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DAX weiterhin schwächer

Angst vor Rezession hält an

Zur Wochenmitte setzte die Sorge vor der anhaltend hohen Inflation und einer drohenden Rezession im Winter die Aktienkurse erneut unter Druck. Beim dt. Leitindex stand zwischenzeitig die Marke von 12.000 Punkten im Blick. Auch die Vorgaben von der Wall Street sind wenig erfreulich. Der Dow Jones gab erneut um 0,4 % auf 29.135 Zähler nach, nachdem er im frühen Handel noch ein Plus von 1,4 % verbuchen konnte. Der S&P 500 verlor ebenfalls um 0,2 % auf 3.647 Punkte. Immerhin konnte die Technologiebörse Nasdaq auf 11.272 Punkte zulegen und stieg damit um 0,2 %. Als Belastung für die US-Börsen erwiesen sich Aussagen von James Bullard, dem Präsidenten der Notenbank von St. Louis. Ihm zufolge sind mehr Zinserhöhungen erforderlich, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Zudem seien die Risiken für die US-Wirtschaft weiterhin erhöht.

Am Devisenmarkt setzt der Dollar seinen Höhenflug gegenüber den meisten Währungen fort, so auch gegenüber dem Euro. Dabei spielt die Erwartung harter Zinsschritte in den USA eine Rolle, aber auch die Verschärfung der politischen Lage in Europa nach den Explosionen der Nordseepipelines und der Scheinreferenden in den russische besetzten Gebieten der Ukraine. 

Am deutschen Aktienmarkt bahnt sich der größte Börsengang des Jahres an. Heute endet die Zeichnungsfrist für die Aktien der VW-Tochter Porsche AG, danach wird der Ausgabepreis für die Aktien bekanntgegeben. Dieser dürfte am oberen Rand der Preisbildungsspanne von 82,50 € liegen. Damit wird die Volkswagen-Tochter zum Börsenstart mit gut 75 Mrd. € bewertet, Porsche wäre damit der größte Börsengang in Deutschland seit mehr als 25 Jahren.

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia will Mietern nicht im Zusammenhang mit hohen Energiekosten kündigen. "Bei uns wird niemand eine Wohnung verlieren, nur weil die Heizkosten nicht gezahlt werden können", so Vorstandschef Rolf Buch. Man kümmere sich intensiv um einzelne Fälle, in denen Mieter wegen hoher Energiepreise in Schwierigkeiten geraten seien. Notfalls können Vereinbarungen über Ratenzahlungen getroffen werden. "Eine Kündigung wegen hoher Energiekosten werden wir nicht aussprechen."

Die Kommunikation über Messenger-Dienste wie WhatsApp kommt eine Reihe großer Banken in den USA teuer zu stehen. Die insgesamt 16 Unternehmen werden gut 1,1 Mrd. $ Strafe zahlen, wie die US-Börsenaufsicht SEC mitteilte. Dazu gehört neben Barclays Capital, Goldman Sachs und Morgan Stanley auch Dt. Bank Securities, die jeweils 125 Mio. $ zahlen müssen. Mitarbeiter hatten sich über Messenger-Apps zu geschäftlichen Angelegenheiten ausgetauscht. Die US-Behörden sahen darin einen Regelverstoß, da die Unternehmen die Kommunikation in den verschlüsselten Diensten nicht wie vorgeschrieben archivieren konnten.

Die Commerzbank-Tochter mBank wird den Mutterkonzern auch im 3. Quartal belasten. Das Institut habe eine zusätzliche Vorsorge von umgerechnet rund 490 Mio. € gebildet, so das Finanzhaus. Das operative Ergebnis der Commerzbank werde im 3. Quartal in entsprechender Höhe belastet. Trotz der neuerlichen Vorsorge in Polen hält die Bank an ihrem Ergebnisziel für 2022 fest und will weiterhin ein Konzernergebnis von mehr als 1 Mrd. € erreichen.

Der kanadische Softwarehersteller Blackberry hat im 2. Geschäftsquartal wegen der starken Nachfrage nach seiner QNX-Automobilsoftware die Erwartungen der Analysten übertroffen. Unter dem Strich stand im Berichtszeitraum (per 31. August) ein Umsatzplus von 168 Mio. $. Grund für das gute Ergebnis ist ein Anstieg der Erlöse in der Sparte Internet of Things (IoT), zu dem auch die QNX-Software gehört, um rund 28 % auf 51 Mio. $. Die QNX-Software ist wegen der gestiegenen Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und Connected-Car-Technologien in über 215 Mio. Fahrzeugen weltweit verbaut.