Zu Wochenbeginn nimmt der dt. Leitindex die 15.700 Punkte-Marke ins Visier. Ein Sprung darüber würde für etwas Entspannung sorgen und die Gefahr vor erneuten Tests der Juli- bzw. August-Tiefs (15.469/15.456) verringern. Zum Wochenende hatte der DAX versucht, die Marke von 15.700 Punkten zurückzuerobern, und war im Tagesverlauf bis auf 15.740 Punkte gestiegen. Es dürften vor allem die anhaltenden Zinssorge die Börsen belasten. Auf dem Notenbanksymposium in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming hatte US-Notenbankchef Jerome Powell die Tür für weitere Leitzinserhöhungen offen gelassen, ohne konkreter zu werden. "Die US-Notenbank ist bereit, die Zinssätze bei Bedarf weiter anzuheben", sagte er. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde betonte, der Kampf gegen die hohe Inflation sei noch nicht gewonnen. Damit ist die Unsicherheit über den weiteren Kurs der Währungshüter weiterhin groß. Positive Vorgaben kommen derweil von der Wall Street: Die US-Börsen hatten am Freitag in einem nervösen Handel etwas zugelegt. Der Dow Jones schloss 0,7 % höher auf 34.346 Punkten. Die Technologiebörse Nasdaq rückte 0,9 % auf 13.590 Zähler vor. Der S&P 500 legte 0,7 % auf 4.405 Stellen zu.
Die Thyssenkrupp-Wasserstofftochter Nucera hat im vergangenen Quartal Umsatz und Ergebnis kräftig gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Eit) stieg im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 (per Ende September) auf 7 Mio. € von zuvor 4 Mio. €. Den Umsatz konnte Nucera auf 187 Mio. € von 99 Mio. € vor Jahresfrist fast verdoppeln.
Die weltweit größten Autokonzerne VW, BMW und Mercedes-Benz sind einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zufolge weiterhin auf Wachstumskurs. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum stiegen die Umsätze im zweiten Quartal des Jahres um 18,1 Prozent, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs um 31,3 Prozent. Auch der Absatz legte von April bis Juni um mehr als ein Zehntel zu.
Das Marine-Unternehmen Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) strebt weiterhin die Eigenständigkeit an. "Unsere Eigentümerin (Thyssenkrupp AG) hat das vor kurzem erneut bestätigt", sagte Werft-Chef Oliver Burkhard in einem Interview. "Eine verselbstständigte Marine Systems ist ein besserer Weg nach vorne: für Thyssenkrupp, TKMS, für unsere Kunden, für Berlin und damit für Deutschland."
Die Aktien des hoch verschuldeten chinesischen Immobilienentwicklers China Evergrande sind am 1. Handelstag nach 17 Monaten zeitweise um 86,7 % eingebrochen. Evergrande hatte vor der Wiederaufnahme des Handels bekannt gegeben, den Verlust im 1. Halbjahr dank höherer Einnahmen halbiert zu haben. Evergrande steht im Zentrum der Krise im chinesischen Immobiliensektor, die seit Ende 2021 zu einer Reihe von Zahlungsausfällen geführt hat.
Der US-Mischkonzern 3M könnte im Streit um angeblich mangelhafte Ohrstöpsel für das Militär der Vereinigten Staaten glimpflicher davonkommen als von Experten befürchtet. Das Unternehmen habe sich vorläufig bereit erklärt, zur Beilegung von über 300.000 Klagen mehr als 5,5 Mrd. $ auf den Tisch zu legen, heißt es Medienberichten zufolge. Einige Analysten hatten die Kosten einer Beilegung auf etwa 10 Mrd. $ geschätzt.
Die Übernahme des irischen Arzneimittelherstellers Horizon Therapeutics durch den US-Biotechnologiekonzern Amgen könnte doch noch über die Bühne gehen. Die US-Aufsichtsbehörde FTC teilte mit, ihr internes Verfahren zur Blockade des Vorhabens pausieren zu lassen. Damit steht die Tür auf für Gespräche über die Bedenken der Behörde. Amgen bietet gut 26 Mrd. $ für Horizon.