Der DAX hat nach der gestrigen Verkaufswelle auch heute weitere Kursverluste erlitten. Nach einem verhaltenen Start fiel der deutsche Leitindex zeitweise unter die Marke von 15.000 Punkten. Zuvor hatte er diese letztmals Anfang Oktober unterschritten. Unter dem bisherigen Monatstief von 14.948 Punkten droht ihm erneut ein Tief seit Ende März. Der Krieg in Nahost belastet weiterhin die Stimmung. Eine schnelle Lösung zeichne sich nicht ab. Dies dürfte auch ein Grund dafür sein, dass sich einige Notenbankvertreter bezüglich weiterer Zinserhöhungen zurückhaltend äußern.
Die Aktien von SAP zogen nach Quartalszahlen zunächst an. Damit übersprangen sie mehrere charttechnische Indikatorlinien und zählten zu den größten Gewinnern im DAX. Der Softwarekonzern sieht sich nach deutlichen Zuwächsen vor allem im zukunftsträchtigen Cloudgeschäft auf Kurs zu den Jahreszielen.
Bei der Merck KGaA konnten sich die Anteilseigner nach den jüngsten Verlusten über ein Kursplus freuen. Der Chemie- und Pharmakonzern will nach dem von Schwierigkeiten geprägten Jahr 2023 bald wieder in die Erfolgsspur zurückfinden.
Sartorius-Titel gewannen ebenfalls an Boden. Der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius berichtete zwar wegen der anhaltend gedämpften Investitionslaune seiner Kunden einen Gewinneinbruch. Er hatte aber schon in der vergangenen Woche seine Prognosen für das laufende Jahr gesenkt. Seitdem hatten die Aktien bis zu mehr als ein Fünftel an Wert verloren, wovon sie sich nun etwas erholten.
Dagegen zählten die Aktien der Dt. Börse zu den größten Verlierern im Leitindex. Der Börsenbetreiber berichtete unter anderem dank der hohen Zinsen über weiter gute Geschäfte und erhöhte nach Abschluss der Übernahme von Simcorp erneut seine Jahresziele. Die damit verbundenen Sonderkosten hätten allerdings dafür gesorgt, dass die Quartalsergebnisse hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien.