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Börsenbericht – Inflationsrate gesunken

Dem DAX ist es zur Wochenmitte gelungen, seine hohe Abwärtsdynamik etwas abzufedern. Trotz hoher Belastungsfaktoren könnte der dt. Leitindex heute zu einem erneuten Erholungsversuch ansetzen. Nichtsdestotrotz müssen Anleger das Märztief bei 15.194 Punkten im Blick behalten. Die anhaltend hohe Inflation gepaart mit der Sorge vor weiter steigenden Zinsen und die Zukunftsaussichten der Wirtschaft sorgen dennoch für angespannte Stimmung. Für heute sind die Herbstprognosen der führenden deutschen Forschungsinstitute für die deutsche Wirtschaft angekündigt. Insidern zufolge werden die Experten ihre Prognose für das Bruttoinlandsprodukt nach unten korrigieren. Zudem wurden vorläufige Inflationszahlen für den Monat September vorgelegt. Demnach ist die Inflation in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit Beginn des russichen Angriffskrieges gesunken: Die Verbraucherpreise legten im Vergleich zu 8,6 % im Vorjahreszeitraum "nur" noch um 4,5 % zu. Auch die Kerninflation, also die Teuerungsrate ohne die volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreise ging auf 4,6 (5,5) % zurück. Als Grund nannten Experten das Auslaufen des 9-€-Tickets im Vorjahr, als daraufhin die Preise für Fahrkarten sprunghaft anstiegen. Größter Preistreiber im September diesen Jahres bleiben Nahrungsmittel, welche sich um 7,5 % gegenüber dem September 2022 verteuerten. Die führenden Institute haben zudem ihre Konjunkturprognosen aufgrund des schwierigen Umfelds mit hoher Inflation, mauer Weltwirtschaft und gestiegenen Zinsen für das Gesamtjahr gesenkt. Statt dem bislang erwarteten Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt von 0,3 % wird nun für das laufende Jahr ein Rückgang von 0,6 % vorhergesagt, wie aus der Gemeinschaftsdiagnose für die Bundesregierung hervorgeht.

Der Autobauer BMW hat den Vertrag von Vorstandschef Oliver Zipse vorzeitig bis 2026 verlängert. Der Aufsichtsrat beschloss heute außerdem die Ablösung des Vertriebsvorstands Pieter Nota und berief BMW-China-Chef Jochen Goller zu seinem Nachfolger. 

Der Pharmaverpackungskonzern Schott Pharma hat beim größten deutschen Börsendebüt diesen Jahres deutliche Kursgewinne verbucht. Der erste Kurs an der Frankfurter Börse wurde heute mit 30,00 € festgestellt. Auch das bisherige Tagestief lag mit 29,40 € deutlich über dem Ausgabepreis. Die Aktien waren zu 27,00 € ausgegeben worden und damit in der oberen Hälfte der von 24,50 bis 28,50 € reichenden Preisspanne. Zum Ausgabepreis wird das Unternehmen mit 4,06 Mrd. € bewertet. Der Mutterkonzern, der Mainzer Glaskonzern Schott, nimmt mit dem Verkauf von 23 % der Anteile an seiner Tochter 935 Mio. € ein.

Im Patentstreit zwischen dem Biotechunternehmen BioNTech und seinem Konkurrenten CureVac hat das Landgericht Düsseldorf das Verfahren ausgesetzt. Man sehe noch Klärungsbedarf, erklärte die Patentkammer des Gerichts. Das Verfahren werde bis zu einer Entscheidung des Bundespatentgerichts zu einer Klage von BioNTech ausgesetzt. CureVac hatte BioNTech wegen angeblicher Verletzungen seiner Patent- und Gebrauchsmusterrechte verklagt. Der Wirkstoffentwickler wirft BioNTech vor, seine Patente durch den milliardenfach verkauften COVID-19-Impfstoff verletzt zu haben und fordert Entschädigung.

Der irische Billigflieger Ryanair kürzt wegen der verzögerten Lieferung von Jets des US-Flugzeugbauers Boeing seinen Winterflugplan. Die Airline rechne aufgrund von Produktions-und Reparaturrückständen in den US-Boeing-Werken Wichita und Seattle nur noch mit 14 neuen Flugzeugen zwischen Oktober und Dezember, teilte Ryanair mit. Zuvor hatte Ryanair für den Zeitraum von September bis Dezember mit 27 Jets gerechnet. Aus diesem Grund komme es ab Ende Oktober zu Flugausfällen. 

Die Facebook-Mutter Meta hat ihre mit Spannung erwarteten ersten generativen KI-Produkte für Verbraucher enthüllt. Konzernchef Mark Zuckerberg stellte auf der Firmenkonferenz Meta Connect etwa Chatbots vor, die über die Produkte des US-Konzerns hinweg Texte und Bilder generieren können sollen. "Es wird nicht nur darum gehen, Anfragen zu beantworten", sagte Zuckerberg. "Es geht um Unterhaltung und darum, Ihnen dabei zu helfen, sich mit den Menschen um Sie herum zu verbinden." Zu den vorgestellten Produkten gehörte auch neue Ray-Ban-Smartbrille, mit der ein Nutzer sein Sichtfeld live als Video auf Facebook und Instagram streamen könne.

Der Gaming-Chef des japanischen Elektronikriesen Sony, Jim Ryan, wird dem Unternehmen zufolge im März nächsten Jahres in den Ruhestand gehen. "Jim möchte nicht länger den Kompromiss zwischen einem Job in den USA und einem Zuhause in Großbritannien machen", erklärte Konzernchef Hiroki Totoki, der während der Suche nach einem Nachfolger als Interims-Chef fungieren wird.

Im Zuge der Immobilienkrise in China ist der Handel mit Aktien der hoch verschuldeten Evergrande-Gruppe an der Hongkonger Börse gestoppt worden. Neben den Papieren der Evergrande Group konnten auch keine Anteilscheine der Evergrande Property Services Gruppe und der Evergrande-Gruppe für Elektro-Fahrzeuge gehandelt werden, wie es in drei Mitteilungen der Börse in Hongkong hieß. Ein Grund wurde darin nicht genannt.