Boerse-digital.jpg

DAX rutscht weiter Richtung 13.000 Punkte

Auch US-Börsen unter Druck

Es war ein kleiner Hoffnungsschimmer, doch auch dieser scheint sich zunächst in Luft aufgelöst zu haben: die Gespräche zwischen den Delegationen der Ukraine und Russland sind gestern erneut ohne großartige Erkenntnisse zu Ende gegangen. Und auch andere Staatsoberhäupter machen kaum Hoffnungen auf fortwährende Gespräche. Laut Frankreichs Präsident Emmanuel Macron steht der Ukraine das Schlimmste noch bevor. Wie es in Paris nach einem Gespräch des französischen Staatspräsidenten mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin hieß, ist es dessen klares Ziel, das gesamte osteuropäische Land unter seine Kontrolle zu bringen. Die leise Hoffnung, die es wegen der aktuell erneut laufenden Gespräche zwischen Russland und der Ukraine über eine Waffenruhe zeitweise gab, ist aktuell einer großen Skepsis gewichen. Entsprechend gingen auch die Börsen gestern weltweit in die Knie. Und auch kurz vor dem Wochenende scheint keine Ruhe einkehren zu wollen. 

Angesichts der Ukraine-Krise ist es auch von Unternehmensseite aktuell schwer, sich zu behaupten und das trotz zum Teil durchaus guter Geschäftszahlen: 

Dennoch konnte sich die Aktie von Merck als einzige im DAX zumindest ein kleines Plus halten. Das Unternehmen profitierte vor allem vom optimistischen Geschäftsausblick des Pharma- und Spezialchemieherstellers. 

Für die Energiekonzerne RWE und Uniper ging es indes noch einmal weiter abwärts. Vor allem Uniper etwa ist ein bedeutender Importeur von Erdgas aus Russland und hat zudem die nun vor dem Aus stehende Gaspipeline Nord Stream 2 mit knapp 1 Mrd. € mitfinanziert. Kein Wunder, dass sich Anleger aus diesem Engagement zunächst zurückzuziehen scheinen. 

Auch die Lufthansa zeigt sich erneut sehr schwach. Nach zwei verlustreichen Pandemiejahren stellt sich die Fluggesellschaft wegen des Krieges und damit auch angesichts der rasant steigenden Treibstoffpreise auf weiter schwierige Zeiten ein. 

Änderungen bei den Indizes wurden trotz herausforderndem Marktumfeld bekanntgegeben: So ersetzen Daimler Truck und Hannover Rück die Aktien von Siemens Energy und Beiersdorf im deutschen Leitindex DAX, die dafür in den MDAX rücken. Knapp drei Monate nach der Erstnotiz hat Daimler Truck damit den Sprung in die erste deutsche Börsenliga geschafft. Im MDAX, dem Index der mittelgroßen Werte, kommt es darüber hinaus zu weiteren Veränderungen. So verlassen die Softwarefirma Compugroup, der Autozulieferer Hella und der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 den Index in Richtung SDAX, dafür ziehen der TV-Wert RTL, der Autovermieter Sixt Stämme und Chip-Zulieferer Siltronic ein. In den Kleinwerteindex zieht zudem der IT-Berater Adesso ein, Global Fashion fallen heraus. Die Änderungen werden zum 28. März wirksam.