Zur Wochenmitte steht die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an. Für morgen müssen Anleger zudem die Sitzung der EZB auf der Agenda haben. Für zusätzliche Impulse sorgt die hierzulande in Schwung kommende Berichtssaison, die in den USA langsam aber sicher ihren Höhepunkt erreicht. An der Wall Street erreichten die Leitindizes, dank des anhaltenden KI-Booms, erneute Bestmarken. Allen voran getragen von Nvidia, sowie aufgrund der Hoffnung auf gute Quartalszahlen der großen Tech-Konzerne, ging der Dow Jones mit einem Plus von 0,3 % bei 47.706 Zählern aus dem Handel. Der S&P 500 legte um 0,2 % auf 6.890 Punkte und die Technologiebörse Nasdaq um 0,8 % auf 23.827 Stellen zu. Hierzulande verharrte der DAX zuletzt indes erneut in seiner Seitwärtsbewegung. Der dt. Leitindex hielt sich weiterhin unterhalb der 24.500 Punkte-Marke.
Getragen von der anhaltenden KI-Euphorie ging es für den Atienkurs von Nvidia zunächst weiter aufwärts. Der Halbleiterkonzern hat als erstes Unternehmen überhaupt die 5 Bill. $ Börsenwert-Marke geknackt, nachdem erst im Juli die 4 Bill. $-Grenze überschritten wurde. Zudem arbeiten Nvidia und Nokia gemeinsam an der Integration von Künstlicher Intelligenz in Telekommunikationsnetze, um die Leistung und Effizienz angesichts steigender Arbeitslasten zu erhöhen. Zuvor hatten die beiden Unternehmen bekannt gegeben, dass Nvidia 1 Mrd. $ in Nokia investieren und durch den Erwerb neu ausgegebener Aktien einen Anteil von 2,9 % an dem finnischen Telekommunikationsausrüster übernehmen wird. Im Zuge der Zusammenarbeit soll Nvidias AI-RAN-Technologie mit Nokias traditionellen Telekommunikationsnetzwerken kombiniert werden.
Mercedes-Benz musste im 3. Quartal einen Gewinneinbruch von 31 % verkraften. Als Grund nannte der Konzern die Zoll-Problematik, geringere Absatzzahlen sowie Aufwendungen für Effizienzmaßnahmen.
Dank florierender Geschäfte im Investmentbanking konnte die Dt. Bank indes bessere Ergebnisse einfahren. Zwischen Juli und September verbuchte das Bankhaus einen Gewinn nach Steuern und Anteilen Dritter in Höhe von 1,56 Mrd. €. Damit wurden die Markterwartungen von 1,34 Mrd. € übertroffen.
Negative Währungseffekte sowie eine schwächere Nachfrage haben dem Chemiekonzern BASF im 3. Jahreviertel einen leichten Rückgang des bereinigten Ebitda auf 1,54 (1,62) Mrd. € eingebrockt. Die Erlöse sanken um 3 %.
Logitech hat im abgelaufenen Quartal dank einer starken Nachfrage nach Computer-Zubehör mehr umgesetzt und verdient als am Markt erwartet. Der Umsatz stieg um 6,3 % auf 1,19 Mrd. $. Der Gewinn je Aktie legte auf 1,45 (1,20) $ zu. Getragen wurde das Wachstum vor allem vom Geschäft mit Computerzubehör (u.a. Tastaturen). Auch die Gaming-Sparte schnitt besser ab als erwartet.
Die Schweizer UBS hat im 3. Quartal dank einer guten Entwicklung in ihrem Kerngeschäft mehr verdient als erwartet. Der den Aktionären zurechenbare Nettogewinn belief sich auf 2,5 Mrd. $ und lag damit um 74 % höher als im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn der größten Schweizer Bank enthielt Nettoauflösungen von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten von 668 Mio. $, die nach Angaben der UBS in erster Linie auf die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem Geschäft der Credit Suisse mit Residential Mortgage Backed Securities. "Im 3. Quartal 2025 haben wir ein ausgezeichnetes finanzielles Ergebnis erzielt, getragen von der hohen Dynamik in unserem Kerngeschäft und der konsequenten Umsetzung unserer strategischen Prioritäten. Unsere privaten und institutionellen Kunden waren sehr aktiv, und die verwalteten Vermögen stiegen auf fast 7 Bill. $", sagte CEO Sergio Ermotti.
Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV hat im Q3 seinen Gewinn deutlich gesteigert. Das um Lagereffekte bereinigte operative Ergebnis (CCS Ebit) stieg um 20 % auf 1,26 Mrd. €. Der Konzern übertraf damit die Erwartungen von Analysten. Diese hatten im Schnitt mit einem CCS Ebit von 1,17 Mrd. € und einem CCS Überschuss von 471 Mio. € gerechnet.
Der Kreditkarten-Anbieter Visa hat dank robuster Konsumausgaben seinen Gewinn im 4. Quartal gesteigert und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der bereinigte Nettogewinn stieg in den 3 Monaten bis Ende September auf 5,80 (5,43) Mrd. $. Der Nettoumsatz kletterte um 12 % auf 10,72 Mrd. $ und übertraf damit ebenfalls die Prognosen der Analysten. Das weltweite Zahlungsvolumen, ein Indikator für die gesamten Ausgaben im Visa-Netzwerk, stieg auf Basis konstanter Wechselkurse um 9 %.
Der US-Nahrungsmittelkonzern Mondelez hat im abgelaufenen Quartal trotz eines Gewinnrückgangs besser abgeschnitten als am Markt erwartet worden war. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag im 3. Quartal bei 0,73 $. Der Umsatz stieg um 5,9 % auf 9,74 Mrd. $. Der ausgewiesene Nettogewinn belief sich auf 743 Mio. $.
Auch beim US-Online-Reisebüro Booking sind Gewinn und Umsatz im Q3 gestiegen. Der Gewinn stieg demnach auf 2,75 (2,52) Mrd. $. Der Umsatz stieg um 13 % auf 9,01 Mrd. $. Für das 4. Quartal erwartet Booking nun ein Umsatzwachstum von 10 bis 12 %, für das Gesamtjahr eine Steigerung von 12 %. Zuvor war für das Gesamtjahr ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt worden.
Eine angehobene Gewinnprognose beflügelte die Aktien des US-Krankenversicherers UnitedHealth. Der sich derzeit in Sanierung befindende Konzern rechnet nach einem überraschend starken Quartal mit einem Gewinn von mindestens 16,25 $ je Aktie für das Gesamtjahr. Zuvor wurden mindestens 16,00 $ in Aussicht gestellt.
Der US-Softwarekonzern Adobe hat KI-Assistenten in seine Anwendungen integriert. Nutzer könnten die Anwendungen nun auch per Chat-Befehl steuern, teilte Adobe mit. Dabei führten KI-Agenten im Hintergrund die Anweisungen aus und bedienten die virtuellen Regler und Schaltflächen der Software. Der Konzern arbeite zudem an einer Integration seines Grafikdesign-Tools Adobe Express mit dem Chatbot ChatGPT des Entwicklers OpenAI. So könnten Nutzer künftig ein Projekt direkt in ChatGPT beginnen und dort erste Änderungen vornehmen.
Ein Warnbrief der US-Arzneimittelbehörde FDA belastete zwischenzeitig die Philips-Aktie. Die FDA hat nach eigenen Angaben bei drei Produktionsstandorten von Philips Verstöße gegen die vorgeschriebenen Fertigungsstandards festgestellt. Philips teilte mit, eine Antwort eingereicht und Maßnahmen ergriffen zu haben, um die Beanstandungen zu beheben. Der Konzern rechnet nicht mit wesentlichen Auswirkungen auf sein Geschäft. Philips hatte 2024 Millionen Beatmungsgeräte zurückgerufen, nachdem bekannt wurde, dass der zur Geräuschdämpfung verbaute Schaumstoff im Lauf der Zeit giftig und möglicherweise krebserregend werden kann.
Die Ankündigung einer milliardenschweren Fusion ließ die Aktien der beiden Apple-Zulieferer Qorvo und Skyworks Solutions in die Höhe schnellen. Die beiden Chiphersteller haben angekündigt, sich in einem Aktien- und Bargeschäft zusammenzuschließen. Das fusionierte Unternehmen wird mit rund 22 Mrd. $ bewertet.
Die US-Kreuzfahrt-Reederei Royal Caribbean konnte mit ihrer neuen Prognose nicht bei den Anlegern punkten. Das Unternehmen rechnet für das 4. Quartal mit einem Gewinn von 2,74 bis 2,79 $ je Aktie und bleibt damit unter der durchschnittlichen Analystenschätzung von 2,89 $. Als Grund für den gedämpften Ausblick nennt Royal Caribbean gestiegene Kosten, etwa für Treibstoff und Wartung.