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Börsenbericht – Positiver Wochenschluss?

Nachdem sich der Börsencrash zu Beginn der Börsenwoche fortgesetzt hatte, sorgte die Ankündigung, die geplanten Strafzölle für immerhin 90 Tage auszusetzen, für Kursfeuerwerke. Auch der DAX dürfte versöhnlich ins Wochenende gehen. Zwischenzeitig war der dt. Leitindex bis auf 18.489 Punkte eingebrochen, konnte zuletzt aber die runde Marke von 20.000 Zählern wieder nach oben überwinden. Innerhalb weniger Tage hatte der DAX seine bisherigen Jahresgewinne vollständig eingebüßt – inzwischen steht wieder ein leichtes Plus in der Bilanz. Ob die jüngsten Kursgewinne von Dauer sind bleibt derweil abzuwarten. US-Präsident Donald Trump hat zuletzt einmal mehr verdeutlicht, dass er schwer einzuschätzen ist. Daher wird der nächste Meinungsumschwung mit Spannung erwartet – auch der eskalierende Zollstreit mit China mahnt zur Vorsicht. Zur Wochenmitte war der US-Präsident im Zollstreit zurückgerudert und hatte die Zölle für die meisten Länder für 90 Tage auf 10 % reduziert – abgesehen von China. Die Einfuhrabgaben für dieses Land liegen inzwischen bei 145 %. Der Umschwung Trumps sorgte auch an der Wall Street für sprunghaft steigende Kurse. Einen Teil dieser Gewinne, die zur Wochenmitte anfielen, mussten jedoch bereits wieder abgegeben werden. Im gestrigen Handel schloss der Dow Jones 2,5 % leichter, der S&P 500 verlor 3,5 % und die Technologiebörse Nasdaq büßte 4,3 % ein. Für den sicheren Hafen Gold ging es derweil weiter bergauf. Erstmals in der Börsengeschichte hat das Edelmetall die Marke von 3.200 $ je Feinunze geknackt. 

Heute eröffnen die US-Großbanken die Berichtssaison zum 1. Quartal. Traditionell starten JPMorgan, Morgan Stanley und Wells Fargo. Von den Ergebnissen und vor allem den Ausblicken erhalten Anleger weitere Anhaltspunkte, wie sehr der Zollstreit die Unternehmen belastet. 

Schott Pharma hat das Ende März endende Q2 überraschend positiv beendet. Der Umsatz kletterte auf Basis erster Berechnungen auf 252 (247) Mio. € – das entspricht einem währungsbereinigten Plus von 10 %. Das Ebitda legte auf 72 Mio. € zu und die operative Marge entsprechend auf 28,6 (27,0) %. 

Die Produktion in Texas bereitet dem Lusxusmodekonzern LVMH Probleme. Ehemalige Mitarbeiter berichteten, dass as Werk zu den weltweit leistungsschwächsten zählt. 

Derweil ist ein 1,25 Mrd. € schwerer Deal in der Luxuswelt besiegelt. Das italienische Modehaus Versace gehört in Zukunft zu Prada

Bei Intel bahnt sich indes ein weiteres Problem an. Der neue Chef des Chipherstellers, Lip-Bu Tan, soll an Hunderten chinesischen Technologiefirmen beteiligt sein. Darunter seien mindestens acht mit Verbindung zur Volksbefreiungsarmee. Berichten zufolge kontrolliert Tan über 40 chinesische Unternehmen und Fonds. Zudem hält er Minderheitsbeteiligungen an über 600 weiteren Firmen. Diese Verbindungen werfen nun Fragen auf, ob die Ernennung zum Chef von Intel, die auch Chips für das US-Verteidigungsministerium herstellen, die geplante Sanierung des Konzerns erschweren könnte. 

Der Windturbinenbauer Nordex hat im 1. Quartal spürbar mehr Aufträge an Land gezogen. Der Auftragseingang sei im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund 5 % auf 2.182 Megawatt gestiegen, teilte das Unternehmen mit.

STMicroelectronics konkretisiert sein laufendes Sparprogramm und will in den kommenden drei Jahren bis zu 2.800 Stellen streichen. Das entspricht fast 6 % der Belegschaft. Insgesamt will STMicro nach 2027 jährlich Kosten im hohen dreistelligen Mio.-$-Bereich einsparen.