Nachdem der DAX zur Wochenmitte ein kleines Plus verbuchen konnte rutschte er zuletzt zeiweise unter die Marke von 14.700 Punkten. Damit ist er auch unter die charttechnische Unterstützung von 14.800 Zählern gerutscht. Dass sich die Stimmung in der deutschen Exportindustrie im Oktober, nach einem Rückschlag im september, wieder aufgehellt hat, geht am Aktienmarkt scheinbar unter. Das Barometer für die Exporterwartungen stieg auf –6,9 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. Im September war es mit –10,8 Punkten auf den tiefsten Stand seit Mai 2020 abgerutscht – damals trübte die Coronapandemie die Aussichten. Durchwachsene Ergebnisse aus dem IT-Sektor sowie hohe Renditen am Anleihenmarkt belasteten zusätzlich die Börsen. Vor allem die schwach aufgenommenen Ergebnisse der Google-Mutter Alphabet drückten die Technologiebörse Nasdaq gestern rund 2,5 % ins Minus. Der Dow Jones gab hingegen moderat um 0,3 % nach. Die US-Rentenrenditen hatten derweil wieder angezogen. Zehnjährige Renditen für Staatsanleihen stiegen auf 4,96 % und nahmen damit erneut die Marke von 5,00 % ins Visier. Für heute stehen im Handelsverlauf viele Quartalszahlen aus dem europäischen und deutschen Markt auf der Agenda. Am Nachmittag treffen sich die Notenbanker der EZB zudem zu ihrer nächsten Zinssitzung. Eine Anhebung der Zinsen wird nicht erwartet, wohl aber wird der Ausblick der Notenbanker sehr genau verfolgt werden.
Medienberichten zufolge verhandelt Siemens Energy mit dem Bund über statliche Bügschaften in Milliardenhöhe. Eine konkrete Stellungnahme gab die Siemens-Tochter bisher nicht.
Beim Münchner Chip-Zulieferer Siltronic lag der Umsatz nach 9 Monaten mit 1,16 Mrd. € 13 % unter den Vorjahresniveau. Das Ebitda setzte um 42 % auf 99,1 Mio. € zurück. Siltronic rechnet jedoch mit einer Stabilisierung des Geschäfts zum Jahresende.
Der Chipindustrieausrüster Aixtron hält trotz eines Auftragsrückgangs im Q3 an seinen Jahreszielen fest. Die Nachfrage nach effizienter Leistungselektronik sei ungebrochen, weshalb für das Schlussviertel ein entsprechend höherer Auftragseingang erwartet werde. Umsatz sowie Ebit stiegen derweil im 3. Jahersviertel deutlich, allerdings war der Vorjahreszeitraum von Lieferverzögerungen wegen des Fehlens von Exportlizenzen geprägt.
Mercedes-Benz hat im 3. Quartal aufgrund von Lieferproblemen und härterem Wettbewerb deutlich weniger Gewinn eingefahren. Der bereinigte Betriebsgewinn sank von Juli bis September um 8 % auf 4,9 Mrd. €. Im Hauptgeschäftsfeld Pkw sackte die Rendite um rund 2 %-Punkte gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 12,4 % ab.
Rheinmetall hat durch den Rüstungsboom nach der russischen Invasion in der Ukraine im Q3 mehr verdient. Auf Basis vorläufiger Zahlen hat der Düsseldorfer Konzern von Juni bis September ein operatives Ergebnis von 191 Mio. € eingefahren und übertraf damit die Markterwartungen. Der Umsatz liege im Quartal bei 1,76 Mrd. €.
Trotz eines starken Werbegeschäfts und eines um 40 % höheren Quartalsgewinns von 19,7 Mrd. $ enttäuschte die Google-Mutter Alphabet die Erwartungen der Anleger. Vor allem im Cloud-Bereich verfehlten die Erlöse die Markterwartungen.
Der Facebook-Konzern Meta stellt sich darauf ein, dass der Krieg in Nahost das Geschäft mit Online-Werbung bremsen könnte. Im vergangenen Quartal lief das Werbegeschäft von Meta noch auf Hochtouren. Der Quartalsumsatz stieg im vergangenen Jahresviertel um 23 % auf 34,1 Mrd. $. Der Gewinn sprang von 4,4 Mrd. $ vor einem Jahr auf 11,6 Mrd. $ hoch.