Zum Wochenschluss steht der nächste große Verfallstag an und Terminkontrakte auf Aktien und Imdizes laufen an den Terminbörsen aus. Zu diesen Tagen sind stärkere Schwankungen ohne wesentliche Nachrichten spürbar. Nach einer bislang schwachen Börsenwoche setzte der DAX zum Wochenschluss zu einer leichten Erholung an. Im gestrigen Handel war der dt. Leitindex auf die 50-Tage-Linie bei 23.000 Punkten zurückgefallen, konnte sich jedoch über dieser halten. Der Blick der Anleger richtet sich heute auf die Verhandlungen zwischen den Außenministern von Deutschland, Frankreich und Großbritannien mit ihrem Kollegen aus Teheran über ein Atomprogramm. Vor dem Hintergrund eines möglichen Eingreifens der USA an der Seite Israels in den Krieg mit dem Iran ist es ein Ziel der europäischen Minister, den Iran zum Einlenken bei seinen Atomvorhaben zu bewegen und so zur Deeskalation beizutragen. Der Kriegseintritt der USA scheint derweil nicht mehr ganz so unmittelbar wahrscheinlich, wie zuvor ein Pressebericht suggeriert hatte. Das Weiße Haus sieht immer noch "beträchtliche Chance" für Verhandlungen mit dem Iran. US-Präsident Trump will laut seiner Sprecherin die Entwicklung abwarten und innerhalb der nächsten zwei Wochen über einen möglichen militärischen Schritt entscheiden. Nachdem die US-Notenbank Fed den Leitzins ein weiteres Mal unangetastet ließ, kam es an der Wall Street zu Wochenbeginn zu Gewinnmitnahmen. Gestern hatte die Wall Street aufgrund des Feiertags "Juneteenth" geschlossen.
Der Elektrolysespezialist Thyssenkrupp Nucera übernimmt wesentliche Technologie-Teile vom kriselnden dänischen Unternehmen Green Hydrogen Systems. Mit der modularen Hochdruck-Elektrolyse-Technik der Dänen wolle Nucera das eigene Portfolio sogenannter grüner Wasserstofftechnologie ausbauen, teilte der Konzern mit. Der Kauf umfasse neben geistigem Eigentum ein Testzentrum mit einem Prototyp. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Der Abschluss des Geschäfts ist für diesen Spätsommer avisiert, der Insolvenzverwalter von Green Hydrogen Systems, bestimmte Gläubiger und die Behörden müssen noch zustimmen.
Rückschlag für den "grünen" Umbau der Stahlindustrie in Deutschland: ArcelorMittal Europe verfolgt Pläne nicht weiter, die Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt auf eine klimaneutrale Produktion ohne Kohleverbrennung umzustellen, wie der Konzern mitteilte. Aufgrund der Marktsituation und der fehlenden Wirtschaftlichkeit einer CO2-reduzierten Stahlproduktion könnten die Investitionen nicht weitergeführt werden. Der Konzern nimmt damit staatliche Fördergelder nicht in Anspruch. ArcelorMittal verwies auf eine Verpflichtung, die Entscheidung mitzuteilen – da der Vertrag mit der Bundesregierung über die Förderung von 1,3 Mrd. € den Beginn der Bauarbeiten für das Projekt bis Juni 2025 vorsah. Konkret geht es um den Bau sogenannter Direktreduktionsanlagen (mit Wasserstoff) und sogenannter Elektrolichtbogenöfen (mit Strom).