börsenbericht
@GettyImages

Börsenbericht – DAX mit Rekord

Der DAX befindet sich auf Rekordkurs. Bereits im gestrigen Handel kletterte der dt. Leitindex bis auf 16.551 Punkte und stellte damit eine neue Bestmarke auf. Und auch zu Wochenmitte stehen die Chancen auf weitere Kursgewinne gut, denn mit der Markierung des Rekordhochs befindet sich der DAX nun in "uncharted territory" also einem Bereich ohne Widerstände, die den Aufwärtstrieb bremsen könnten. Beim MDAX und SDAX ist der Weg zu neuen Rekorden jedoch noch etwas weiter. Beim MDAX ist sogar das Jahreshoch vom Februar noch über 3.300 Punkte entfernt. Das Jahresplus beläuft sich auf 5,5 %, beim SDAX auf knapp 11 %. Zum Vergleich: Beim DAX liegt das Jahresplus bereits bei knapp 19 %. Und die DAX-Rally läuft ohne Beteiligung der Wall Street. Im Gegenteil – die im Oktober gestartete Rally ist dort zuletzt ins Stocken geraten. Vor allem das Rätselraten um den zukünftigen geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed sorgte für Zurückhaltung bei den Anlegern. Der Dow Jones schloss zuletzt 0,2 % tiefer auf 36.124 Punkten. Die Technologiebörse Nasdaq rückte dagegen 0,3 % auf 14.229 Zähler vor und der S&P 500 büßte 0,1 % auf 4.567 Stellen ein. 

Merck KGaA muss einen herben Rückschlag in der Arzneimittelentwicklung hinnehmen. In der entscheidenden klinischen Studie der Phase-3 erreichte das Multiple-Sklerose-Mittel Evobrutinib nicht das primäre Ziel der Untersuchung. Das Medikament zählte zu den größten Hoffnungsträgern von Merck in der Pharmapipeline. Vorstandschefin Belen Garijo traute ihm Blockbuster-Potenzial zu, also mögliche Spitzenumsätze in Milliardenhöhe.

Die Aktionäre des Gesundheitskonzerns Fresenius müssen auf eine Dividende für das laufende Jahr verzichten. Das ergibt sich aus der Entscheidung des Vorstands, die Staatszuschüsse für Energiekosten der Helios-Krankenhäuser von bis zu 300 Mio. € nicht zurückzuzahlen. Damit darf das Unternehmen für 2023 keine Dividenden ausschütten und keine Boni an Manager zahlen.

Der Rüstungszulieferer Hensoldt kauft den Münchner IT- und Sicherheitstechnik-Dienstleister ESG für mindestens 675 Mio. €. Das Verteidigungselektronik-Unternehmen erwirbt die ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH vom Finanzinvestor Armira. Zum Kaufpreis könnten noch 55 Mio. € hinzukommen, je nachdem wie sich ESG 2024 entwickelt.

Knapp sechs Jahre nach dem Abschied aus dem Leitindex DAX muss ProSiebenSat.1 nach seinem Kurssturz auch den Nebenwerteindex MDAX verlassen. Der bayerische Fernsehkonzern ist eines von drei Unternehmen, die am 18. Dezember vom MDAX in den Kleinwerteindex SDAX absteigen, wie die Dt.-Börse-Tochter Qontigo am Abend mitteilte. Der schwäbische Anlagenbauer Dürr und der Metall-Recycler Befesa sind die beiden anderen. Sie werden durch den Gewerbeimmobilien-Investor Aroundtown, den Chip-Zulieferer Siltronic und Krones, den weltgrößten Hersteller von Getränkeabfüllanlagen, ersetzt.

Das Landgericht Rottweil in Baden-Württemberg will heute eine Entscheidung im Fall einer Klage gegen den Coronaimpfstoffhersteller BioNTech verkünden. Geklagt hat ein 58 Jahre alter Mann. Er wirft BioNTech vor, infolge einer Coronaimpfung auf dem rechten Auge fast vollständig erblindet zu sein. Der Mann verlangt vom Mainzer Unternehmen 150.000 € Schmerzensgeld und die Feststellung, dass ihm sämtliche weitere Schäden zu ersetzen sind.