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BGH verhandelt den Streit über Postbank-Übernahme im September

Der 700 Mio. € schwere Rechtsstreit zwischen der Dt. Bank und ehemaligen Aktionären der Postbanknähert sich nach mehr als einem Jahrzehnt wohl seinem Ende. Der Bundesgerichtshof (BGH) kündigte an, den Sachverhalt am 20. September zu verhandeln (Az. II ZR 9/21 u.a.). Eine Gruppe von Postbank-Aktionären - darunter auch der Effecten-Spiegel - will Geld von der Dt. Bank haben, weil sie bei dem Verkauf ihrer Anteilsscheine nach eigener Auffassung schlecht wegkam. 
Das Frankfurter Geldhaus hatte ihnen im Zuge der Komplettübernahme der Bonner Postbank im Jahr 2010 ein Angebot gemacht. Damals war der Aktienkurs wegen der Finanzkrise niedrig. Nach Darstellung der Kläger hatte die Dt. Bank aber schon vorher faktisch das Sagen bei der Postbank und hätte daher schon 2008 ein Kaufangebot machen müssen - dann wäre der Aktienkurs deutlich höher gewesen. Laut Geschäftsbericht der Deutschen Bank lag das Klagevolumen bei 700 Mio. € plus Zinsen. 
Die Dt. Bank weist die Vorwürfe als unbegründet zurück. In den Vorinstanzen des mehrsträngigen Rechtsstreits hatten die Kläger alles in allem das Nachsehen gehabt. Zuletzt hatte das Kölner Oberlandesgericht im Dezember 2020 zwei Klagen abgewiesen. Damals sagte der Vorsitzende Richter, dass der Vorwurf, es habe zum Schaden der Postbank-Aktionäre geheime Absprachen gegeben, überhaupt nicht belegt worden sei. Eine Revision vor dem BGH wurde aber zugelassen. Nun kommt es im September zur Verhandlung in Karlsruhe.