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Börsenbericht – DAX rutscht unter 18.000 Punkte

Nach einer rasanten Rally seit Wochenbeginn ging dem DAX zur Wochenmitte die Puste aus. Der neuerliche Dreh unter dem Rekordhoch zeigt, dass der Weg zur Bestmarke kein einfacher wird. Der anhaltende Ausverkauf der Tech-Werte sorgte auch hierzulande für getrübte Stimmung. Zuletzt ist der DAX sogar unter den seit Ostern laufenden Korrekturtrend, der bei 17.900 Punkten verläuft, gerutscht. Nun rückt die 50-Tage-Linie, die bei 17.823 Zählern verläuft, in den Fokus. Auch die vorläufigen Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 1. Quartal dürften neue Impulse liefern. Überraschenderweise ist die US-Wirtschaft im Q1 annualisiert lediglich um 1,6 % gewachsen. Marktschätzungen lagen bei rund 2,5 %, nachdem das Wachstum zuvor noch bei 3,4 % gelegen hatte. Experten führen für die Entwicklung allen voran ein höheres Handelsbilanzdefizit und einen schwcheren Aufbau von Lagerbeständen an. 

Der Facebook-Mutterkonzern Meta konnte im abgelaufenen Quartal die Erlöse deutlich auf 36,46 Mrd. $ steigern und auch unterm Strich mit 12,4 Mrd. $ mehr Gewinn einfahren. Das Geschäft mit der digitalen Welt Metaverse sowie der VR-Brillen läuft indes weiter schleppend. Die Konzernsparte Reality Labs verbuchte operativ rote Zahlen und verbuchte einen Verlust von –3,85 Mrd. $. Damit konnte der Verlust immerhin etwas eingedämmt werden. Für das laufende Quartal werden Erlöse zwischen 36,5 und 39,0 Mrd. $ in Aussicht gestellt. Analysten hatten hier mit deutlich mehr gerechnet. 

Der Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA investiert mehr als 300 Mio. € in ein neues Forschungszentrum an seinem Hauptsitz in Darmstadt. Die Eröffnung des Zentrums ist für Anfang 2027 geplant.

Maue Geschäfte in China und den USA mit teurem Cognac oder Wodka haben dem französischen Spirituosenkonzern Pernod Ricard (Martell-Cognac, Mumm-Champagner und Absolut-Wodka) in den vergangenen Monaten zugesetzt. Daher stellte der Vorstand seine Jahresziele unter dem Vorbehalt, dass sich die Entwicklung im Zeitraum April bis Juni verbessert.

Die Krise um den Mittelstreckenjet 737 MAX hat dem US-Flugzeughersteller Boeing im 1. Quartal einen weiteren Verlust eingebrockt. Unter dem Strich lag der Fehlbetrag mit –355 Mio. $ allerdings 16 % niedriger als ein Jahr zuvor. Analysten hatten ein noch größeres Minus erwartet. 

Die Dt. Bank konnte dank solider Geschäfte im Investmentbereich und eines gut laufenden Sparprogramms im Auftaktquartal 2024 mehr verdienen. Unterm Strich und nach Minderheiten standen 1,28 (1,16) Mrd. € in den Büchern. Damit verbuchte die Dt. Bank das 15. Gewinnquartal in Folge. 

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF bekam im 1. Quartal die gesunkenen Preise und negative Währungseffekte zu spüren. Der Umsatz verlor um 12,2 % und unterm Strich setzte der Gewinn von 1,6 Mrd. auf 1,4 Mrd. € zurück. 

Der Kochboxenversender HelloFresh musste eine rückläufige Nachfrage nach seinen Kochboxen verbuchen, konnte den Rückgang in den ersten 3 Monaten jedoch mit seinen Fertiggerichten ausgleichen. Insgesamt kletterte der Umsatz um 3,8 % nach Norden. Unterm Strich weitete sich der Verlust indes auf –83,8 (–25,4) Mio. € aus. 

Der Essenslieferdienst Delivery Hero blickt indes zuversichtlicher auf das laufende Jahr. Der um Rabatte bereinigte Umsatz soll um 18 bis 21 % zulegen, nachdem bisher ein Anstieg um 15 bis 17 % in Aussicht gestellt wurde. 

Hugo Boss will sich von seinem Russlandgeschäft trennen und seine dortige Tochter an den langjährigen Großhandelspartner Stockmann JSC verkaufen. Von den russischen Behörden bekam der Konzern bereits die Genehmigung – die der europäischen Behörden steht derweil noch aus. 

Der Computer-Konzern IBM wird von seinem Beratungsgeschäft gebremst. Im vergangenen Quartal legte der Konzernumsatz um 1 % auf rund 14,5 Mrd. $ zu und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten. Unterm Strich stieg der Gewinn unterdessen auf 1,6 Mrd. $, nach 934 Mio. $ ein Jahr zuvor.

Dem Bergbaukonzern Anglo American liegt ein Übernahmeangebot des Bergbauriesen BHP vor. Die Offerte sei unaufgefordert und unverbindlich, an strenge Bedingungen geknüpft und stark konditioniert, teilte Anglo American mit. Der Deal würde zwei globale Bergbauriesen zusammenführen und wäre eine der größten Übernahmen in der Branche seit Jahren.