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Börsenbericht – Kurse weiter schwach

Auch heute bleibt der DAX zunächst im Korrekturmodus. Die Krise in Nahost drückt weiterhin auf die Stimmung der Anleger und derzeit ist keine Entspannung in Sicht. Zu Wochenbeginn ist es dem DAX immerhin gelungen letztlich unverändert bei 14.800 Punkten zu schließen. Ob es dem dt. Leitindex gelingt diese Marke zu halten, muss sich zeigen. Auch von der Wall Street erhält der dt. Leitindex keine positiven Impulse. An der Wall Street schlossen die Indizes uneinheitlich. Der Dow Jones verlor 0,6 % auf 32.936 Punkte. Der S&P 500 büßte 0,2 % auf 4.217 Zähler ein und die Technologiebörse Nasdaq rückte dagegen 0,3 % auf 13.018 Stellen vor. Vor allem die hohen Anleiherenditen belasteten die Leitindizes der Wall Street. Die zehnjährigen Bonds hatten zu Wochenbeginn zum ersten Mal seit 16 Jahren zeitweise die wichtige 5 %-Marke erreicht. 

Fehlende Motorteile aus Slowenien hatten seit Wochen die Autoproduktion von VW gebremst – jetzt fährt die Marke die Fertigung wieder hoch. "Ab nächster Woche werden die produzierenden Werke wieder im regulären Betrieb arbeiten", sagte eine Sprecherin. Bis dahin seien alle Einschränkungen behoben. VW hatte wegen des Teilemangels ab Anfang September an mehreren Standorten die Produktion gedrosselt, darunter das Stammwerk in Wolfsburg.

Der Versicherungskonzern Talanx aus dem MDAX rechnet nach unerwartet guten Geschäften mit mehr Gewinn im laufenden Jahr. Der Überschuss soll statt über 1,4 Mrd. € jetzt "deutlich mehr" als 1,5 Mrd. € erreichen. Für die ersten 9 Monate rechnet der Vorstand vor allem dank eines "starken operativen Ergebnisses" in der Erstversicherung mit einem Gewinn von mehr als 1,25 Mrd. €. Talanx ist mit seiner Hauptmarke HDI als Erstversicherer in Deutschland und großen Teilen der Welt aktiv.

Der Energiekonzern RWE würde nach eigenen Angaben seine Braunkohle-Blöcke länger laufen lassen als bislang geplant, wenn die Bundesregierung eine solche Verlängerung befürwortet. "Wenn die Regierung in Absprache mit der Netzagentur der Meinung ist, dass man die Laufzeit der Blöcke Neurath D und E um ein weiteres Jahr bis März 2025 verlängern sollte, um einen Sicherheitspuffer zu haben, werden wir die Anlagen länger laufen lassen", so eine RWE-Sprecherin in einem Interview. Die Bundesregierung prüft, ob die Anlagen noch ein Jahr länger weiterbetrieben oder in eine Reserve überführt werden sollen.

Der US-Chipkonzern Nvidia will Insidern zufolge mit eigenen PC-Prozessoren auf Basis der ARM-Technologie den Marktführer Intel auf einem der wichtigsten Halbleiter-Märkte angreifen. Der für seine Grafikkarten und Chips für künstliche Intelligenz (KI) bekannte US-Konzern habe mit der Entwicklung von CPUs begonnen, auf denen Microsofts Betriebssystem Windows laufen könnte, hieß es in einem Bericht. Nvidia und ARM könnten einem der Insider zufolge die neuen CPUs ab 2025 auf den Markt bringen.

Der Bau- und Architektur-Softwareanbieter Nemetschek wird für das laufende Jahr zuversichtlicher. Der Umsatz werde währungsbereinigt um 6 bis 8 % zulegen. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) soll bei etwa 30 (2022: 32) % liegen, am oberen Ende der bisher anvisierten Spanne, aber unter dem Vorjahresniveau. Nemetschek rechnet für dieses Jahr wegen der Umstellung von Lizenzverträgen auf ein Abo-Modell mit geringeren Renditen. Langfristig soll sich das aber auszahlen.