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DAX weiter auf Rekordniveau

Am gestrigen Feiertag hat der dt. Leitindex eine neue Jahresbestmarke aufgestellt und hat das Allzeithoch im Visier. Anzeichen, dass die USA kurz vor einer Einigung über die Anhebung der Schuldenobergrenze stehen schoben den DAX am Feiertag an und hoben ihn über die wichtige Marke von 16.000 Punkten, unter welcher er die vergangenen Tage festhing. Im Tagesverlauf kletterte der dt. Leitindex bis auf 16.230 Zähler – damit fehlt nicht mehr viel bis zum Rekordhoch aus 2021 bei 16.290 Punkten. Hoffnungen auf eine Einigung im Streit über die Schuldenobergrenze in den USA hatte gestern auch die Wall Street angeschoben. Der Dow Jones schloss 0,3 % höher auf 33.535 Punkten und die Technologiebörse Nasdaq verbuchte ein Plus von 1,5 % auf 12.688 Zähler. Der S&P 500 schloss 0,9 % höher auf 4.198 Stellen. US-Präsident Joe Biden und der führende Kongressabgeordnete Kevin McCarthy hatten ihre Entschlossenheit bekräftigt, eine rasche Einigung erzielen zu wollen, um einen Zahlungsausfall zu verhindern. 

Der Chipzulieferer Applied Materials hat mit seiner Umsatzprognose für das 3. Quartal die Markterwartungen übertroffen. Der Konzern geht dabei von 6,15 Mrd. $ (+/– 400 Mio. $) aus. Analysten erwarten im Schnitt 6,02 Mrd. $. Auf bereinigter Basis verdiente das Unternehmen im Q2 2,00 $ je Aktie verglichen mit den Prognosen der Experten von 1,84 $ pro Anteilsschein.

Das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien hat beim weltgrößten Rückversicherer Munich Re im 1. Quartal einen Gewinnrückgang verursacht. Gestiegene Großschäden und negative Währungseffekte ließen den Überschuss im Jahresvergleich um 14 % auf knapp 1,3 Mrd. € sinken. Das Beben in der Türkei schlug bei dem DAX-Konzern mit rund 600 Mio. € zu Buche. Dennoch will das Unternehmen sein Gewinnziel von rund 4,0 Mrd. € in diesem Jahr übertreffen.

Siemens hat im 2. Quartal 2022/23 in seinen beiden Kernsparten Rekordgewinne verzeichnet. Auch dank der Erholung der früheren Energietechnik-Tochter Siemens Energy, an der Siemens noch 32 % hält, verdreifachte sich der Nettogewinn auf 3,55 Mrd. €. Der Umsatz stieg auf vergleichbarer Basis um 15 % auf 19,4 Mrd. €. Siemens will noch in diesem Jahr über die nächsten Schritte zum Ausstieg bei der ehemaligen Energietechnik-Tochter Siemens Energy entscheiden. Klar sei, dass der Mutterkonzern über die Zeit komplett aussteigen wolle, so Finanzvorstand Ralf Thomas.

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia will in der Krise der Branche das Geld zusammenhalten und weitere Wohnungen verkaufen. Damit will der DAX-Konzern eine von Aktionären befürchtete Kapitalerhöhung vermeiden. "Wir (haben) gezeigt, dass wir über genügend Spielraum verfügen, um eine Not-Kapitalerhöhung vermeiden zu können", so Finanzchef Philip Grosse auf der virtuellen HV des Immobilien-Riesen. Investoren fürchten indes, dass Vonovia in eine Abwärtsspirale geraten könnte. Hohe Zinsen und Abwertungen der Immobilien könnten dafür sorgen, dass die milliardenschwere Verschuldung der Bochumer weiter steige, warnen Experten.