Zum Wochenende verloren die Anleger die Lust am Risiko. Angesichts der beginnenden Berichtssaison in den USA und der wachsenden Nahost-Spannungen hielten sich die Börsianer zurück – mit einem leichten Abschlag dürfte der DAX diese Börsenwoche beenden. Damit ist der Angriff auf die wichtige 200-Tage-Linie im DAX erst einmal abgeblasen. Eine Überwindung dieser, bei 15.600 Punkten verlaufenden Marke, würde die charttechnischen Aussichten aufhellen. Im gestrigen Handel hatte sich der dt. Leitindex dieser Marke genähert, letztlich jedoch wieder leicht ins Minus gedreht. Hintergrund dieser Kehrtwende im DAX war die Veröffentlichung der US-Inflationszahlen für September. Die Verbraucherpreise in den USA waren im September um 3,7 % und damit im selben Tempo gestiegen wie im August. Ökonomen hatten indes einen leichten Rückgang auf 3,6 % erwartet. Die hartnäckige US-Inflation schürte auch bei den Anlegern an der Wall Street neue Zinsängste. Der Dow Jones beendete seine viertägige Gewinnserie und schloss 0,5 % tiefer auf 33.631 Punkten. Die Technologiebörse Nasdaq gab 0,6 % auf 13.574 Stellen nach und der S&P 500 büßte ebenfalls 0,6 % auf 4.349 Zähler ein.
Heute beginnt zudem in den USA die Berichtssaison. Traditionell öffnenn zuerst die drei Bankenschwergewichte Wells Fargo, Citigroup und JPMorgan ihre Bücher zum abgelaufenen Quartal.
Nach einem deutlichen Ergebnisrückgang in den ersten 9 Monaten senkt der Pharmazulieferer Sartorius erneut seine Jahresziele. Für 2023 erwartet Sartorius nun einen währungsbereinigten Umsatzrückgang von etwa 17 % und eine Ebitda-Marge von etwas über 28 %.
Zuletzt rückte auch Bayer wieder in den Fokus der Anleger. Vertreter der EU-Staaten stimmen heute über die Erneuerung der Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat ab. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, dass Glyphosat bis Ende 2033 in der EU genutzt werden darf – noch ist der Wirkstoff bis Mitte Dezember in der EU zugelassen.
Der italienische Versicherungskonzern Generali will seine auf Kraftfahrtversicherungen spezialisierte Tochter Tua Assecurazioni an die Allianz abgeben. Der Kaufpreis für den Sachversicherer mit Fokus auf Italien liege bei 280 Mio. €, teilte Generali mit. Tua vermittelt vor allem Kraftfahrtversicherungen über nicht gebundene Vermittler und Makler.
Der Energieversorger EnBW will künftig grundsätzlich Batteriespeicher in neu geplante Solarparks einbauen. Damit setzt der Karlsruher Konzern nach eigenen Angaben als erstes Energieunternehmen in Deutschland standardmäßig auf solche Speicher in Solarparks. Mit Batteriespeichern kann Ökostrom flexibler und unabhängig von wetterbedingten Schwankungen ins Netz eingespeist werden.