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DAX im Bann der Inflation

Vor der Veröffentlichung der Daten zur US-Inflation am heutigen Nachmittag bleiben die Anleger hierzulande zunächst auf der Beobachterseite. Entsprechend bleibt der DAX zu Handelsstart vorerst in Deckung. Diese Stimmung könnte sich Börsianern zufolge rasch ändern. Sowohl in den USA, Deutschland als auch in Großbritannien werden Inflations- und Konjunkturzahlen veröffentlicht, auf die die Notenbanken und damit die Anleger sehr genau achten werden. In den USA stehen einen Tag vor dem Zinsentscheid der Notenbank Federal Reserve die Verbraucherpreise für November im Fokus. An den Finanzmärkten werden die Zahlen mit Spannung erwartet. Ein Rückgang der Teuerungsrate dürfte die US-Notenbank in ihren Überlegungen bestärken, das Tempo der Zinserhöhungen etwas zurückzufahren. In Deutschland legt das Statistische Bundesamt die endgültigen Daten zu den Verbraucherpreisen im November vor.

Auch hier könnte eine nachlassende Inflation Druck von der Europäischen Zentralbank (EZB) nehmen. Derweil hat die Bank of England (BoE) vor ihrem Zinsentscheid die anstehenden Arbeitsmarktzahlen aus Großbritannien im Blick. Zudem wird das Barometer des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Einschätzungen von Börsianern zur deutschen Konjunktur abbilden.

In Bonn steht derweil das Urteil im Cum-Ex-Prozess gegen den ehemaligen Finanzbeamten und Steueranwalt Hanno Berger an. 

Der US-Konkurrent Oracle hat dank florierender Cloud-Services seine Erlöse in den drei Monaten bis Ende November im Jahresvergleich um 18 % auf 12,3 Mrd. $ gesteigert. Oracle erzielte einen Nettogewinn von 1,7 Mrd. $ im Quartal, nachdem hohe Rechtskosten vor einem Jahr für tiefrote Zahlen gesorgt hatten. 

Der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen ist im November ein weiteres Stück aus seinem Corona-Tief herausgekommen. Der Flughafenbetreiber Fraport zählte knapp 4,1 Mio. Fluggäste und damit etwa 41 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit lag das Passagieraufkommen zwar wie üblich niedriger als im Ferienmonat Oktober, aber nur noch gut 19 % unter dem Vorkrisenwert von November 2019. Im Oktober hatte der Rückstand noch rund 23 % betragen. Im Cargo-Geschäft verbuchte der Airport im November hingegen einen weiteren Rückgang. So wurden 160.657 Tonnen Fracht und Luftpost umgeschlagen, knapp 15 % weniger als im Vorjahreszeitraum.

Christian Kullmann, Chef des im MDAX notierten Chemiekonzerns Evonik, rechnet auch im nächsten Jahr mit höheren Energiekosten. "1,3 Mrd. € haben wir in diesem Jahr für Energie ausgegeben, im nächsten werden es 1,6 Mrd. € werden", so der Manager. "Das kann ich so präzise sagen, weil wir unabhängig sind von russischem Gas". Insgesamt rechnet Kullmann mit einer Belastung von rund einer halben Mrd. €.