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Börsenbericht – Wall Street etwas fester

Zu Wochenstart konnten US-Anleger ihre Sorgen hinter sich gelassen und die Leitindizes angeschoben. Hoffnungen auf eine erfolgreiche Berichtssaison und eine mögliche Zinspause der Notenbank Fed stützten den Markt und bieten dem DAX Unterstützung. Der Dow Jones verbuchte gestern ein Plus von 1,58 % auf 32.928 Punkte und der S&P 500 rückte 1,2 % auf 4.166 Zähler vor. Die Technologiebörse Nasdaq beendete den Handel 1,1 % höher auf 12.789 Stellen. In dieser Berichtswoche stehen Quartalsbilanzen von Konzernen wie Apple, Pfizer oder Eli Lilly auf der Agenda. Zusätzlich stützte die Aussicht auf eine Zinspause der US-Notenbank Fed die Börsen. Fed-Chef Jerome Powell signalisierte für den am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid, dass der Schlüsselsatz in der Spanne von 5,25 bis 5,50 % bleiben dürfte. Erstmals seit Beginn der geldpolitischen Straffungsserie im März 2022 könnte die Fed somit auf zwei aufeinanderfolgenden Sitzungen die Füße still halten. Allerdings hat sich Powell bisher nicht weiter in die Karten schauen lassen, so dass Zinssenkungsfantasie bisher nicht aufkommen wollte und immer wieder die Märkte bremst. Auch dem dt. Leitindex gelang es zu Wochenbeginn sich zu stabilisieren. Zuletzt blieb die wichtige Marke von 14.800 Punkten in Reichweite. Statistisch gesehen stehen am 1. November die besten 6 Monate des Jahres an der Börse an. Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten im Bezug auf die Lage in Nahost bleibt die Stimmung allerdings angespannt.

Preiserhöhungen und Werbekampagnen haben den Umsatz von McDonald's im abgelaufenen Quartal angeschoben. So stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 14 % auf knapp 6,7 Mrd. $. 

Niedrigere Preise und ein deutlicher Nachfragerückgang belasten BASF. Von Juli bis September fiel das bereinigte Ebit um gut 57 % auf 575 Mio. €. Analysten hatten im Schnitt 601 Mio. € erwartet. Der Umsatz sank um mehr als 28 % auf 15,7 Mrd. €. Unter dem Strich schrieb BASF auch wegen Belastungen bei der Beteiligung an dem Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea einen Verlust von –249 Mio. €, nach einem Gewinn von 909 Mio. € im Vergleichszeitraum. Nach dem Einbruch im 3. Quartal erwartet der Chemiekonzern nun Umsatz und Ergebnis am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne.

Dem Duisburger Stahlhändler Klöckner & Co aus dem SDAX machen die maue Konjunktur und die gesunkenen Stahlpreise in Europa zu schaffen. Für das laufende Jahr erwarte man nur noch ein bereinigtes Ebitda von 170 bis 200 Mio. € statt der bisher erwarteten 220 bis 280 Mio. €. Im Vorjahr hatte Klöckner & Co mit 417 Mio. € noch deutlich mehr verdient. Um gegenzusteuern, sollen im europäischen Stahlhandelsgeschäft rund 10 % der Stellen abgebaut werden.

Die Gerüchte um den Energiekonzern Siemens Energy wollen derweil nicht abreißen. Nach dem Kurseinbruch vergangene Woche setzte der Wert seine Erholung zuletzt weiter fort. Aufsichtsratschef Joe Kaeser hatte in einem Interview versucht die allgemeinen Sorgen zu zerstreuen.  Es gehe bei den Gesprächen mit dem Bund nicht um Staatshilfe. Es gehe nur um Garantien, die Siemens Energy beim Wachstum unterstützten. "Das Unternehmen benötigt erkennbar kein Geld vom Staat", betonte er. Zuletzt wurde spekuliert, ob der Konzern Teile seines 24 %igen Anteuls an der indischen Siemens Ltd. an den Mutterkonzern veräußern könnte, um die Bilanz zu stärken. Hierzu äußerten sich jedoch weder Siemens Energy noch der Mutterkonzern bisher. 

Der Diagnostikspezialist und Labordienstleister Qiagen hat seine im Sommer gesenkten Ziele nochmals bestätigt. Im Q3 musste der DAX-Konzern einen Umsatzrückgang von 5 % auf 476 Mio. $ hinnehmen. Im Vorjahr hatte das Coronageschäft noch die Ergebnisse angeschoben. Damit entwickelte sich der Konzern besser als vom Markt erwartet und selbst in Aussicht gestellt. Das bereinigte operative Ergebnis sank den Angaben zufolge in den 3 Monaten um 12 % auf 126 Mio. $. Unter dem Strich ging das Ergebnis um 6 % auf 78 Mio. $ zurück. 

Die Dt. Bank will ihr Netz von 550 Postbank-Filialen drastisch ausdünnen. Viele Zweigstellen seien seit langem unprofitabel, hätten aber wegen eines langfristigen Vertrags mit der Deutschen Post, dem vorherigen Eigentümer der Postbank, nicht aufgegeben werden können. Nun wurde der Vertrag neu verhandelt. In den Postbank-Filialen können auch Pakete aufgegeben und Briefmarken gekauft werden. In 100 der verbleibenden Standorte soll das künftig nicht mehr möglich sein, bestätigte die Bank. Dort sollten die Mitarbeiter nur mehr Bankdienstleistungen anbieten.

Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea hat im 3. Quartal die niedrigeren Gaspreise zu spüren bekommen. Im Jahresvergleich brach der bereinigte Gewinn auf 61 Mio. € ein nach 429 Mio. € ein Jahr zuvor. Wintershall Dea ist 2019 aus der Fusion der Wintershall Holding und der Dea hervorgegangen. BASF hält gut 70 % an Wintershall Dea. Der Rest gehört LetterOne, einer Beteiligungsgesellschaft.