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Börsenbericht – Börsen im Zoll-Schock

Die Zoll-Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump haben sich als Schockmoment an den Börsen weltweit erwiesen. Der DAX rutschte unter die 22.000 Punkte-Marke und dürfte auch zum Wochenschluss weiter sinken. Die Sorgen, dass Trumps protektionitische Handelspolitik das Wirtschaftswachstum weltweit gefährdet und in Rezessionen gipfelt, sorgte an den Börsen für Ausverkäufe. Die Wall Street hat den größten Kurssturz seit 2020 erlebt. Der Dow Jones schloss 4 % schwächer, dr S&P 500 gab 4,8 % nach und die Technologiebörse Nadasq rutschte sogar um 6 % gen Süden. Präsident Donald Trump zeigte sich derweil unbeeindruckt vom historischen Kurseinbruch. "Ich denke, es läuft sehr gut", sagte er. Der US-Präsident behauptete, sein Kurs sei der richtige: "Die Märkte werden boomen, die Aktien werden boomen, das Land wird boomen." Beim sicheren Hafen Gold setzten derweil Gewinnmitnahmen ein. In den vergangenen Tagen war das Edelmetall auf über 3.000 $ je Feinunze geklettert. Erst gestern wurde bei 3.167,74 $ eine neue Bestmarke aufgestellt. Die Furcht vor einem nachlassenden Weltwirtschaftswachstum setzte auch die Öl-Preise unter Druck. 

Es gab kaum eine Branche, die sich angesichts der angekündigten Zölle halten konnte. Der Kurs des iPhone-Herstellers Apple sackte zwisschenzeitig auf ein Acht-Monats-Tief. Mehr als 90 % der Produktion des Konzerns ist in China angesiedelt – einem der Länder, die am stärksten von den Zöllen betroffen sind. 

Auch Elektronik-Konzerne, wie die PC-Hersteller Dell oder HP gerieten unter Druck. 2024 war Elektronik mit einem Volumen von knapp 486 Mrd. $ das zweitgrößte Importsegment der USA. Ein Großteil der Waren wird in Vietnam und Malaysia hergestellt. Diese Länder werden mit Zöllen von 46 bzw. 24 % belegt.

Auch Titel von Einzelhändlern, wie Walmart, Amazon oder Target sackten ab. Hauptlieferanten vieler Händler sind asiatische Länder, darunter auch China. Sie dürften gezwungen sein, ihre Preise zu erhöhen. 

Die deutschen Autowerte VW, BMW oder auch Mercedes-Benz konnten sich indes relativ stabil halten. Für die Autokonzerne wurden bereits im Vorfeld Zölle in Höhe von 25 % angekündigt, die zum Wochenschluss in Kraft treten.