Nach einer erfolgreichen Börsenwoche sind die US-Anleger mit einer Verschnaufpause in die neue Woche gestartet. Der DAX musste zuletzt leichte Verluste hinnehmen, hielt sich dennoch weiterhin über der 15.000-Punkte-Marke. Im Nahost-Konflikt kommt es derweil nicht zu einer Entspannung. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine längere Feuerpause im Gazastreifen vorerst ausgeschlossen. "Ohne die Freilassung der Geiseln wird es keine allgemeine Feuerpause im Gazastreifen geben", so Netanjahu gegenüber dem US-Fernsehsender ABC am Abend. Zuvor hatte Israels Regierungschef bereits mit US-Präsident Joe Biden über zeitlich begrenzte Feuerpausen im Gaza-Krieg gesprochen. Die Leitindizes der Wall Street zeigten sich weiterhin robust, konnten ihren Schwung der Vorwoche jedoch nicht beibehalten. Der Dow Jones schloss 0,1 % höher auf 34.095 Punkten. Die Technologiebörse Nasdaq rückte 0,3 % auf 13.518 Zähler vor und der S&P 500 legte 0,2 % auf 4.365 Stellen zu. In der vergangenen Woche hatten vor allem Aussichten auf ein Ende der Zinserhöhungen eine kleine Rally am Aktienmarkt ausgelöst.
Die Dt. Börse will eigene Aktien zurückkaufen. Beginnend im 1. Quartal 2024 sollen Anteilsscheine für 300 Mio. € erworben werden, so das Unternehmen. Künftig sollen 30 bis 40 % des den Anteilseignern zuzurechnenden Periodenüberschusses als Dividende ausgeschüttet werden. Dabei sei eine steigende Dividende pro Anteilsschein geplant. Bei überschüssiger Liquidität wolle das Unternehmen die Dividende durch Aktienrückkäufe ergänzen.
Der Lkw-Hersteller Daimler Truck hat im 3. Quartal trotz eines leichten Rückgangs des Absatzes mehr Umsatz und ein besseres operatives Ergebnis erzielt. Das bereinigte Betriebsergebnis legte von Juli bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5 % auf 1,34 Mrd. € zu. Der Umsatz kletterte um 3 % auf 13,9 Mrd. €. Im Q3 verkaufte der Weltmarktführer für Schwerlaster mit knapp 129.000 Fahrzeugen 5 % weniger als vor Jahresfrist. Unter dem Strich sank der Gewinn von Daimler Truck leicht auf 957 Mio. €.
Der Telekomausrüster Adtran Networks hat im 3. Quartal wegen einer schwachen Nachfrage deutlich weniger umgesetzt und verdient. Der Umsatz sei um fast ein Fünftel auf knapp 146 Mio. € gefallen, so SDAX-Unternehmen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ist um etwas mehr als ein Viertel auf 8,7 Mio. € gesunken. Die Entwicklung kommt nicht unerwartet, da Unternehmenschef Tom Stanton bereits im Sommer ein schwaches Geschäft im 2. Halbjahr angekündigt hatte.
Die Übernahme der Credit Suisse hat die UBS im 3. Jahresviertel in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich verbuchte die Schweizer Großbank von Juli bis September einen Fehlbetrag von –785 Mio. $. Belastend wirkten dabei unter anderem Umbaukosten. Analysten hatten einer von dem Institut selbst erhobenen Umfrage zufolge für das Q3 mit einem Minus von –444 Mio. $ gerechnet. In der Vorjahresperiode hatte die UBS – damals noch ohne die Credit Suisse – einen Gewinn von 1,73 Mrd. $ eingefahren.
Der Bürovermieter WeWork hat seinen bereits seit längerem erwarteten Insolvenzantrag gestellt. Gerichtsunterlagen zufolge will das einstmals wertvollste US-Start-up nach dem als "Chapter 11" bezeichneten Verfahren eine Sanierung anstreben. WeWork wurde damals mit 47 Mrd. $ bewertet, ist inzwischen an der Börse jedoch nur noch 44 Mio. $ wert.