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DAX verharrt auf der Stelle

Lage bleibt angespannt

Nach einem positiven Wochenstart drehte der DAX wegen der Ankündigung Russlands, die Gasexporte nach Deutschland weiter einzuschränken, gestern noch leicht ins Minus. In der Vorwoche konnte sich der dt. Leitindex noch deutlich erholen und eine erfolgreiche Börsenwoche mit einem Kursplus von fast 3 % beenden. Angesichts einer ereignisreichen Woche mit jeder Menge Geschäftszahlen wichtiger Unternehmen, aktueller Wirtschaftsdaten und der US-Leitzinsentscheidung hielten sich die Anleger zuletzt jedoch zurück. Schon gestern hatte die Ankündigung weiter sinkender Gaslieferungen aus Russland dem DAX zugesetzt. Nur wenige Tage nach der Wiederaufnahme der Gaslieferungen hatte der russische Gaskonzern Gazprom mitgeteilt, zur Wochenmitte den Gasfluss durch die Pipeline Nord Stream 1 auf nur noch rund 20 % zu reduzieren. Mit Spannung haben Anleger zudem das zweitägige Treffen der US-Notenbank Fed im Blick. Trotz Rezessionssorgen rechnen Börsianer zur Wochenmitte mit einem weiteren großen Zinssprung um 0,75 Prozentpunkte. Die Aussicht auf eine weitere Anhebung setzte vor allem die Tech-Werte unter Druck. Die Technologiebörse Nasdaq verlor 0,55 % und setzte damit den Rückwärtstrend zuletzt fort. Der Dow Jones hingegen konnte ein leichtes Plus von 0,28 % verbuchen. 

Der größte US-Einzelhändler Walmart rechnet angesichts der hohen Inflation und des starken Dollars mit schlechteren Geschäften. Der Konzern teilte gestern Abend nach Börsenschluss mit, dass die steigenden Preise bei dringend benötigten Gütern wie Lebensmitteln und Benzin die Ausgabebereitschaft der Kunden bei anderen Produkten dämpften. Um insbesondere bei Kleidung die Lagerbestände weiter abzubauen, seien stärkere Rabatte nötig. Walmart erwartet deshalb, dass der Betriebsgewinn im laufenden 2. Geschäftsquartal um 13 bis 14 % gegenüber dem Vorjahreswert sinkt. Im gesamten Geschäftsjahr dürfte das Ergebnis um 11 bis 13 % fallen. Der Konzern rechnet aufgrund des starken Dollars zudem im laufenden Geschäftsjahr mit milliardenschweren Umsatzbelastungen durch Wechselkurseffekte. 

Die hohe Nachfrage nach Fachkräften hat die Geschäfte des Personaldienstleisters Amadeus Fire angekurbelt. Im 1. Halbjahr legten die Erlöse um 12,7 % auf 201,1 Mio. € zu, während das Ebita um 1 % auf 29,8 Mio. € kletterte. Der Vorstand geht davon aus, dass sich die Personalvermittlung erwartungsgemäß weiter entwickeln werde und bestätigte seine Jahresziele. Diese sehen ein Plus des Ebita um 7 bis 9 % vor.

Der Internet-Gigant Amazon hebt die Gebühren für seinen Streamingdienst Prime wegen der hohen Inflation und gestiegenen Betriebskosten an. In Deutschland, Amazons zweitgrößtem Markt nach den USA, steigen die Kosten für eine jährliche Prime-Mitgliedschaft um 30 % auf 89,90 €, teilte der Konzern gestern mit. Die Änderungen treten ab dem 15. September für Neukunden oder Abo-Verlängerungen in Kraft.