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DAX fällt zurück

Konjunktursorgen belasten Stimmung

Der DAX dürfte an seine Vortagesverluste anknüpfen und schwächer in den Handelstag starten. Vielleicht bringt die startende US-Berichtssaison frische positive Impulse. Gas-Krise in Europa, die Gefahr erneuter China-Lockdowns, Lieferkettenprobleme – die negativen Einflussfaktoren bleiben vielseitig. Gestern war der DAX erneut unter die Marke von 13.000 Zählern gefallen und ging 1,4 % schwächer bei 12.832 Punkten aus dem Handel. Die Unsicherheiten rund um die künftigen Gaslieferungen aus Russland hatten an Europas Börsen die vorangegangenen Erholungsversuche beendet. Auch die Inflation bleibt ein wichtiges Thema. Zur Wochenmitte werden die aktuellen US-Verbraucherpreise publiziert, die am Markt für Bewegung sorgen können. Unterdessen blicken die deutschen Unternehmen wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs deutlich skeptischer nach vorn. Die Erwartungen in puncto Produktion, Beschäftigung und Investitionen trübten sich für 2022 immer stärker ein, wie aus einer Studie des IW-Instituts unter rund 2.300 Unternehmen hervorgeht. Demnach rechnen zwar 37 % mit einem Produktionsplus im Vergleich zu 2021 und ein Viertel mit einem Minus. Allerdings lag der Saldo aus positiven und negativen Geschäftserwartungen im Juni damit nur noch bei 12 %-Punkten, nach 34 im Spätherbst 2021 und 15 im Frühjahr 2022. Vor allem am Bau drohe eine Rezession. Aus Furcht vor enttäuschenden Gewinnzahlen infolge der anziehenden Inflation haben sich US-Anleger zum Wochenanfang von Aktien getrennt. Der Dow Jones schloss 0,5 % tiefer auf 31.173 Zählern. Die Technologiebörse Nasdaq gab 2,3 % auf 11.372 Punkte nach. Der S&P 500 büßte 1,2 % auf 3.854 Punkte ein.

Twitter stellt die Weichen für eine juristische Auseinandersetzung mit Tech-Milliardär Elon Musk um dessen Versuch, die Übernahme des Online-Dienstes abzublasen. Twitters Anwälte hielten in einem Brief an Musks Rechtsvertreter fest, seine Aufkündigung des Deals sei aus Sicht des Unternehmens "ungültig und unrechtmäßig". Twitter habe anders als von Musk behauptet nicht gegen die Übernahmevereinbarung verstoßen, heißt es in dem Schreiben. Hingegen verletze Musk mit seinem Rückzieher die Übereinkunft wissentlich und absichtlich. Twitter kündigte bereits an, am offiziellen Sitz des Unternehmens im Bundesstaat Delaware vor Gericht gehen zu wollen. Dort kann der Delaware Chancery Court auch den Vollzug einer Übernahme anordnen.

Das deutsch-schweizerische Versicherungs-Startup WeFox wird von seinen Investoren inzwischen mit 4,5 Mrd. $ bewertet. In der jüngsten Finanzierungsrunde sammelte WeFox weitere 400 Mio. $ Eigen- und Fremdkapital ein, wie das Berliner Unternehmen mitteilte. "Wir sind gut durchfinanziert und hätten eigentlich kein Geld gebraucht", sagte Vorstandschef und Mitgründer Julian Teicke. "Aber wir haben viele Anfragen von Investoren bekommen. Jetzt sehen wir die Möglichkeit, die Krise zu nutzen und aggressiver zu wachsen als geplant."