Der jüngste Stabilisierungsversuch des DAX zum Wochenbeginn ist am gestrigen Feiertag, dem Tag der Deutschen Einheit, krachend gescheitert. Nachdem die 15.400 Punkte-Linie nach unten durchbrochen wurde rutschte der dt. Leitindex zeitweise sogar unter die Marke von 15.000 Zählern und damit so weit wie seit März 2023 nicht mehr. Zuletzt konnte der DAX jedoch wieder etwas aufholen und stabilisierte sich über der 15.000 Punkte-Marke. Allen voran die Zinssorgen hielten die Anleger weiterhin in Schach und sorgten für schlechte Stimmung auf dem Parkett. Auch an der Wall Street etwickelten sich die Leitindizes im gestrigen Handel schwächer. Während die Rendite für 10-jährige US-Anleihen auf den höchsten Stand seit 16 Jahren kletterten, war der Dow Jones auf Jahressicht ins Minus gerutscht. Zuletzt sah es immerhin nach einer Stabilisierung aus. Ein zusätzlicher Belastungsfaktor ist der offene Machtkampf im US-Repräsentantenhaus. Der Sturz des bisherigen Vorsitzenden Kevin McCarthy erschwert die ohnehin schwierigen Verhandlungen mit dem Senat über einen endgültigen Haushalt.
Die Aussicht auf länger hohe Zinsen hatten in den vergangenen Tagen vor allem Energiewerte unter Druck. Die Kurse von E.on und RWE konnten sich zuletzt jedoch wieder erholen.
Eine Klage dreier US-Bundesstaaten gegen einen Geschäftsbereich von Fresenius Medical Care (FMC) wegen möglicherweise unnötiger Behandlungen beschäftigte die Anleger und schickte das Papier gen Süden.
Die Marke VW verzeichnete beim US-Absatz im 3. Quartal ein Minus von 1,2 % auf 87.756 Fahrzeuge. Die VW-Tochter Audi konnte dagegen ihre Auslieferungen um 21 % steigern.
Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat weitere Maschinen bei den Herstellern Airbus und Boeing bestellt. Die Europäer sollen 60 zusätzliche A321neo liefern. Bei Boeing hat die Fluggesellschaft eine Kaufoption für 50 Stück 787-9 ausgeübt. United hat sich zudem neue Optionen für bis zu 50 weitere 787 sowie Kaufrechte für 40 weitere A321neo bis zum Ende des Jahrzehnts gesichert.
Intel will beim fortlaufenden Konzernumbau eine weitere Sparte an die Börse bringen. Nach dem Autozulieferer Mobileye ist es diesmal das Geschäft mit programmierbaren Spezial-Chips, die zum Beispiel in Kommunikations-Technik oder Infrastruktur von Rechenzentren eingesetzt werden. Die Programmable Solutions Group (PSG) solle zunächst als separater Geschäftsbereich geführt und in den kommenden 2 bis 3 Jahren an die Börse gebracht werden.
Die angeschlagene skandinavische Fluggesellschaft SAS hat sich von der französisch-niederländischen Rivalin Air France-KLM und dem Finanzinvestor Castlelake eine Finanzspritze gesichert. Das Konsortium, zu dem auch die Investmentgesellschaft Lind Invest und der dänische Staat zählen, stellt knapp 1,18 Mrd. $ für neue Anteile, neue Schulden und die Ablösung alter Verbindlichkeiten bereit.