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Autobauer auf der Überholspur

Lieferengpässe, Energiekrise, Inflationssorgen – in vielen Branchen stottert derzeit der Wachstumsmotor – anders im Automobilsektor. Vor allem die deutschen Branchenriesen verdienen so viel wie nie. Die positive Entwicklung wurde auch dadurch ermöglicht, dass sich die Versorgung mit Halbleitern langsam verbessert und die Nachfrage nach Premium-Fahrzeugen ungebrochen hoch ist. Mit Bremsspuren wird hingegen im Markt für Volumenhersteller gerechnet, da die Kaufkraft in der entsprechenden Kundengruppe derzeit gerade abnimmt. Herstellern von hochpreisigen Autos dürfte es eher gelingen, Rabattschlachten zu vermeiden.

Beim operativen Gewinn hatte Mercedes-Benz weltweit die Nase vorn und lag mit rund 5,2 Mrd. € deutlich vor VW, die mit 4,3 Mrd. € an zweiter Stelle rangierten. BMW lag mit 3,7 Mrd. € auf Rang fünf. BMW-Chef Oliver Zipse rechnet auch für das kommende Jahr mit stabilen Geschäften.

VW-Vorstand Thomas Schäfer sieht den Ausbau der Elektromobilität angesichts hoher Energiekosten und fehlender Investitionsanreize jedoch in Gefahr. „Wenn es uns nicht gelingt, die Energiepreise in Deutschland und Europa rasch und verlässlich zu senken, sind Investitionen in eine energieintensive Produktion oder in neue Batteriezellfabriken in Deutschland und der EU praktisch nicht mehr darstellbar.“

Die Einwände von Schäfer sind in der gesamten deutschen Autobranche zu hören. Nichtsdestotrotz weisen BMW, Mercedes und VW hohe Abwehrkräfte gegen die aktuelle Konjunkturschwäche auf. Ebenso erfreulich entwickelt sich Börsen-Neustarter Porsche.