Der globale Zollkonflikt hält die Börsen weiterhin fest im Griff. Zoll-Verhandlungen zwischen Japan und den USA machten zuletzt etwas Mut, Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell drückten derweil einmal mehr die Stimmung. Powell zufolge könnten die negativen Auswirkungen der US-Importzölle auf die Inflation anhaltend sein. Fed-Chef Jerome Powell sieht nach eigenen Angaben Anzeichen für eine Verlangsamung der amerikanischen Wirtschaft im 1. Quartal, jedoch keinen dringenden Handlungsbedarf der US-Notenbank. Die Konjunktur sei trotz der erhöhten Unsicherheit weiter in einer "soliden Lage", sagte Powell. Daher beließ die Fed den Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,50 %. Zur Wochenmitte konnte der DAX dank eines Schlussspurts bis über 21.300 Punkte das Vorwochenhoch hinter sich lassen. Vor dem langen Osterwochenende könnte es jedoch zu Gewinnmitnahmen kommen. Heute stand zudem noch die Entscheidung der Europäischen Zentralbank an. Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt die Leitzinsen im Euroraum zum siebten Mal seit Juni 2024. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagenzins wird um 0,25 Prozentpunkte auf 2,25 % verringert, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilt. Seit Juni 2024 wäre dies die siebte Reduzierung. Von der Wall Street kommen derweil schwache Vorgaben: Der Dow Jones gab 1,7 % nach, der S&P 500 verlor 2,2 % und die Technologiebörse Nasdaq setzte 3,1 % zurück.
Siemens Energy wird nach einem überraschend guten 2. Quartal optimistischer für das Gesamtjahr. Der Umsatz soll im Geschäftsjahr 2024/25 auf vergleichbarer Basis um 13 bis 15 (bisher 8 bis 10) % wachsen. Die Profitabilität vor Sonderposten wird nun zwischen 4 und 6 (bisher 3 und 5) % erwartet. Im Q2 stiegen die Erlöse um mehr als ein Fünftel und das bereinigte Ergebnis um mehr als das Fünffache.
Der Pharmawirkstoff-Entwickler Evotec richtet sich neu aus und will damit sein Wachstum beschleunigen sowie die Profitabilität steigern. Aus Beteiligungen wolle das Unternehmen aussteigen und sich künftig auf die zwei Säulen Wirkstoffforschung & Präklinische Entwicklung sowie den Bereich Just-Evotec Biologics konzentrieren, hieß es. Zudem soll mehr gespart werden.
Bei dem auf Immobilienfinanzierungen spezialisierten Finanzdienstleister Hypoport belebte sich das Geschäft im 1. Jahresviertel weiter. Das über die Plattform Europace abgewickelte Finanzierungsvolumen stieg um gut ein Drittel.
Der französische Luxuskonzern Hermes hat im 1. Quartal weiter zugelegt. Allerdings blieb der Konzern hinter den Erwartungen zurück. Der Umsatz legte in den ersten 3 Monaten des Jahres um 8,5 % zu. Bereinigt um Währungseffekte habe das Wachstum bei 7,2 % gelegen. Vor allem in Asien und dem pazifischen Raum, dem wichtigsten Markt des Konzerns, verlief das Geschäft enttäuschend.
Die geplante Aufstockung der Rücstungsausgaben in Deutschland und Europa könnte dem Rüstungskonzern Rheinmetall einen Auftragsboom bescheren. "Wir sehen bis 2030 ein Auftragspotenzial von bis zu 300 Mrd. €", so Reinmetall-CEO Armin Papperberger.