Schwächer als erwartete Ergebnisse der Tech-Werte sowie steigende Anleihenrenditen setzen die Börsen weiterhin unter Druck. Auch die angekündigte Zinspause der EZB konnte die Stimmung kaum aufhellen. Immerhin konnten positive Konjunkturdaten in den USA das Minus an der Wall Street etwas eindämmen. Die US-Wirtschsft konnte das Wachstum im Sommer deutlicher als erwartet beschleunigen. Im Q3 legte das BIP im Vergleich zum Vorjahr auf das Jahr hochgerechnet um 4,9 % zu. Das ist das größte Wachstum seit 7 Quartalen. Der Dow Jones schloss insgesamt 0,76 % tiefer bei 32.784 Punkten. Schwach aufgenommene Ergebnisse von verschiedenen Tech-Werten sorgten an der Technologiebörse Nasdaq für ein Minus von 1,9 %. Ein negativer Faktor für die Märkte bleiben zudem die anziehenden Renditen der US-Bonds. Auch hierzulande gingen Anleger kein Risiko ein und schickten den DAX im Handelsverlauf zeitweise bis auf 14.655 Punkte. Letztlich schaffte es der dt. Leitindex wieder die 14.700 Zähler-Marke zurückzuerobern. Nach dem Kursrutsch startete der DAX zum Wochenende einen Stabilisierungsversuch. Charttechnisch ist vor allem die Rückeroberung der 14.800 Punkte-Marke wichtig.
Vor allem die Meldung, dass Siemens Energy "verschiedene Maßnahmen" zur Stärkung der Bilanz führt, drückten den DAX zeitweise ins Minus. Hierfür führe man Gespräche unter anderem mit der Bundesregierung und mit Banken.
Der Kunststoffkonzern Covestro hat im 3. Quartal operativ weniger verdient. Das operative Ergebnis (Ebitda) schrumpfte von Juli bis September um 8,3 % auf 277 Mio. €. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ergebnis von 282 Mio. € gerechnet.
Der Finanzdienstleister Hypoport wird wegen der weiterhin schwachen Entwicklung im Segment Immobilienplattform pessimistischer für das Gesamtjahr. Belastend wirke auch die verhaltene Markterholung in der privaten Immobilienfinanzierung, teilte das Unternehmen mit. Beim Umsatz sei nun mit einem Rückgang zum Vorjahr um bis zu 25 % zu rechnen. Zuletzt hatte Hypoport noch ein Minus von bis zu 15 % erwartet.
Nach General Motors zieht auch Ford seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr zurück. Grund sei die ausstehende Ratifizierung des Abkommens mit der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW), teilte der Autobauer mit. Die Verhandlungsführer von Ford und der UAW hatten sich zur Wochenmitte nach einem sechswöchigen Streik auf ein vorläufiges Abkommen geeinigt. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 4,5 Jahren und sieht Rekord-Lohnerhöhungen vor.
Amazon hat im vergangenen Quartal dank seines Handelsgeschäfts und der Cloud-Sparte Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Die Erlöse wuchsen im Jahresvergleich um 13 % auf 143,1 Mrd. $. Unter dem Strich sprang der Gewinn von 2,9 Mrd. $ im Vorjahr auf 9,9 Mrd. $ hoch.
Mercedes-Benz hat im 3. Quartal aufgrund von Lieferproblemen und härterem Wettbewerb deutlich weniger Gewinn eingefahren. Der bereinigte Betriebsgewinn sank von Juli bis September um 8 % auf 4,9 Mrd. €. Im Hauptgeschäftsfeld Pkw sackte die Rendite um rund 2 %-Punkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 12,4 % ab.
Rheinmetall hat durch den Rüstungsboom nach der russischen Invasion in der Ukraine im 3. Quartal mehr verdient. Auf Basis vorläufiger Zahlen habe der Düsseldorfer Konzern von Juni bis September ein operatives Ergebnis von 191 Mio. € eingefahren und übertraf damit die Markterwartungen. Der Umsatz landete im abgelaufenen Quartal bei 1,76 Mrd. €.
Der amerikanisch-deutsche Industriegaskonzern Linde schraubt trotz eines Umsatzrückgangs im Q3 seine Gewinnprognose für dieses Jahr zum 3. Mal nach oben. Der Umsatz habe von Juli bis September wechselkursbedingt mit 8,16 Mrd. $ um 7 % unter dem Vorjahr gelegen. Dabei sei es dem Weltmarktführer gelungen, die Preise um 5 % zu erhöhen, das Volumen sei um 2 % zurückgegangen.
Der US-Pharmakonzern Merck & Co hebt angesichts gut laufender Geschäfte mit Medikamenten seine Umsatzprognose für das laufende Jahr an. Die Nachfrage nach einem seiner umsatzstärksten Mittel, dem Krebsmedikament Keytruda, und einem umstrittenen COVID-Medikament sei gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Beim Gewinn rudert der Konzern allerdings weiter zurück.
Die Entwicklungspartner BioNTech und Pfizer verbuchen nach eigenen Angaben einen Erfolg bei der Erforschung eines kombinierten Impfstoffes gegen Grippe und Corona. In einer Studie der frühen und mittleren Entwicklungsphase habe das Mittel eine starke Immunreaktion gegen die Viren hervorgerufen, teilten die beiden Unternehmen mit. In den kommenden Monaten solle eine Studie mit mehr Probanden gestartet werden.
Der französische Lebensmittelkonzern Danone will durch Preiserhöhungen 2023 auf vergleichbarer Basis noch mehr umsetzen als bislang in Aussicht gestellt. Bereits in den vergangenen Monaten konnte das Unternehmen mit der Strategie den Erlös steigern – und das, obwohl die Nachfrage nach seinen Produkten lahmt.
Niedrige Preise für Zink und hohe Schmelzlöhne durchkreuzen die Gewinnpläne des Industrie-Recyclers Befesa. Das bereinigte Ebitda dürfte wegen der Belastungen in diesem Jahr nur rund 180 Mio. € erreichen, teilte das Unternehmen mit. Bisher hatte das Management 200 bis 230 Mio. € in Aussicht gestellt.
Dem US-Logistikriesen UPS verhageln das Ende der Corona-Sonderkonjunktur und die Folgen eines Tarifstreits in den USA die Bilanzen. UPS vermeldete einen Umsatzrückgang von 12,8 % auf 21,1 Mrd. $ für das 3. Quartal. Der operative Ertrag sank um rund 50 % auf 1,3 Mrd. $, wie der Paketriese weiter mitteilte.
Der US-Kreditkartenanbieter Mastercard hat Erlöse und Gewinn im vergangenen Jahresviertel deutlich gesteigert. Nach Lohnsteigerungen hätten die Verbraucher weiterhin viel Geld für Reisen, Einkäufe und Unterhaltung ausgegeben. Der Quartalsgewinn wuchs auf 3,2 (2,5) Mrd. $. Der Nettoumsatz stieg um 14 % auf 6,5 Mrd. $.
Beim Münchner Chip-Zulieferer Siltronic lag der Umsatz nach 9 Monaten mit 1,16 Mrd. € 13 % unter den Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis (Ebitda) verlor um 42 % auf 99,1 Mio. €, der Nettogewinn sogar um zwei Drittel auf 35,1 Mio. €. Siltronic rechnet mit einer Stabilisierung des Geschäfts zum Jahresende.
Der Chipindustrieausrüster Aixtron hält trotz eines Auftragsrückgangs im 3. Quartal an seinen Jahreszielen fest. Die Nachfrage nach effizienter Leistungselektronik sei ungebrochen, weshalb für das Schlussviertel ein entsprechend höherer Auftragseingang erwartet werde. Umsatz sowie Ebit stiegen in den vergangenen 3 Monaten deutlich, allerdings war der Vorjahreszeitraum von Lieferverzögerungen wegen des Fehlens von Exportlizenzen geprägt.