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Börsenbericht – Goldener Oktober geht weiter

Nachdem die US-Börsen bereits erneut hoch geschlossen haben, sind auch die Indikatoren an den asiatschen Märkten mehr als vielversprechend. Für den deutschen Leitindex bleibt somit das Hoch aus Juli weiter im Visier – einige sprechen sogar bereits von einer möglichen Jahresendrally. Der DAX hat sein Rekordhoch vom Juli auch zu Beginn der neuen Börsenwoche weiter fest im Visier. 24.639 Punkte – das ist die Marke, die es zu knacken gilt. Am vergangenen Freitag, dem Tag der Deutschen Einheit konnte sich der Leitindex mit 24.524 Zählern seiner Bestmarke bereits bis auf gut 100 Punkte angenähert. 

Hintergrund der Kurssteigerungen ist in erster Linie die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank. Aber auch der anhaltende Boom rund ums Thema Künstliche Intelligenz (KI) treibt die Stimmung. Zuletzt erhielt der Megatrend durch die Meldung neue Nahrung, dass der ChatGPT-Anbieter OpenAI bei der Platzierung von Belegschaftsanteilen an Investoren eine Bewertung von rund einer halben Bill.-$ erreicht hat.

Am deutschen Aktienmarkt könnte die Aktie von Hannover Rück einen Blick wert sein. Der Versicherer will "vor dem Hintergrund der sehr guten Kapitalausstattung" die Ausschüttungsquote für die reguläre Dividende von bisher 46 % des Nettokonzerngewinns (Gesamtdividende) auf 55 % steigern. Das bisher regelmäßig genutzte Instrument der Sonderdividende wird Teil der regulären Dividende.

Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann sieht den Telekomkonzern trotz sinkender Umsätze im Schweizer Telekommarkt gut aufgestellt. "Unsere Abos bieten heute deutlich mehr Leistung als noch vor fünf Jahren - zum gleichen oder gar tieferen Preis", sagte Aeschlimann. Der Branchenumsatz sei in den letzten zehn Jahren von 14 auf 12 Mrd. CHF gesunken, was für Kunden positiv sei, aber Swisscom zu Effizienzsteigerungen zwinge: "Das wird auch in den kommenden fünf Jahren ein zentrales Thema bleiben", so Aeschlimann weiter. Künstliche Intelligenz (KI) bewertet er als Chance und Risiko zugleich: "Swisscom wird die größte Transformation ihrer Geschichte erleben." Mit Angeboten wie dem Chatbot "MyAI", bei dem die Daten in der Schweiz bleiben, wolle man sich von internationalen Tech-Konzernen abheben. "Viele Kunden legen Wert auf Vertrauen, Souveränität und Kontrolle über ihre Daten."

Die geplante Übernahme des französischen Fertigbeton-Spezialisten Alkern durch den Zementkonzern Holcim muss von der französischen Wettbewerbsbehörde geprüft werden. Die Europäische Kommission hat den Fall nun an die Pariser Behörde verwiesen.
Die französische Behörde sei gemäss EU-Kommission "am besten geeignet, diesen Zusammenschluss insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen auf den nationalen Markt zu prüfen", heißt es in einer Mitteilung der "Autorité de la Concurrence". In Frankreich gehören zu Holcim unter anderem der Zementhersteller Lafarge und der Spezialist für Gebäudeverkleidungen PRB.
Der schweizerische Zementkonzern hatte im Mai angekündigt, Verhandlungen über eine Übernahme der auf vorfabrizierte Betonlösungen spezialisierten Alkern zu führen. Die Transaktion stehe im Zusammenhang mit der Strategie "Holcim NextGen Growth 2030", hieß es damals. Alkern erzielt laut den damaligen Angaben einen Umsatz von rund 250 Mio. €. Das Unternehmen beschäftigt über 1.000 Angestellte und verfügt über 57 Produktionsstätten in Frankreich und Belgien. Der Abschluss war damals für das 2. Halbjahr 2025 in Aussicht gestellt worden.