Der DAX hat zuletzt sein bereits 29. Rekordhoch in diesem Jahr erreicht und zeigt derzeit keine Anhaltspunkte für eine Konsolidierung. Die anhaltende Zollzuversicht und Spekulationen auf positive Nvidia-Zahlen schoben die Kurse weiter an, allerdings kann es hier bei Enttäuschungen auch zu Kursrücksetzern kommen. Bis auf 24.326 Punkte war der DAX zuletzt geklettert – damit hellen sich auch die charttechnischen Perspektiven weiter auf. Mit dem Überwinden der beiden jüngsten Hochs bei 24.149 und 24.152 Zählern gibt der dt. Leitindex ein prozyklisches Einstiegssignal. Am Abend stehen zudem die Ergebnisse des US-KI-Chip-Konzerns Nvidia auf der Agenda. Sollten die Amerikaner besser als erwartete Umsatz- und Ergebniskennzahlen vorstellen dürfte die laufende Rally nochmals befeuert werden. Auch an der Wall Street ging es gestern wieder bergauf – vor allem Technologiewerte waren gefragt. Die Technologiebörse Nasdaq beendete den Handel 2,5 % fester, während der Dow Jones um 1,8 % zulegte. Der S&P 500 verbuchte ein Plus von 2,0 %.
Der Technologie- und Pharmakonzern Merck KGaA will nach erfolgreichen klinischen Tests noch in diesem Jahr die Marktzulassung für sein Tumor-Medikament Pimicotinib bei den Behörden beantragen. Merck steht nach einigen Studienflops in den vergangenen Jahren unter Druck, neue Medikamente auf den Markt zu bringen. Der Konzern besitzt die weltweiten Vermarktungsrechte für Pimicotinib, das vom chinesischen Unternehmen Abbisko Therapeutics entwickelt wurde. Das Medikament wurde in der relevanten Studie der fortgeschrittenen Phase III mit Patienten aus China, Europa und Nordamerika in der Anwendung beim sogenannten tenosynovialen Riesenzelltumor (TGCT) getestet. Dabei handelt es sich einen seltenen, aber gutartigen Tumor, der Gelenke und umliegendes Gewebe befällt und für Schmerzen, Schwellungen und Steifheit sorgen kann. Weitere ergänzende Studiendaten werden Mitte 2025 erwartet. Angaben zum erwarteten Umsatz mit Pimicotinib für den Fall einer Marktzulassung machte Merck in seiner Mitteilung nicht.
Die Rekordrally von Rheinmetall und anderen Rüstungswerten wie Renk und Hensoldt kennt derweil auch nach prozentual dreistelligen Jahresgewinnen kein Ende. Die Papiere von Rheinmetall kletterten erstmals über 1.900 €. Damit wächst das Kursplus 2025 auf 215 %. Renk kommen gar auf 329 % und Hensoldt auf fast 170 %.
Auch der Tiebwerksbauer MTU erreichte im Handelsverlauf ein neues Rekordhoch. ein mögliches Ende des mehrwöchigen Streiks beim Partner Pratt & Whitney sorgte für gute Stimmung.
Auch der Airbus-Kurs legte zu. Pratt & Whitney fertigt die GTF-Triebwerksfamilie, die vor allem die Airbus-Mittelstreckenjets aus der Modellfamilie A320neo antreibt. Hier gab es in der Vergangenheit massive Probleme.
Im Nebenwertebereich erholten sich GFT Technologies deutlich. Der Berenberg-Experte Wolfgang Specht hatte sein Kursziel erhöht. Die frühen Initiativen, die eigenen Mitarbeiter mit KI-Skills zu trainieren, dürften sich als erheblicher Vorteil für den Softwareanbieter erweisen, so seine Einschätzung.
Der Medizingerätehersteller Hologic hat Medienberichten zufolge ein Übernahme-Angebot der Private-Equity-Firmen TPG und Blackstone in Höhe von bis zu 16,7 Mrd. $ abgelehnt. Es bestehe aber noch immer die Möglichkeit, dass die Gespräche über eine Übernahme wieder aufgenommen werden könnten, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf Insider. Bei einer Übernahme wollen die beiden Investoren das Unternehmen von der Börse nehmen.
Fortec Elektronik hat auch auf 9-Monatssicht die Investitionszurückhaltung der Kunden zu spüren bekommen. Von Juli bis Ende März sank der Umsatz daher um rund 17 % und das Ebit landete bei 1,4 (5,7) Mio. €. CEO Sandra Maile: "Die wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen haben sich im 3. Quartal des aktuellen Geschäftsjahres 2024/2025 nicht verbessert. Deutschland befindet sich in einer Rezession und das spiegelt sich auch in unseren 9-Monatszahlen wider."