Nach einer bislang erfreulichen Woche dürfte der dt. Leitindex auch zum Wochenschluss weiter leicht zulegen. Der DAX konnte zuletzt die runde Marke bei 24.000 Punkten zurückerobern, wodurch das Rekordhoch vor Monatsfrist bei 24.639 Punkten wieder in Reichweite rückt. An der Wall Street konnten die Leitindizes ihre zu Handelsstart verbuchten Gewinne nicht halten. Zunächst schob die Hoffnung auf einen baldigen Waffenstillstand in der Ukraine die Kurse an, doch dann flammten einmal mehr Bedenken auf, in Bezug auf die künftige Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed. Letztlich gab der Dow Jones 0,5 % ab und der S&P 500 beendete den Handel 0,1 % leichter. Bei der Technologiebörse Nasdaq lief es indes besser. Vor allem die in Aussicht gestellten möglochen Ausnahmen in den Plänen für 100 %-Zölle auf Halbleiter und Chips schob die Kurse an. So avisiert der US-Präsident zwar Zölle von 100 Prozent auf Chip-Importe, teilte aber zugleich mit, dass diese umgangen werden könnten. Erforderlich sei dafür eine Entscheidung für mehr Investitionen in den Vereinigten Staaten oder der Baubeginn für Fabriken zur Chipproduktion, wie er während einer Pressekonferenz mit Apple-Chef Tim Cook sagte.
Ungewöhnlich geringe Großschäden bescherten Munich Re im 2. Quartal einen Rekordgewinn. Der Überschuss sprang um 30 % hoch. Vorstandschef Joachim Wenning sieht den Rückversicherer damit auf Kurs zu einem Jahresgewinn von 6 Mrd. €. Allerdings muss die Munich Re in ihrem Kerngeschäft nach mehreren Jahren kräftiger Prämienerhöhungen ein weiteres Mal sinkende Preise hinnehmen.
Der IT-Dienstleister Bechtle sieht nach einer längeren Flaute eine Belebung der Nachfrage. Das Geschäftsvolumen stieg im 2. Quartal um 5,1 %. Der Vorsteuergewinn ging gegenüber dem von einem Einmaleffekt aufgepolsterten Ergebnis im Vorjahreszeitraum um ein Fünftel zurück, fiel damit aber etwas besser aus als am Markt erwartet.
Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich verzeichnete wegen einer schwachen konjunkturellen Dynamik, insbesondere im europäischen Kerngeschäft, auch im 2. Quartal eine verhaltene Entwicklung. Der Auftragseingang stieg zwar um 4,2 %, der Umsatz stagnierte und das Ebit ging um mehr als 6 % zurück.
Eckert & Ziegler steigerte den Umsatz im 1. Halbjahr um gut 2 %. Vom Umsatz blieben 35,4 Mio. € als bereinigter operativer Gewinn hängen und damit rund 9 % mehr als vor einem Jahr. Das Strahlen- und Medizintechnik-Unternehmen sieht sich auf Kurs zu seinen Jahreszielen.
Trotz einer schwächeren Entwicklung im Geschäft mit klassischer TV-Werbung sieht sich der Medienkonzern RTL auf Kurs zu den Jahreszielen. Im 1. Halbjahr blieben Umsatz und Gewinn etwas hinter den Erwartungen zurück.
Beim Industriekonzern Thyssenkrupp geht es zum Wochenschluss um die Verselbstständigung von Deutschlands größter Marinewerft TKMS (Thyssenkrupp Marine Systems). Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung entscheiden die Aktionäre darüber, wie die Marineschiffbau-Sparte künftig aufgestellt wird. Nach den Plänen von Management und Aufsichtsrat soll der Mutterkonzern künftig 51 % und die Thyssenkrupp-Aktionäre 49 % an TKMS halten. Die Aktien sollen anschließend an der Börse notiert werden.
EffectenSpiegel - Das Anlegermagazin
@GettyImages
EffectenSpiegel