Peking – China erhöht im Handelskonflikt mit den USA seine Zölle auf US-Importe ab Samstag (12.4.) auf 125 %. Washington wende sich mit seiner Handelspolitik gegen "grundlegende wirtschaftliche Regeln und den gesunden Menschenverstand", erklärte das Finanzministerium in Peking. Die USA hatten ihren Zollsatz auf chinesische Importe seit vergangener Woche auf ingesamt 145 % angehoben – China tat schrittweise dasselbe. "Die Verhängung ungewöhnlich hoher Zölle gegen China durch die USA stellt eine schwerwiegende Verletzung internationaler Handelsregeln dar", erklärte die dem Finanzministerium unterstellte chinesische Zollkomission.China werde künftige Zollerhöhungen durch die USA "ignorieren", da US-Produkte für Importeure nicht länger wirtschaftlich sinnvoll seien.
Chinesische Staatsmedien berichteten überdies, dass Peking wegen der erneuten US-Importaufschläge Beschwerde bei der Welthandelsorganisation WTO einlegen werde. Mitte der Woche war US-Präsident Donald Trump im weltweiten Handelsstreit zurückgerudert und hatte seine gerade erst gültig gewordenen Zölle für fast alle Handelspartner zunächst für 90 Tage auf 10 % gesenkt. Für China gilt die Kehrtwende explizit nicht: Für das Land erhöhte Trump den Zollsatz noch einmal auf insgesamt 145 %, wie das Weiße Haus nun klarstellte.Trump hatte zuvor von 125 % gesprochen. Dazu addiert sich aber ein Aufschlag von 20 % vom März, den die US-Regierung mit dem Schmerzmittel Fentanyl aus China begründet, das in den USA als Droge verkauft wird. Seine harte Linie gegen Peking begründet Trump mit den Gegenzöllen, die China verhängt hat.