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Börsenbericht – Dämpfer an den Börsen

Fed-Chef Jerome Powell hat den Börsen gestern einen Dämpfer versetzt indem er klar gemacht hat, dass es die Notenbank mit Zinssenkungen nicht eilig hat. Der DAX folgte zunächst den Vorgaben der Wall Street und startete schwächer in den letzten Handelstag der Woche. Solange sich der dt. Leitindex aber über der massiven Unterstützungszone bei 18.900/19.000 Punkten halten kann, die er zuletzt mehrfach erfolgreich getestet hatte, dürfte sich der charttechnische Schaden in Grenzen halten. Negative Vorgaben für den DAX-Handel kommen von der Wall Street. Der US-Standardwerteindex Dow Jones war gestern mit einem Minus von 0,5 % bei 43.750 Punkten aus dem Handel gegangen. Der S&P 500 verlor 0,6 % auf 5.949 Zähler, und die Technologiebörse Nasdaq gab 0,6 % auf 19.107 Stellen nach. Angesichts der starken Wirtschaft sollte die Notenbank Fed mögliche Zinssenkungen nicht überstürzen. Das Tempo der Zinssenkungen sei nicht festgelegt, sagte er gestern auf einer Veranstaltung der Fed in Dallas. "Die Stärke, die wir derzeit in der Wirtschaft sehen, gibt uns die Möglichkeit, unsere Entscheidungen vorsichtig anzugehen". Powell sagte zudem, die US-Notenbank habe Zeit, bevor sie ihre Politik aufgrund der Rückkehr Trumps als Präsident anpassen müsse.

Das US-Unternehmen Halozyme Therapeutics will die Biotech-Firma Evotec übernehmen und bietet dabei 11,00 € je Aktie in bar. Die Offerte entspricht einem Aufschlag von 27,5 % zum Schlusskurs vom Donnerstag. Evotec wird auf dieser Basis mit etwa 2 Mrd. € bewertet.

Die Dt. Euroshop wird nach den ersten 9 Monaten zuversichtlicher was das Gesamtjahr angeht. Im laufenden Jahr sollten die Ergebniszahlen etwas besser ausfallen als bislang in Aussicht gestellt. So dürfte das Ebit nur noch auf 207 bis 211 Mio. € zurückgehen – bislang standen 204 bis 210 Mio. € auf dem Zettel.

Ein weiterer Rückschlag für den kriselnden Solarmodulhersteller Meyer Burger: Einer der größten Kunden, die amerikanische D.E. Shaw Renewable Investments (Desri), hat den Rahmenvertrag mit der Schweizer Firma mit sofortiger Wirkung gekündigt. "Das Unternehmen geht derzeit davon aus, dass unabhängig von der Gültigkeit einer solchen Kündigung die Bemühungen um eine finanzielle Restrukturierung, die weit fortgeschritten sind, wahrscheinlich beeinträchtigt werden. Sollte die finanzielle Restrukturierung scheitern, könnte das Unternehmen nicht mehr in der Lage sein, seine Unternehmensfortführung zu gewährleisten", hieß es. 

Amazon stellt seinen Lebensmittel-Lieferdienst "Fresh" hierzulande ein. Der Service in den Städten Berlin, Hamburg und München werde am 14. Dezember beendet, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Nach mehr als sieben Jahren zieht der US-Konzern damit einen Schlussstrich unter seine Bemühungen, den Service hierzulande zu etablieren.

Rund neun Jahre nach dem Dammbruch von Bento Rodrigues in Brasilien hat ein Bundesgericht die verantwortlichen Bergbauunternehmen Vale und BHP freigesprochen. Die Bundesstaatsanwaltschaft hat angekündigt, dass sie in Berufung gehen wird. Am 5. November 2015 hatte eine Schlammlawine den Ort Bento Rodrigues nahe der Stadt Mariana zerstört.