Zu Wochenbeginn scheinen Gewinnmitnahmen auf dem Plan zu stehen, nachdem der DAX zum Wochenende noch bis auf knapp 24.500 Punkte geklettert war. Letztlich ging der dt. Leitindex jedoch mit einem leichten Verlust ins Wochenende – dieser Trend könnte sich nun fortsetzen. Am Freitag war zudem "kleiner Verfallstag": An der Terminbörse Eurex liefen Optionen auf Aktien und Indizes aus – diese Marktbereinigung war schon häufiger Startschuss für eine Trendwende. Für Zurückhaltung sorgt auch die in dieser Woche beginnende Berichtssaison in Europa und Deutschland. In den USA hat sie bereits Fahrt aufgenommen, aber auch hierzulande haben im Vorfeld bereits einige Unternehmen erste Ergebnisse vorgestellt und im Zuge dessen ihre Ziele für das Gesamtjahr angepasst. Unterstützung kommt derweil von der Wall Street, wo der S&P 500 sowie die Technologiebörse Nasdaq im Handelsverlauf neue Bestmarken erreichten, diese allerdings nicht verteidigen konnten. Der S&P 500 trat letztlich bei 6.296 Zählern mehr oder weniger auf der Stelle. Auch die Nasdaq verharrte bei 20.895 Punkten. Der Dow Jones gab indes 0,3 % nach.
Der Schnaps- und Getränkehersteller Berentzen hat weiter mit schwachen Geschäften zu kämpfen. Nach einem Umsatz- und Gewinnrückgang im 1. Halbjahr korrigierte das Unternehmen seine Prognose fürs Gesamtjahr nach unten. Sowohl der Umsatz als auch der Betriebsgewinn dürften niedriger ausfallen als bisher gehofft und auch deutlich hinter dem Vorjahr zurückbleiben. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nur noch mit einem Umsatz zwischen 172 und 178 Mio. €, statt der bisher angepeilten 180 bis 190 Mio. €. Beim Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern erwartet das Unternehmen jetzt noch 8,0 bis 9,5 Mio. €, statt der bisher angepeilten 10 bis 12 Mio. €.
Mercedes-Benz hat laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) weltweit rund 223.000 Fahrzeuge zurückgerufen. Betroffen seien die Van-Modelle Viano und Vito aus dem Produktionszeitraum von Dezember 2002 bis Februar 2006. Deutschlandweit seien 60.245 Fahrzeuge potenziell betroffen. Bei einem Unfall mit auslösendem Airbag könnte der Gasgenerator bersten.
Der späte Ostertermin und höhere Ticketpreise haben Europas größtem Billigflieger Ryanair einen überraschend kräftigen Gewinnsprung beschert. Im 1. Quartal (per Ende Juni) fuhr das Unternehmen 820 Mio. € und damit mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Vorstandschef Michael O'Leary erwartet, dass der Gewinn im gesamten Geschäftsjahr bis Ende März 2026 ordentlich steigt. Für eine konkrete Prognose sei es jedoch noch zu früh, erklärte er bei der Zahlenvorlage. Von April bis Juni zählte Ryanair 57,9 Mio. Passagiere. Dabei profitierte die Gesellschaft davon, dass der Ostertermin diesmal anders als 2024 in den April fiel. Die Ticketpreise stiegen sogar um 21 %, sodass der Gewinn trotz höherer Kosten um 128 % wuchs.
Die VW-Tochter Porsche hat ein weiteres Sparprogramm angekündigt. Als Grund nannte der Konzern "massive Herausforderungen". In China habe sich das "Marktumfeld komplett gewandelt", schrieb die Geschäftsleitung. Dort habe sich ein "hoch-technologischer und sehr preis-aggressiver lokaler Wettbewerb" entwickelt, während das Luxussegment "in kurzer Zeit förmlich zusammengebrochen" sei. Eigenen Angaben zufolge will der Sportwagenbauer bis 2029 die Belegschaft um 15 % reduzieren.
Nach schwachen Ergebnissen im 2. Quartal hat Salzgitter die Prognose für das Gesamtjahr eingekürzt. Auch in der 2. Jahreshälfte dürfte keine spürbae Markterholung eintreten, hieß es zur Begründung. Im Abwärtssog gaben auch Thyssenkrupp und ArcelorMittal nach.
Die Aktien von Delivery Hero haben am Montag ihren Kursrutsch aus dem späten Freitagshandel komplett aufgeholt. Zwischenzeitig gewannen sie als stärkster Wert im MDAX fast 12 %. Ein Medienbericht über einen Anteilverkauf durch den Großaktionär Prosus hatte am Freitag gegen Handelsende deutlich belastet. JPMorgan-Analyst Marcus Diebel ging in einem Kommentar auf den Bericht ein, dem zufolge die Internet-Beteiligungsgesellschaft Prosus aus wettbewerbsrechtlichen Gründen ihre Beteiligung an dem Essenlieferdienst verkaufen könnte, um dessen Konkurrenten Just Eat Takeaway zu übernehmen.