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DAX weiter auf Kurs

Rückenwind von der Wall Street

Der dt. Leitindex hat zur Wochenmitte so hoch notiert wie seit Mitte Juni nicht mehr. Heute hat er gute Chancen, auf seine jüngsten Kursgewinne nochmals etwas draufsetzen. Damit würde der DAX seinen jüngsten Aufwärtstrend nahtlos fortsetzen. Nach einem verhaltenen Start konnte er gestern um 1 % auf 13.588 Punkte zugelegt und wieder das Niveau von Mitte Juni erreichen. Rückenwind  kommt von der Wall Street. Dort sind zur Wochenmitte die jüngsten Spannungen zwischen den USA und China um Taiwan in den Hintergrund gerückt. Stattdessen gaben ermutigende Firmenbilanzen und robuste Konjunkturdaten den US-Börsen kräftig Auftrieb. Der Dow Jones gewann 1,3 % auf 32.813 Punkte. Die Technologiebörse Nasdaq rückte 2,6 % auf 12.668 Zähler vor und der S&P 500 legte 1,6 % auf 4.155 Punkte zu. 

Ein starkes Agrargeschäft beflügelt Bayer. Das bereinigte Betriebsergebnis legte im 2. Quartal um 30 % auf 3,35 Mrd. € zu. Neben einem kräftigen Ergebnissprung im Geschäft mit Pflanzenschutzmittel und Saatgut profitierte Bayer auch von Zuwächsen bei rezeptfreien Gesundheitsprodukten und im Pharmabereich. Vorstandschef Werner Baumann hob daraufhin die Jahresziele an.

Die Kaufzurückhaltung vieler Verbraucher und steigende Kosten hinterlassen beim Kosmetikhersteller Beiersdorf bisher kaum Spuren. Der DAX-Konzern steigerte Umsatz und Gewinn im 1. Halbjahr und bestätigte seinen Geschäftsausblick für 2022. "2022 war für uns bisher ein erfolgreiches Jahr", zog Konzernchef Vincent Warnery Zwischenbilanz. Für das 2. Halbjahr erwartet Warnery allerdings einen stärkeren Gegenwind.

Der Sportartikelhersteller Adidas hat bei Vorlage endgültiger Zahlen seine bisherigen Angaben zum zweiten Quartal und die Ende Juli gesenkte Prognose bestätigt. Für 2022 rechnen die Herzogenauracher mit einem Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich und einem Gewinnrückgang auf rund 1,3 Mrd. €.

Nach deutlichen Zuwächsen im 2. Quartal sieht sich der Chemiekonzern Lanxess auf Kurs zu seinem Jahresziel. Konkret peilt Unternehmenschef Matthias Zachert ein bereinigtes Ebitda von 900 Mio. bis 1 Mrd. € an, nachdem bislang lediglich von einem deutlichen Wachstum die Rede gewesen war.

Nach der Rückkehr in die Gewinnzone im 2. Quartal rechnet die Lufthansa jetzt auch für das Gesamtjahr im Tagesgeschäft mit schwarzen Zahlen. Das bereinigte Ebit dürfte 2022 mehr als 0,5 Mrd. € erreichen. Im 2. Quartal verdiente der MDAX-Konzern unter dem Strich 259 Mio. € nach einem Verlust von –756 Mio. € im Vorjahreszeitraum.

Der Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA hat im 2. Quartal seinen Schwung vom Jahresanfang mitnehmen können. Der Konzernumsatz stieg um über 14 % auf 5,6 Mrd. €. Davon blieben als bereinigtes Ebitda mit 1,8 Mrd. € gut 13 % mehr als letztes Jahr, was einer Marge von 32 % entspricht.

Der Online-Modehändler Zalando hat im 2. Quartal sinkende Umsätze und Gewinne hinnehmen müssen. Verantwortlich dafür waren eine schwächere Konsumlaune, Inflationsdruck und Lieferengpässe. Unter dem Strich verblieben 14 Mio. € als Gewinn und damit deutlich weniger als im Vorjahr (120,4 Mio. €). Die Zahlen fielen noch schlechter aus, als am Markt erwartet hatten.

Das Biotechunternehmen MorphoSys hat im 1. Halbjahr wegen hoher Ausgaben für die klinische Entwicklung seiner Medikamente seinen Verlust ausgeweitet. Der Verlust im operativen Geschäft erhöhte sich auf gut –123 Mio. € von –101 Mio. € vor Jahresfrist. Unter dem Strich fiel auch wegen gestiegener Finanzaufwendungen ein Minus von –357,6 Mio. € an nach einem Fehlbetrag von –20,7 Mio. € im Vorjahreszeitraum.

Die Online-Handelsplattform Ebay tut sich nach dem Ende des pandemiebedingten Internet-Bestellbooms weiter schwer. Zwischen April und Juni sank der Umsatz im Jahresvergleich um 9 % auf 2,4 Mrd. $. Die Aktie machte nachbörslich trotzdem zunächst einen Kurssprung, da mit schwächeren Zahlen gerechnet wurde.

Der Halbleitermangel und Produktionsunterbrechungen durch die Coronapandemie in China haben den japanischen Autobauer Toyota im 1. Jahresviertel belastet. Das operative Ergebnis sank überraschend stark um 42 % auf 578,7 Mrd. Yen.

Der kanadische K+S-Rivale Nutrien hat im 2. Jahresviertel dank anhaltend hoher Preise bei Düngemitteln einen Rekordgewinn erzielt. Das Nettoergebnis kletterte auf 3,6 Mrd. $ von 1,11 Mio. $. Das Unternehmen profitierte von den Sanktionen gegen Russland und Belarus, die nach Kanada die zweit- und drittgrößten Düngemittellieferanten der Welt sind.