigte das Unternehmen.