Nach seinem jüngsten Kursrutsch bemüht sich der DAX weiterhin um eine Stabilisierung. Rückenwind kommt von Übersee, auch wenn die begonnene Tech-Berichtssaison eher gemischt ausfiel. Der DAX arbeitet damit weiter an seiner Bodenbildung. Zu Wochenbeginn war der dt. Leitindex noch bis auf 14.630 Zähler gefallen – den tiefsten Stand seit März. Mit der Rückeroberung der wichtigen 14.800-Punkte-Marke bringen die DAX-Bullen nun etwas Ruhe in das Geschehen. Aber erst ein Schließen der Abwärtskurslücke bei 14.985/14.936 Zählern könnte eine nachhaltige Kurserholung anschieben. Positive Impulse für die Börsen hierzulande kommen von der Wall Street. Dort hatte gestern der Rückgang der zehnjährigen US-Anleiherendite unter die 5-%-Marke die Stimmung aufgehellt. Zur verbesserten Kauflaune der Anleger trugen auch optimistische Prognosen von Firmen wie Coca-Cola und dem Mobilfunkkonzern Verizon bei. Der Dow Jones gewann 0,6 % auf 33.141 Punkte. Die Technologiebörse Nasdaq rückte 0,9 % auf 13.139 Stellen vor, und der S&P 500 legte 0,7 % auf 4.247 Zähler zu.
Deutschlands größtes Finanzinstitut Dt. Bank hat im 3. Quartal einen Gewinnrückgang um 8 % auf 1,03 Mrd. € hinnehmen müssen. Das lag jedoch über den Schätzungen der Analysten, die rund 937 Mio. € erwartet hatten.
Der Chiphersteller Infineon hat die Übernahme der kanadischen Gan Systems abgeschlossen. Beide Unternehmen hatten den Kauf zu einem Preis von 830 Mio. $ bereits im März angekündigt. Gan Systems ist ein Hersteller von leistungsstarken Halbleiter-Elementen aus Galliumnitrid.
Der Tech-Konzern Microsoft profitiert weiter vom Boom bei Software mit Künstlicher Intelligenz, die auch die Nachfrage nach Cloud-Diensten des Konzerns antreibt. Der Umsatz legte im 1. Geschäftsquartal um 13 % auf 56,5 Mrd. $ zu. Der Gewinn stieg um 27 % auf 22 Mrd. $.
Trotz eines starken Werbegeschäfts und eines um 40 % höheren Quartalsgewinns von 19,7 Mrd. $ hat die Google-Mutter Alphabet die Erwartungen der Anleger enttäuscht. Vor allem im Cloud-Bereich verfehlten die Erlöse die Markterwartungen.
Der Energieversorger Uniper erzielt dank geschickter Absicherungsgeschäfte kräftige Gewinne. Der Konzern, der im vergangenen Jahr durch die russischen Gaslieferstopps in Schieflage geraten war und vom Staat gerettet werden musste, schreibt wieder schwarze Zahlen: Der bereinigte Überschuss betrug 3,7 Mrd. € nach einem Minus von –3,4 Mrd. € im Vorjahr.