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Erste Ergebnisse vom heimischen Parkett

Während in den USA die Berichtssaison bereits in vollem Gange ist, kommt sie hierzulande erst langsam in Fahrt. Einige Unternehmen haben jedoch bereits erste, vorläufige Ergebnisse veröffentlicht oder mussten im Zuge der Aufstellung des Geschäftsberichts ihre Guidance für 2024 korrigieren. 

Shelly Group  übertrifft Ziele; (B):

Nach vorläufigen Berechnungen hat der Anbieter von Lösungen für den Bereich Internet of Things (IoT) in 2024 Erlöse aus dem Verkauf von Geräten und den damit verbundenen Dienstleistungen von 107 Mio. € erreicht, das entspricht einem Wachstum von 43 %. Damit wurden die ausgegebene Guidance von 105 Mio. € Umsatz leicht übertroffen. Im Abschlussquartal hat das Unternehmen die Konditionen mit den Hauptkunden auf volumenabhängige Bonuszahlungen geändert, was zu einer Minderung der Erlöse führt. Auf vergleichbarer Basis setzte die Shelly Group mit 109 Mio. € sogar 45 % mehr um. Das vollständige Zahlenwerk ist für den 24. Februar angekündigt. Für 2026 stellt das Management Erlöse von 200 Mio. € in Aussicht.

Northern Data  Investitionen zahlen sich aus; (B+):

Der Anbieter von KI- und High-Performance-Computing-Lösungen hat erste Eckdaten zum Geschäftsjahr 2024 vorgelegt. Das gesamte Zahlenwerk ist für Ende März angekündigt. Im vergangenen Jahr sprang der Umsatz von 77,5 auf 200,0 Mio. € an. Vor allem die Geschäftsbereiche Cloud und Mining entwickelten sich stark. Das bereinigte Ebitda dürfte bei 60 bis 80 Mio. € landen und damit den Sprung aus den roten Zahlen schaffen, nach –5,5 Mio. € im Vorjahr. Hier hatten Investitionen jedoch die Ergebnisse belastet.

Varta  Restrukturierung rechtskräftig; (D):

Die finanzielle Rettung des angeschlagenen Batterieherstellers kann über die Bühne gehen. Das Landgericht Stuttgart habe alle Beschwerden gegen den Plan verworfen und keine erneute Beschwerde zugelassen, teilte das Unternehmen mit. „Der Restrukturierungsplan ist damit rechtskräftig.“ Varta gehört damit dem bisherigen Mehrheitsaktionär Michael Tojner und dem Autobauer Porsche, die zusammen 60 Mio. € frisches Kapital in das Unternehmen investiert haben. Banken und andere Gläubiger, die auf 255 Mio. € verzichten, werden wirtschaftlich am künftigen Unternehmenserfolg beteiligt. Die bisherigen Varta-Aktionäre gehen derweil leer aus, da die Aktien „zeitnah“ vom Kurszettel gestrichen werden. Einen konkreten Termin gibt es jedoch noch nicht.

BB Biotech  mit Dividendenvorschlag; (B+):

Nach ersten Berechnungen hat der Investor im Bereich Biotechnologie in 2024 den Sprung zurück in die Gewinnzone geschafft. Während der Reingewinn im 4. Quartal mit 60
Mio. CHF hinter dem Vorjahreswert von 109 Mio. CHF zurückblieb, steht auf Jahressicht ein Plus von 76 Mio. CHF in den Büchern. Im Vergleichszeitraum sah das Unternehmen mit –207
Mio. CHF noch rot. Einen genauen Überblick über die Entwicklung der Beteiligungen sowie einen Ausblick auf das angebrochene Jahr will BB Biotech am 21. Februar präsentieren. Das Management hat jedoch bereits einen Dividendenvorschlag veröffentlicht. Auf der am
19. März stattfindenden Hauptversammlung soll den Aktionären eine Dividende von 1,80 (2,00) CHF vorgeschlagen werden.

Allerthal-Werke  mit ersten Ergebnissen; (B+):

Die Beteiligungsgesellschaft hat erste Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2024 veröffentlicht. Da sich vor allem das Segment der Neben- und Spezialwerte schwächer entwickelte, rechnet das Management für das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von –1,6 Mio. €. Im Vergleichszeitraum fuhr das Unternehmen noch einen Überschuss von 1,45 Mio. € ein. Aufgrund der schwachen Entwicklung und dem Jahresfehlbetrag wird das Management für das abgelaufene Jahr die Dividende streichen. Für 2023 wurden noch 1,00 € je Aktie an die Anteilseigner ausgezahlt. Das vollständige Zahlenwerk wird voraussichtlich um den
27. März vorgestellt. Dann dürfte auch ein erster Ausblick auf 2025 folgen.

HomeToGo  vor Zukauf; (B):

Die Online-Plattform für Ferienunterkünfte hat sich über wesentliche kommerzielle Bedingungen für die Übernahme von Interhome mit Migros geeinigt. Der Kaufpreis wird in einem niedrigen dreistelligen Mio.-CHF-Bereich erwartet, inklusive aufgeschobener Zahlungen im hohen zweistelligen Mio.-CHF-Bereich. Mit der Unterzeichnung des endgültigen Akquisitionsvertrags wird noch im aktuellen Quartal 2025 gerechnet. Damit wird der zweitgrößte Anbieter für Vermietung und Verwaltung von Ferienhäusern in Europa in HomeToGo integriert. Es wäre der bisher bedeutendste Zukauf der Unternehmensgeschichte, der die Profitabilität und den Free Cashflow „erheblich verbessern“ wird.

aap Implantate  erfüllt Erwartungen; (B):

Der Medizintechnikkonzern hat vorläufige Umsatzzahlen veröffentlicht und die selbst gesteckten Ziele voll erfüllt. Dank einer stabilen Entwicklung im Abschlussquartal kletterten die Erlöse in 2024 demnach auf 12,20 (11,48) Mio. €. Das Unternehmen hatte eine Spanne von 11,5 bis 13,0 Mio. € in Aussicht gestellt. In allen Regionen, mit Ausnahme von Nordamerika, wurde ein Wachstum erreicht. Hier verbuchte aap einen Rückgang des Umsatzes um 19 %. Vor allem die im Q4 2023 durchgeführte Restrukturierung machte sich  zunächst noch negativ bemerkbar. Die Investition in weitere aap-Systeme stimmten das Management jedoch zuversichtlich für weiteres Wachstum in den kommenden Jahren. Ein konkreter Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025 dürfte mit dem vollständigen Zahlenwerk für das angelaufene Jahr Ende April folgen.