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Börsenbericht – DAX im Sog der Berichtssaison

Die US-Notenbank Fed hat, wie erwartet, den Leitzins gesenkt. Angesichts der für heute angekündigten Zahlenflut dürften Anleger Vorsicht walten lassen. Zur Wochenmitte gab der DAX ernuet Punkte ab. Für heute steht die nächste EZB-Sitzung auf der Agenda, die den Leitzins nicht anpassen dürfte. Die US-Notenbanker haben den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Allerdings äußerte sich Fed-Chef Jerome Powell zurückhaltend, was eine weitere Zinssenkung im Dezember angeht – daher hielt sich die Begeisterung der Anleger in Grenzen. Die EZB dürfte indes den Leitzins nicht weiter senken und ihn bei 2,0 % belassen. Bereits auf den vergangenen beiden Sitzungen hatte die EZB den Leitzins nicht angetastet. Zuvor hatte sie seit dem Sommer 2024 achtmal die Zinsen gesenkt um insgesamt zwei Prozentpunkte. Positive Impulse dürfte die Entwicklung im Handelsstreit zwischen den USA und China geben. Im Streit um die Exportkontrollen auf Seltene Erden durch China hat US-Präsident Donald Trump eine Einigung mit Präsident Xi Jinping verkündet. Die Hindernisse seien aus dem Weg geräumt, die Vereinbarung gelte zunächst für ein Jahr, sagte Trump nach dem Treffen. Im Gegenzug werden die USA, die Fentanyl-Zölle um zehn Prozentpunkte senken. An der Wall Street schlossen die Leitindizes indes uneinheitlich: Während der Dow Jones 0,2 % schwächer schloss, ging es für die Technologiebörse Nasdaq 0,6 % gen Norden. Der S&P 500 trat bei 6.890 Punkten mehr oder weniger auf der Stelle. 

Nvidia hat als erstes Unternehmen jemals eine Börsenbewertung von mehr als 5 Bill. $ erreicht. Zuletzt hatte der KI-Chiphersteller einen Auftrag für sieben KI-Supercomputer für das US-Energieministerium eingefahren. 

Die spanische Großbank BBVA hat im 3. Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet. Der Nettogewinn sank um 3,7 % auf 2,53 Mrd. €. Höhere Zinseinnahmen wurden durch einen schwächeren mexikanischen Peso und geringere Handelsgewinne in Spanien aufgezehrt. Der Zinsüberschuss legte um 13,2 % auf 6,64 Mrd. € zu und übertraf damit die Prognosen. Die nach Marktwert zweitgrößte Bank der Eurozone war Anfang des Monats mit ihrer rund 16 Mrd. € schweren feindlichen Übernahmeofferte für den heimischen Konkurrenten Sabadell gescheitert.

Der Gabelstapler-Hersteller Kion hat nach einem gestiegenen Auftragseingang in den ersten 9 Monaten seine Prognose für das Gesamtjahr präzisiert. Der Ausblick für den Free Cashflow wurde auf 600 bis 700 Mio. € angehoben. Zuvor wurden 400 bis 550 Mio. € in Aussicht gestellt. Die Erlöse werden nun bei 11,1 bis 11,4 Mrd. € erwartet. Das bereinigte Ebit soll nun 760 bis 820 Mio. € erreichen, statt der bisher prognostizierten 720 bis 870 Mio. €. In den ersten 9 Monaten kletterte der Auftragseingang um rund 18 %. Der Umsatz sank dagegen wegen eines geringeren Auftragsbestands zu Jahresbeginn leicht auf 8,2 Mrd. €. Das bereinigte Ebit ging auf 575 (667) Mio. € zurück. 

Das Reisesoftware-Unternehmen Navan startet heute an der Nasdaq und wird mit rund 6,21 Mrd. $ bewertet. Die Papiere seien zu je 25 $ und damit in der Mitte der Preisspanne von 24 bis 26 $ ausgegeben worden, teilte die Firma mit. Die Bewertung liegt jedoch deutlich unter der einer Finanzierungsrunde aus dem Jahr 2022. Damals war Navan mit 9,2 Mrd. $ bewertet worden. Die Erlöse des Börsengangs summieren sich auf 923 Mio. $. Von den platzierten Aktien stammen 30 Mio. vom Unternehmen selbst, das damit 750 Mio. $ einnimmt. Weitere rund 6,9 Mio. Papiere wurden von Altaktionären verkauft.

Bei Puma stellt der neue Chef, Arthur Hoeld, heute seine Strategie vor, um der derzeit schwächelnden Marke neue Strahlkraft und dem Aktienkurs wieder Rückenwind zu verleihen. Unter Hoeld, seit 1. Juli am Start, musste Puma Ende Juli für 2025 bereits die zweite Gewinnwarnung ausgeben. 

Kontron hat die Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt. Wie der Anbieter von IoT-Technologie mitteilte, sieht er den Umsatz im Gesamtjahr 2025 nun bei 1,7 Mrd. €, nachdem zuvor 1,8 Mrd. € auf dem Plan standen. Der Umsatz werde durch den Wegfall des COM-Geschäfts und die Fokussierung auf Geschäft mit höheren Margen beeinflusst, erklärte der Konzern. Für die ersten 9 Monate wies Kontron nach vorläufigen Berechnungen einen Umsatz von 1,18 Mrd. € aus. Das Ebitda stieg um 37 %. Darin enthalten ist ein Einmaleffekt aus der Entkonsolidierung des COM-Modul-Geschäfts in Höhe von rund 46 Mio. €. 

Samsung erzielte im 3. Quartal einen Betriebsgewinn von 12,2 Bill. Won, was einem Plus von knapp 33 % entspricht. Hintergrund der Entwicklung sind Samsungs robuste Chipverkäufe, die sich in den vergangenen Monaten deutlich erholt haben. 

Airbus hat im 3. Quartal Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert. Die Jahresprognose, die für 2025 weiteres Wachstum in Aussicht stellt und inzwischen auch alle derzeit geltenden Zölle berücksichtigt, bestätigte der Luft- und Raumfahrtkonzern. In den 3 Monaten von Juli bis September steigerte Airbus den Umsatz um 14 % auf 17,8 Mrd. €. Der Nettogewinn lag 14 % über dem Vorjahreszeitraum. Bis Jahresende will der Konzern rund 820 Verkehrsflugzeuge an Kunden übergeben nach 766 Maschinen im vergangenen Jahr. In den ersten 9 Monaten wurden 507 Maschinen übergeben. 

General Motors entlässt Tausende von Mitarbeitern in US-Werken, die Elektrofahrzeuge und Batterien für Elektrofahrzeuge herstellen. "Als Reaktion auf die langsamere Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in naher Zukunft und ein sich veränderndes regulatorisches Umfeld passt General Motors seine Kapazitäten für Elektrofahrzeuge an", teilte der Autohersteller mit Bezug auf das Montagewerk in Detroit mit. Zuvor hatten Medien berichtet, dass GM 2.750 Mitarbeiter in Werken in Michigan, Ohio und Tennessee entlässt, und 550 Arbeitsplätze im Batteriewerk in Ohio streicht. GM äußerte sich nicht unmittelbar zur Zahl der betroffenen Arbeitnehmer. 

Ein Rückgang der Ticketpreise und höhere Kosten haben bei der Lufthansa im Sommer die Ergebnisse gebremst. Obwohl die Zahl der Fluggäste im 3. Quartal um 3 % auf knapp 42 Mio. stieg, sank das bereinigte Ebit im Jahresvergleich um 1 % auf gut 1,3 Mrd. €. Der Überschuss schrumpfte wegen eines negativen Steuereffekts sogar um 12 % auf 966 Mio. €.

Eine 16 Mrd. $-schwere Abschreibung im Zusammenhang mit der US-Steuerreform hat Meta einen Gewinneinbruch eingebrockt. Der Gewinn sackte um 83 % auf 2,71 Mrd. $ ein. Der Umsatz legte dagegen um 26 % auf 51,24 Mrd. $.

Microsoft bleibt dank einer weiter hohen Nachfrage nach Produkten rund um KI und Cloud-Dienste auf Wachstumskurs. Von Juli bis Ende September stieg der Umsatz um 18 % auf 77,7 Mrd. $. Unterm Strich legte der Gewinn um rund 12 % auf 28 Mrd. $ zu.