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DAX bremst ab

Zinsängste bleiben jedoch

Nachdem der deutsche Leitindex am gestrigen Tag deutliche Verluste verbuchen musste, scheint sich zumindest im frühen Handel der Rückgang zu verlangsamen. Allerdings bleiben die Unsicherheiten angesichts der Rezession- und Zinsängste weiterhin bestehen. Die drohende Teuerungswelle im Herbst lastet schon jetzt auf der Konsumlaune der Kunden und auch bei den Unternehmen läuten die Alarmglocken nicht zuletzt auch aufgrund der anhaltenden Lieferkettenprobleme. Hinzu kam die angekündigte Pause russischer Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 Ende des Monats. Das hatte die Sorgen um einen drohenden Gasengpass im Winter, inklusive Rationierung für die Industrie, wieder hochkochen lassen. Der europäische Gaspreis war daher nach oben geschnellt, was Inflationsängste nährte.

Unter den Einzelwerten hierzulande richtet sich der Blick auf einige Nachzügler der Berichtssaison der Unternehmen. So gaben steigende Mieten in Ballungszentren TAG Immobilien im 1.  Halbjahr weiter Auftrieb. Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigte der Konzern. Dies kam zumindest vorerst positiv bei den Anlegern an. 

Das Arzneimittelunternehmen Dermapharm machte dank einer guten Nachfrage vor allem nach Schmerz- und Entzündungspräparaten mehr Umsatz und steigerte auch das Ergebnis weiter. Firmenchef Hans-Georg Feldmeier sprach von einem erfolgreichen 1. Halbjahr, verwies jedoch auch auf das zunehmend schwierige Geschäftsumfeld durch stark gestiegene Energie- und Rohstoffpreise und die fragilen Lieferketten. 

Das deutsche Pharmaunternehmen BioNTech und sein US-Partner Pfizer haben bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für einen an die derzeit kursierenden Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Corona-Impfstoff beantragt. Dies kam erwartungsgemäß positiv an der Börse an. 

Lufthansa-Großaktionär Klaus-Michael Kühne will seinen Anteil von 15 % an dem Luftfahrt-Giganten vorerst nicht weiter aufstocken. Im Prinzip hätte er zwar Interesse, sagte der Logistikunternehmer,  der neben Kühne einzige Großaktionär, die Bundesrepublik Deutschland, muss ihren Anteil von 10 % spätestens im kommenden Jahr verkaufen. Allerdings käme er damit auf eine Sperrminorität von 25 %. "Das ist politisch wohl nicht durchsetzbar", so Kühne.